Messier 31 – Andromeda Galaxie

Mit 2,5 Mio. Lichtjahren Entfernung ist die Andromeda Galaxie (engl. andromeda galaxy) die uns nächstgelegene größere Galaxie. Ebenso wie unsere Milchstraße ist sie ein Mitglied der lokalen Gruppe. Die lokale Gruppe ist eine Ansammlung von Galaxien, zu denen u.a. auch  noch die Galaxien Messier 32, Messier 33 und Messier 110 gehören. M31 erreicht unter gewöhnlichen Bedingungen eine scheinbare Ausdehnung von 3°x1°.

Der französische Astronom Robert Jonckhere führte 1952-53 ausführliche Beobachtungen bezüglich des Winkeldurchmessers mit einem 50mm Fernglas durch. Er notierte einen stattlichen Wert von 5,2°x1,1°. In Bezug auf diese Ausdehnung weist die Galaxie einen wahren Durchmesser von rund 250.000 Lichtjahren auf. Damit ist diese Galaxie mehr als doppelt so groß wie unsere Heimatgalaxie. Die Gesamtmasse wird auf 300-400 Mrd. Sonnenmassen geschätzt. 

Unter Berücksichtigung des Galaxienhalos, der die Ausdehnung auf bis zu 1 Mio. Lichtjahre anwachsen lässt, besitzt die Galaxie gar eine Gesamtmasse von 1,23 Bio. Sonnenmassen (Evans and Wilkinson 2000). Beobachtungen mit dem Hubble Weltraumteleskop haben ergeben, das M31 zwei Galaxienkerne besitzt. Dies deutet darauf hin, dass die Galaxie möglicherweise vor langer Zeit mit einer anderen Galaxie verschmolzen ist. Der eigentliche Kern ist lichtschwächer und vermutlich durch Staub abgeschwächt. Die hellste Sternwolke in M31, die sogar mit Amateurteleskopen visuell erfasst werden kann, ist NGC 206. 

Abb. 1: M31 Andromeda Galaxie im Sternbild Andromeda - Skysafari Pro 6
Abb. 2: M31 Andromeda Galaxie im Sternbild Andromeda mit den Begleitgalaxien M32 und M110

Geschichtliches zu verschiedenen Sichtungen

Obwohl die Andromedagalaxie mit bloßem Auge sichtbar ist, wurde sie erst von den persischen Astronomen um das Jahr 905 n.Chr. zum ersten Mal erwähnt. Die Entdeckung wird dem persischen Gelehrten Abd al-Rahman al-Sufi im Jahre 964 n.Chr zugeschrieben, der die Galaxie in seinem “Buch der Fixsterne”, als “kleine Wolke” beschrieb. Diese Entdeckung scheint aber wieder in Vergessenheit geraten zu sein, denn späteren Astronomen war die Beobachtung von Al Sufi nicht bekannt. So ist es etwas erstaunlich, dass dieses helle Objekt erst durch die Verwendung eines Teleskops wieder entdeckt wurde. Diese Wiederentdeckung gelang Simon Marius am 15.12.1612. Er beschrieb M31 ziemlich ausführlich: “Ohne Instrument kann so etwas wie ein Nebel gesehen werden, aber mit Teleskop können keine Sterne gesehen werden, wie in dem Nebel im Krebs und anderen nebligen Sternen. Im Zentrum ist ein schwaches und blasses Leuchten, welches einen Durchmesser von etwa einem viertel Grad einnimmt.”

Des Weiteren wird auch Hodierna als unabhängiger Entdecker genannt, da er von Marius’ Beobachtung offenbar keine Kenntnis hatte. Er fand diesen Nebel im Jahr 1654 auf. In der Folge wurde die Andromedagalaxie von vielen Astronomen beobachtet und dokumentiert. Darunter waren unter anderem Bullialdus (1664-65), Hevelius, Halley (1716), Derham und De Chéseaux. 

Charles Messier kam zu seiner ersten Beobachtung am 03.08.1764 und wurde folgendermaßen zitiert: “Er hat nach Messier 40‘ in seiner größten Länge, erscheint wie zwei Kegel oder Pyramiden, deren Grundflächen aufeinander stehen und 15‘ im Durchmesser haben. Durch die besten Fernrohre sind keine Sterne darin erkennbar.”

J.E. Bode bemerkte 1782 einen “merkwürdigen Nebelfleck, welcher bei reiner Luft mit bloßem Auge deutlich zu erkennen ist“. Weiterhin schrieb er zu M31: „Mit guten Fernrohren unterscheidet man in diesem Nebelfleck eigentlich gar keine Sterne, sondern nur einige weißliche Streifen von ungleicher Figur, die da, wo sie zusammen kommen, eine lebhafte neblichte Stelle, etwa 15‘ groß, bilden.“ Wilhelm Herschel beobachtete M31 kurz darauf im Jahre 1785 und sah “zweifellos den nächsten aller großen Nebel; seine Ausdehnung ist über eineinhalb Grad in der Länge und selbst an der schmalsten Stelle nicht weniger als 16′ breit.”

Erst mit dem Aufkommen der Fotografie konnte der Andromedanebel etwas eingehender studiert werden. Curtis erkannte folgerichtig auf Fotos “einen fast stellaren Kern, mit Spuren von Spiralstruktur in der umgebenen Nebelmasse.”

Die Fotos entstanden mit einem TS Optics APO 90/600 mit einem 0.8 Field Reducer und einer Nikon Z6 Kamera. Insgesamt 135 Einzelaufnahmen (Lights) mit einer Belichtungszeit von je 90 Sekunden bei einer ISO-Zahl von 1.600 wurden in Pixinsight bearbeitet. Entsprechende Darks, Bias und Flats wurden angefertigt. Die beiden Aufnahmen haben eine unterschiedliche farbliche Bearbeitung und einen geringfügig unterschiedlichen Ausschnitt.