BOURGOGNE-FRANCHE-COMTÉ

Als nächste Region unserer Reise fahren wir durch einen Teil der Bourgogne. Ein Land voller Elemente: das Wasser von Flüssen und Bächen lässt auf der fruchtbaren Erde Weingärten und laubgrüne Wälder gedeihen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und über Jahrtausende wurden Bauten von großer Schönheit und unzählige Kunstschätze hinterlassen. Selbst in den kleinsten Dörfern findet man romanische und gotische Architektur. Und alles garniert mit vorzüglichem Essen und den besten Weinen. 1971 wurde in der Bourgogne auch einer der größten Naturparks Europas – der „Parc naturel régional du Morvan“ geschaffen.

Auxerre

Eine Brücke über die Yonne führt uns in das Städtchen Auxerre. Es erhebt sich ganz malerisch auf zwei Hügeln am linken Ufer des Flusses. Hier liegen eine Vielzahl kleiner und großer Schiffe, Restaurantschiffe und Hausboote am Kai.

Schon aus einiger Entfernung sehen wir drei Kirchtürme in den Himmel ragen. Die schönste unter den Kirchen ist die gotische Kathedrale St-Etienne, die mit feinen Reliefs bis hinauf zur Turmhöhe geschmückt ist. Daneben wir Auxerre geprägt von Mode- und Antiquitätenläden, schönen Fachwerkhäusern und einigen Museen. Es macht Spaß durch die kleine Stadt zu bummeln, denn hier ist wieder sehr schön zu sehen, wie bunt und vielseitig Menschen und Städte sind.

Vézelay

Eines der Highlights des Burgunds ist Vézelay. Hier steht die aus dem 9. Jahrhundert stammende Basilika Ste-Marie-Madeleine, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Vézelays religiöse Geschichte begann mit einer Klostergründung der Benediktiner im Tal der Cure. Normannen-Überfälle motivierten dann zum Neubau auf der Hügelhöhe. Angeblich wurden hier Reliquien der hl. Magdalena aufbewahrt und machten Vézelay zum bedeutendsten Wallfahrtsort. Im späten 13. Jahrhundert sank Vézelays Stern, als in der Provence die ‚wahren‘ Maria-Magdalena Reliquien ans Licht kamen. Dennoch ist das 18 m hohe und 62 m lange Tonnengewölbe der Kirche für die Romantik einzigartig. Eine schlichte Ausgestaltung ziert die Basilika ebenso wie die restaurierten Statuen am Hauptportal, die als die am anspruchsvollsten gefertigten des gesamten Mittelalters gelten.

Der ebenfalls auf dem Hügel gebaute Ort beheimatet kleine Kunstgeschäfte, hat sehr viel gut erhaltene Häuschen und es gibt  noch Reste des alten Stadttores. Auch die Umgebung hat viel für Wanderer, Radler und Ausflügler zu bieten. Es kommen jedes Jahr ungefähr 1 Million Feriengäste hierher.

Wir übernachten auf einem Parkplatz am Fuße des Hügels und sehen in der Nacht einen wunderschönen Sternenhimmel mit einer sehr gut sichtbaren Milchstraße. Bei dieser fantastischen Ansicht wird der Wunsch übermächtig, das es doch überall weniger Lichtverschmutzung geben sollte. Dann könnten zukünftig wieder viele Menschen den Sternenhimmel über uns so sehen, wie wir in dieser Nacht.

Semur-en-Auxois

Das nächste sehr malerische Ziel am Fluss Armançon ist das Städtchen Semur-en-Auxois. Ganz zauberhaft liegt es auf einem Felsrücken, umgeben von Teilen der alten Stadtmauer und vier Türmen der alten Burg. Schmale Gassen, kleine Cafés und steile Dächer prägen das Ortsbild um den Hauptplatz.Hier ist der Autoverkehr ausgeschlossen. Im Talgrund fließt gemächlich das Flüsschen und hier führt auch eine Straße für den Autoverkehr entlang. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich auf dieser Straße eine lange Reihe „Renault Alpines“ auf. Fast alle im typischen alpineblau. Ein sehr krasser Gegensatz: dieses kleine, sehr alte ruhige Städtchen und die lauten, sehr rasanten Sportwagen.

Ausserhalb des kleinen Ortskerns stehen verborgen hinter Mauern und schönen Toren große Herrenhäuser, die wie kleine Schlösser aussehen. Wir kommen an einem geöffneten Tor vorbei und dort beginnt gerade eine Führung – allerdings nur im Hof und durch den schönen Garten. Wir erfahren, dass sich dieses Haus von Beginn an (18. Jahrhundert) in Privatbesitz befand und auch heute noch bewohnt wird. Wie schön, dass diese Führung von den Besitzern ermöglicht wird. Von der Terrasse aus haben wir eine unbeschreiblich tolle Aussicht auf den Ort, den Fluss und die umliegende Landschaft.

Chalon sur Saône

Die Stadt rühmt sich, die Wiege der Fotografie zu sein: hier gelang 1816 erstmalig ein Negativbild. Fotogen sind auch die Kais mit ihren langen Reihen Platanen. Das sehr lebhafte, bunte Treiben der Stadt findet überwiegend auf der Flussinsel St.-Laurent statt. Über eine Brücke mit vier Obelisken schlendern wir über den hübschen ‚Place St. Vincent‘. Nostalgische Fachwerkfassaden, Caféterrassen und die Kathedrale machen diesen Platz zu einem beliebten Treffpunkt der sehenswerten Stadt.

Vinzelles

Wir übernachten ein kleines Stückchen weiter in dem kleinen Dorf Vinzelles. Hier stehen rund um den Ort Felder mit Rebstöcken. Ein sehr typisches Bild in Burgund.

Mâcon

Einen kurzen Zwischenstop machen wir dann in Mâcon. Hier spannt sich die vielbogige, barocke St.-Laurent Brücke über die Saône. Die Stadt ist nicht so reich an Architektur-oder Kunstschätzen und die stattlichen Fassaden der Häuser und Restaurants muten eher ein bisschen norditalienisch an.

Mont Brouilly

Während wir weiterfahren, werden wir durch ein Hinweisschild auf einen Aussichtspunkt in 445 m Höhe aufmerksam. Das wollen wir uns unbedingt mal ansehen und so geht es in vielen Windungen rund um den Hügel bis nach oben hinauf. Mit einer fantastischen Aussicht auf kleine Dörfer, unzählige Weinberge und sanft geschwungene Hügel werden wir belohnt. Unsere Essenspause verbringen wir hier oben an diesem hübschen Platz mit einigen kleinen, neugierigen Echsen.

Lyon

Unsere weitere Route führt uns an Lyon vorbei. Es ist die zweitgrößte Stadt Frankreichs und hier huschen wir (gute 1,5 Std. im Stau) nur vorbei, nun in Richtung Provence.