Skoltefossen

Da es bei unserer Ankunft am Skoltefossen schon sehr spät war, haben wir uns den Wasserfall am nächsten Morgen genauer angesehen. Aus einer Höhe von ca. 10 Metern stürzt das Wasser in mehreren Stufen, unter ohrenbetäubendem Lärm, in die Tiefe. Nach ein paar Metern dann unter einer Brücke hindurch.

Dort standen mehrere Angler im Wasser zum Fliegenfischen – und dann passierte es: Lachse sprangen aus dem tosenden Wasser und versuchten den Wasserfall entgegen der Fließrichtung hoch zu springen. So etwas hatten wir noch nicht miterlebt! Leider konnten wir kein Foto machen – es ging jeweils einfach zu schnell.

Danach sind wir nach Kirkenes aufgebrochen und haben uns dort den letzten Hafen, den die Hurtigruten in Norwegen auflaufen, angesehen. Kirkenes liegt direkt an der Grenze zu Russland. 

Nordkinn

Wir reisten weiterhin durch die Finnmark über die Halbinsel Nordkinn in Richtung Barentssee. Diese Route bot uns jede Menge Abwechslung: bewaldete Hügel, schroffe, teils schneebedeckte Felsen und grandiose Ausblicke auf die Fjorde. Ein beliebtes Erholungsgebiet und ein Eldorado für Outdoorfans und Frischwasserangler ist die Laksefjord-Hochebene.

Die Autostrasse wird alljährlich erst im Juli geöffnet und führt durch eine karge, steinige von glasklaren Seen durchzogene Landschaft. Diese ist auch bei Quadfahrern sehr beliebt. Wir sahen ganze Gruppen von Autos mit leeren Anhängern abseits der Strasse stehen – die Quadfahrer sind dann unter der Mitternachtssonne genauso unterwegs, wie die Angler, die Mountainbikefahrer oder Wanderer.

Wir fanden dann einen wunderschönen Platz mit Fjordblick zum Übernachten. Auch dieses Mal hatten wir tierischen Besuch und konnten Füchse aus unserem Atlas heraus beobachten, die durch die Finnmark streiften.

Slettnes Fyr

Mehamn – Kjøllefjord – Honningsvåg

Nachdem wir uns im Café ausreichend gestärkt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Nach einem Abstecher über Mehamn – ein kleines Fischerdorf, aber mit Flughafen – fanden wir es eine super Idee, eine Tour mit den Hurtigruten zu fahren. Gesagt – getan. Von Kjøllefjord nach Honningsvåg war der Plan und dann zum Nordkap. Auf dem Landweg beträgt die Strecke über 300 km und wir würden den größten Teil doppelt fahren. Also fuhren wir nach Kjøllefjord, um dort dann zu erfahren, dass nur PKW’s bis 2,10 m Höhe mitgenommen werden. Wie schade – wir wären gerne mal ein Stück mitgefahren… Hier trafen wir Ad, einen Niederländer aus Rotterdam, der sich eine kleine Auszeit nimmt und für ein paar Monate durch Nordeuropa reist. 

Wir machten uns auf den Weg, hatten dann aber auf halber Strecke Pech und bekamen vom Gegenverkehr einen heftigen Steinschlag ab. Ein großes und mehrere kleine Löcher in der Windschutzscheibe waren das Ergebnis. 

Alta

Nach Prüfung des Schadens und einigen Recherchen legten wir als nächstes Ziel Alta fest – dort gibt eine Carglass-Werkstatt. Als wir dort ankamen und alle Formalitäten geklärt waren, hatten wir einen Termin am nächsten Morgen um 09.00 Uhr. Den Nachmittag nutzten wir, um uns den Ort ein wenig anzusehen, einzukaufen und um den über 200 Meter hohen „Komsa“ zu erklimmen. Eine wunderschöne Aussicht auf Alta, den Altafjord und die Nordlichtkathedrale waren die Belohnung für den Aufstieg.

Nordlichtkathedrale Alta

Die Kathedrale inkl. einer Nordlichtausstellung hatten wir dann am nächsten Morgen, nachdem wir Atlas bei Carglass abgegeben hatten, für uns ganz alleine. Ein sehr modernes und imposantes Bauwerk, sowie eine interessante und interaktive Ausstellung. Weitere Informationen und Fotos zu diesem fantastischen Bauwerk in unserem extra Beitrag zur Nordlichtkathedrale.

Alta Museum

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Alta Museum. In dem Bauwerk, das einen Architekturpreis erhielt, kann der Besucher informative Sammlungen über die damaligen Einwohner der Finnmark, ihrer Arbeitsbedingungen, -werkzeuge und Lebensbedingungen im Allgemeinen bestaunen. In einer zeitlich begrenzten Ausstellung wurde auf einen der wichtigsten Räume der Welt aufmerksam gemacht., Svalbard Global Seed Vault. Dieser ist einer von 1.700 weltweit, aber der einzige ohne Forschungsauftrag, finanziert von der norwegischen Regierung. Er liegt auf Spitzbergen und beherbergt weltweit gesammeltes Saatgut bzw. Genmaterial von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, die der Ernährung dienen. Diese werden im Krisenfall, auf norwegische Kosten, an betroffene Länder zwecks Nachzüchtung ausgeliefert. Weitere Informationen unter www.altamuseum.no

Eine von 8 Eintragungen Norwegens in der Unesco Weltkulturerbeliste erhielten die bis zu 7.000 Jahre alten Felsritzungen und Felsmalereien. Diese sind ausserhalb des Museums, auf einem rund 5 km langen Fussweg, zu bestaunen. Die Felskunst in Alta ist ein einzigartiges Zeugnis der Aspekte des Lebens, der natürlichen Umgebung und der Aktivitäten eines Volkes der Jäger und Sammler in den arktischen Gebieten der vorgeschichtlichen Zeit. Die Ritzungen reichen von ca. 5.000 vor Chr. bis zum Jahre 0 und sind sehr beeindruckend. 

Mit inzwischen reparierter Windschutzscheibe ging es dann Richtung Tromsø bzw. nach Oldendalen zur Fähre.