Tromsø – Tor zum Eismeer

Die Ankunft in Tromsø bei strahlendem Sonnenschein war schon für sich sehr sehenswert. Rechts und links des Fjordes liegen der Festlandteil Tromsdalen und der Inselteil Tromsoya, verbunden durch die Tromsøbrua. Diese Brücke ist 1.036 m lang, 36 m hoch und an ihrem Fusse liegt die Eismeerkathedrale.

Wir sind zunächst schnurstracks zum Campingplatz, haben uns für 2 Übernachtungen eingecheckt und erst einmal unsere Wäsche der letzten 3 Wochen gewaschen.

Eismeerkathedrale

Danach sind wir dann zur Eismeerkathedrale, dem bekannten Wahrzeichen von Tromsø, gegangen. Diese liegt nur 10 Minuten Fussweg vom Campingplatz entfernt. Die Kathedrale wurde 1965 erbaut und besticht durch seine architektonisch markante Konstruktion, die zusammengeschobene Eisschollen darstellen soll. Durch diese Bauweise und durch ein 23 Meter hohes Glasmosaik entstehen bemerkenswerte Lichteffekte.

Das Zentrum der Universitätsstadt Tromsø (ca. 62.000 Einwohner) liegt auf Tromsoya. Und wir – beide mit einer gewissen Höhenangst behaftet – sind dann tapfer über die 36 m hohe Brücke gegangen.

Welch ein toller Ausblick auf den Hafen, in dem gerade ein Schiff der Hurtigruten angelegt hatte und viele andere Boote lebhaft unterwegs waren. Nachdem wir unseren abendlichen Bummel beendet hatten, sind wir mit dem Bus wieder zurück gefahren. 

Polar Museum

Am nächsten Morgen war unser erstes Ziel das Polar Museum, untergebracht in mehreren denkmalgeschützten ehemaligen Zollhäusern.

Tromsø wurde legendär als Ausgangspunkt von Arktisexpeditionen und hier werden diese Unternehmungen anschaulich dokumentiert z.B. von Fridtjof Nansen oder Roald Amundsen. Letzterer war wohl der erfolgreichste Entdecker rund um Nord- und Südpol und wurde 1911 zum norwegischen Nationalhelden, als er als erster Mensch den Südpol erreichte. Er starb bereits im Alter von 56 Jahren, als er beim Rettungsversuch eines verunglückten italienischen Polarforschers mit dem Flugzeug abstürzte und verschollen blieb.

Aufgrund der Polarexpeditionen wird Tromsø auch das „Tor zum Eismeer“ genannt. Ein weiterer Beiname „Paris des Nordens“ ist ebenfalls sehr treffend: Tromsø ist eine sehr freundliche, sehr lebendige Stadt mit vielen kulturellen Einrichtungen, einer gepflegten Innenstadt mit zahlreichen Geschäften sowie einer hohen „Kneipendichte“.

Hier gibt es die nördlichste Brauerei, die das vor Ort gebraute Bier „Mack“ ausschenkt und die auch besichtigt werden kann.

Tromsø Kathedrale & Bibliothek

Unser Stadtrundgang führte dann noch an der Tromsø Kathedrale, der nördlichsten Domkirche und zugleich eine der grössten Holzkirchen der Welt sowie an der sehenswerten Bibliothek vorbei.

Wir schlenderten weiter am Hafen entlang. Dort lag wieder ein Schiff der Hurtigruten und einige Angler wollten sich ihr Abendessen aus dem Fjord holen.

Wir machten dort eine kleine Pause und konnten aus einem lauten Gespräch zwischen 2 Anglern mithören, dass einer der beiden aus Südkorea stammt und seit 2 Jahren mit seiner Frau durch die Welt reise. Übrigens ein äusserst lustiger Geselle, dessen Fahrzeug wir dann kurze Zeit später auf dem Parkplatz, auch aus der Erzählung heraus, sofort erkannten. 

Polaria

Das letzte Ziel, bevor wir wieder über die Tromsøbrua zum Campingplatz gingen, war das Polaria. Dies ist ein Wissens- und Erlebniszentrum rund um das Thema Polarregion und Barentssee. In einem großem Aquarium sind arktische Robben, Seehunde und Fische zu sehen. Wir konnten eine Fütterung sowie eine Spiel- bzw. Lehrstunde miterleben. Für uns war dies ein sehr informativer und lohnenswerter Besuch. 

Storsteinen

Für den letzen Abend bzw. die letzte Nacht in Tromsø wollten wir uns die Stadt und die umliegenden großen Inseln aus luftiger Höhe ansehen und gleichzeitig die Mitternachtssonne nochmals in voller Pracht miterleben

Dazu eignet sich der „Storsteinen“, ein 420 m hoher Berg in Tromsdalen – auch mit einer Seilbahn ausgerüstet – besonders gut.

Seilbahn kann ja jeder! Wir aber zogen die Wanderstiefel an und los ging’s. Anfangs über schmale Wanderwege, später über 1.200 Felstreppen – begleitet durch unzählige Fliegen bzw. Mücken – schafften wir den wirklich schönen Aufstieg.

Ebenso wie auch ca. 100 weitere Besucher wurden mit einem spektakulären Panorama und dem Blick auf die Mitternachtssonne belohnt. Ein unvergessliches Erlebnis zum Genießen.

Nach dem Abstieg waren wir um 02.00 Uhr wieder auf dem Campingplatz – zwar müde, aber es hat sich gelohnt, wie Tromsø überhaupt. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen; dann im Winter, um auch die Nordlichter live zu erleben und weil es uns hier sehr gut gefallen hat. 

Science Centre of Northern Norway

Bevor wir am nächsten Morgen weiterfuhren, besuchten wir noch das Science Centre of Northern Norway und sahen uns im dortigen Planetarium schon mal eine tolle Vorführung über die sensationellsten Nordlichter an. Von einem Fotografen, der in Tromsø lebt und die Aufnahmen größtenteils in der Umgebung aufgenommen hat. Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Senja.