Norwegen 2019

Travemünde

Nun ist es endlich soweit, wir sind unterwegs. Unsere Anreise zu unserem Hauptreiseziel Norwegen erfolgt über Schweden und Finland. Auf Finnland sind wir schon ganz gespannt, da wir hier noch nie waren. 

Wir sind am Montag Nachmittag gegen 16.00 Uhr, bei strahlendem Sonnenschein, Richtung Travemünde aufgebrochen. Dort haben wir uns dann in der Nähe des Hafens einen Stellplatz gesucht und übernachtet. Am anderen Morgen sind wir dann die 6 km nach Travemünde zur Fähre gefahren. Da wir uns bereits online eingecheckt hatten, konnten wir am Fähranleger die Fastlane nehmen und mussten so nicht in der Warteschlange stehen, um auf die Fähre zu fahren. Wir legten pünktlich um 09.30 Uhr ab.

Skåne – Ystad

Erst unterwegs bemerkten wir, dass es gar nicht auf direktem Wege nach Trelleborg ging, sondern erst einmal nach Rostock Warnemünde. Na gut, geht die Fahrt halt ein wenig länger. Der Kapitän kündigte windiges Wetter an, die Überfahrt war aber trotz Windstärke 6 sehr entspannt und sonnig. Also konnten wir das Buffet an Board entsprechend genießen und auch raus aufs Deck gehen. Gegen 19.15 Uhr legte die Fähre dann in Trelleborg an. Wir fuhren auf direktem Wege zu unserem Lieblingsübernachtungsplatz in Skåne, der kurz vor Ystad liegt. Es ist ein Parkplatz an einem Badestrand mit direktem Meerblick, an dem wir schon 2 mal waren. Hier stehen meistens 5-6 Reisemobile und übernachten dort.

Am kommenden Morgen haben wir nach dem Frühstück noch ein wenig Frühsport und Yogaübungen am Strand gemacht. Zurück am Auto sprach uns unser Nachbar auf unsere Webseite an, die ihm sehr gefallen hat. Er selbst kam aus Berlin und war mit seinem Hund unterwegs. Erst seit einem Jahr wieder in Deutschland zurück, lebte er vorher 10 Jahre in Kanada und wollte jetzt eine ähnliche Tour wie wir machen. Von der Nordspitze Norwegens durch ganz Norwegen wieder zurück, nur das er den Hinweg durch Schweden fahren wollte. Vielleicht treffen wir uns in Norwegen ja noch einmal wieder.

Wir sind dann in Richtung Kappelskär aufgebrochen. Auf dem Weg dorthin haben wir in Jonköpping am Vättern gegen Mittag direkt am See eine Pause gemacht und sind eine Runde spazieren gegangen.

Jonköpping am Vättern

Kolmarden

Weiter ging es dann, zunächst noch ein Stück am Vättern entlang, über Lynköping und Norrköping und dann sind wir in Kolmarden gelandet. Kolmarden liegt direkt am Braviken, einer ca. 50km langen Bucht, die von der Ostsee bis Norrköping reicht.

Wir haben direkt am Hafen gestanden, hatten freien Blick auf die Bucht und das Wasser war zum Greifen nah. Abends beim Essen konnten wir eine kleine Schwanenfamilie beobachten und den Blick auf die Bucht genießen. Nebenbei haben wir der Livemusik aus dem in der Nähe gelegenen Restaurant gelauscht. Bei einem Verdauungsspaziergang entdeckten wir dann noch einige Kunsthandwerksläden und eine Steinmetzwerkstatt.

Nach dem Aufstehen erst mal das Wetter gecheckt. Es war sonnig, aber auch sehr windig und frisch. Also erst einmal Kaffee gemacht und gefrühstückt. Auf einmal kamen ganz viele Autos auf den kleinen Hafenparkplatz. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, waren dies alles Teilnehmer eine Yogagruppe, die dann auch prompt mit ihrer Outdoor-Yoga-Stunde auf dem Bootssteg begann und ca. 45 Min. Yoga in herrlicher, sonniger Morgenluft zelebrierte. Wir haben uns das ganz gemütlich beim Frühstück angeschaut und fühlten uns danach auch irgendwie fitter. Nach einem kurzen Rundgang am Hafen sind wir dann aufgebrochen.

Nyköping

Die nächste Zwischenstation war Nyköping. Dort haben wir uns am Hafen einen Stellplatz gesucht und uns die Stadt angesehen. Der Hafen besticht einerseits durch alte Handels- und Kunsthäuser und andererseits durch moderne Wohnarchitektur.

Hier traf uns dann auch gleich das Malheur des Monats: Ein Windbö wehte mir die Sonnenblende des Kameraobjektivs aus der Hand und schwups, war sie auch schon im Hafenbecken versunken.

Danach sind wir am Nyköpingshus, einer Burg, vorbei gegangen in Richtung Innenstadt und haben die St. Nikolai Kirche besichtigt. Diese war sehr schlicht gehalten und in bemerkenswert gutem Zustand. 

Anschließend sind wir durch die Fußgängerzone geschlendert und haben uns in einem netten Café mit einem typischen kleinen Innenhof gestärkt. Die hier ansässigen Spatzen waren nicht verlegen bis auf die Tische zu fliegen, um auch etwas abzubekommen.

 

Auf dem Rückweg zum Hafen sind wir dann durch das Burgareal gegangen. Hier sollte abends eine historische Theateraufführung stattfinden. Die Bühne samt Tribünen im Burghofe und kleine Holzbuden drumherum stimmten schon einmal darauf ein. Prompt sind wir dann auch von 3 entsprechend verkleideten Schauspielern angesprochen worden, die wohl gerade auf Werbetour waren und Flyer verteilten.

Das Ensemble des „Theater Sörmland“ besteht für dieses Stück aus 10 Berufs- und 30 Laienschauspielern. Einer der 3 Schauspieler hat uns dann auch eine kurze Zusammenfassung von dem Theaterstück gegeben.

Das Stück hat den Titel „ANNO 1317“ und handelt von einem schwedischen König, der seine 2 Brüder in kriegerischen Zeiten zu sich bestellte, um sich mit ihnen zu versöhnen. Dies war jedoch eine List, da er seine Brüder nach dessen Ankunft in den Kerker steckte, in dem sie im kalten Winter zu Tode kamen. Aus Rache hat die Bevölkerung dann den Kronprinzen enthauptet und die Tochter von einem der getöteten Brüder wurde später dann Königin von Norwegen und Schweden.

Da wir jedoch weiter nach Kappelskär wollten, konnten wir uns das Theaterstück in dieser tollen Kulisse am Abend leider nicht live ansehen.

Kappelskär

Also ging es weiter über Stockholm nach Kappelskär. In Stockholm hatten wir dann, metropolentypisch, einige Staus und ab hier fing es auch an zu regnen, an einem bislang so tollen und sonnigen Tag.

In Kappelskär haben wir dann direkt am Fähranlegerparkplatz geparkt und übernachtet, bei Regen und teils stürmischen Böen. Hier haben wir dann mit einem Nachbarn gesprochen, der aus Frankfurt kam und mit seiner aus Finnland stammenden Frau ebenfalls auf dem Weg nach Finnland war. Sie fahren diese Tour bereit seit über 40 Jahren und er hat uns dann noch einiges aus früheren Zeiten erzählt.

Am anderen Morgen sind wir schon um 06.30 Uhr aufgestanden und haben dann früh auf die Fähre eingecheckt. „ATLAS“ mussten wir dann auf Anweisung des Personals auf dem offenen Oberdeck, zwischen den Lkws, abstellen. Und es regnete schon den ganzen Morgen in Strömen.

Kappelskär – Naantali über die Åland Inseln

Das tolle an dieser Fährverbindung ist jedoch, dass sie durch die Schären und die Åland Inseln fährt und das es 2 Buffet-Mahlzeiten kostenfrei dazu gibt. Ebenso wie die Nacht, war auch die erste Teilstrecke der Fährfahrt sehr stürmisch und regnerisch und wir hatten ganz schön Wellengang. Dies legte sich dann zum Glück aber nach einiger Zeit und der Himmel wurde heller, die Sonne kam raus und die See wurde ruhiger.

Das erste Buffet haben wir dann auch ausgiebig genutzt und dann die Fahrt durch die Schären zu den Åland Inseln sehr genossen. Gegen 13.15 Uhr haben wir dann in Långnäs zu einem Zwischenstopp angelegt.

Auch der Rest der Fährfahrt durch unzählige kleine und große Inseln war wunderschön und das Schauen wurde nicht langweilig. Nach dem Anlegen der Fähre sind wir in Naantali geblieben und zu einem kleinen Parkplatz direkt an einem Bootshafen gefahren.