2020 | Terra-Tourer https://terra-tourer.de Reiseberichte und Fotos mit unserem Van. Sat, 31 Oct 2020 12:51:39 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.2 https://terra-tourer.de/wp-content/uploads/2017/07/cropped-LOGO-TERRATOURER_2-WEBSITE-ICON-32x32.png 2020 | Terra-Tourer https://terra-tourer.de 32 32 SØRLANDET – SÜDLICHE RIVIERA NORWEGENS – Teil II https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens-teil-ii?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sorlandet-suedliche-riviera-norwegens-teil-ii https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens-teil-ii#respond Mon, 24 Aug 2020 11:20:23 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4218

Wir nehmen am nächsten Morgen wieder Kurs auf Sørlandet – die südliche Riviera Norwegens. Und zwar auf den südlichsten Punkt des norwegischen Festlandes, das „Lindesnes Fyr“.

 

Lindesnes Fyr

Laut Wegweiser trennen diesen 2.814 km  vom „Slettnes Fyr“. Das ist der nördlichste Punkt des norwegischen Festlandes und diesen Leuchtturm haben wir auf unserer Norwegenreise im letzten Jahr besucht. (s. unseren Blogbeitrag „Arktische Momente in der Finnmark“)

Lindesnes Fyr ist der älteste Leuchtturm seiner Art in Norwegen und im Jahr 1655 wurde hier das erste wegweisende Feuer entfacht. Der 18 m hohe Turm ist aus Gusseisen und das Leuchtfeuer befindet sich 50 Meter über dem Meeresspiegel. Seine historische Bedeutung für die Seefahrt ist enorm. Vor seinem Einsatz gab es witterungsbedingt zahlreiche, schwere Schiffsunglücke vor der Küste. Hier treffen Skaggerak und Nordsee aufeinander und das Fahrwasser um Lindesnes war sehr gefürchtet.

Das Leuchtturmgelände ist ein Museum, zu dem einige Ausstellungen zur Geschichte des Leuchtturms, sowie ein Kino und ein Café gehören. Den heutigen Besuchern präsentiert sich der Leuchtturm als Umbau von 1920. (s. auch extra Blogbeitrag „Lindesnes Fyr“)

Wir brechen dann zu einer interessanten Wanderung in die Berglandschaft rund um die kahle, felsige Küste auf. Nach den ersten Schritten in die schöne Natur umfängt uns eine unglaubliche Stille, trotzdem der Parkplatz sehr gut gefüllt ist und Lindenes Fyr zu den meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten in Sørlandet zählt. Es geht über Wiesen, seichte Felsen mit Heidekraut und über mehrere kleine Bergkuppen. Zwischendurch dann ein kleines Waldgebiet mit einem See. Als der Leuchtturm schon wieder in Sicht ist, bekommen wir auf dem teils sumpfigen Boden noch nasse Füße.

Mit der untergehenden Sonne klettern wir dann zum Leuchtturm hoch. Wir können uns nicht satt sehen an diesem schönen Farbenspiel im Wasser, auf den Felsen und dem strahlenden Leuchtturm.

Gemeinsam mit einem Paar aus München samt fast 4-jährigem Sohn verbringen wir die Zeit. Mit netten Gesprächen und kleinen Spielchen mit dem Jungen, bis das Leuchtfeuer endlich angeht.

Wir genießen noch eine kleine Weile die schöne Stimmung und machen uns dann zusammen in fast völliger Dunkelheit auf den Weg zum Stellplatz.

Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
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Mandal

Dank traumhafter Sandstrände ist die südlichste Stadt des Landes auch bei Einheimischen ein beliebtes Urlaubsziel. Mandal präsentiert sich als schmucke, kleine Hafenstadt mit weiß gestrichenen Holzhäusern im traditionellen Stadtkern. Zu Wohlstand gelangte der Ort durch den Handel mit Holz, das von hier aus seit dem 16. Jh. in die Niederlande exportiert wurde.

Am kleinen Hafen mitten in der Stadt ankern Fischerboote neben Freizeitbooten und Yachten. Entlang der Hafenpromenade befinden sich, neben dem modernen Kulturzentrum, auch noch Restaurants, Cafes und Bars, die zum Verweilen und Genießen einladen.

Mandal liegt in einer wunderschönen Küstenregion, die mit zahlreichen Inseln, Bergen, Wäldern und Sandstränden eine fantastische Naturkulisse bietet. 

Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
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Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr

Kristiansand

Die mit knapp 90.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Norwegens ist das wirtschaftliche Zentrum von Sørlandet. Sie ist ein bedeutender Industriestandort und Verkehrsknotenpunkt. Im Hafen von Kristiansand findet der Fährverkehr nach Dänemark und Großbritannien statt. Auch wir werden nachmittags mit der Fähre nach Hirtshals unsere erlebnisreiche Reise in Norwegen beenden.

Wir parken etwas außerhalb der Stadt. Von dort aus spazieren wir durch den wenige Minuten von der Innenstadt entfernten Ravnedalen Naturpark. Bewaldete Felsen wechseln sich ab mit kleinen Seen, die von zahlreichen Badegästen genutzt werden. Ein wirklich sehr schönes Naherholungsgebiet nah des Stadtkerns.

Kristiansand wurde unter König Christian IV. 1641 gegründet und auf einem schachbrettartigen Grundriss angelegt. So erhielt der Stadtkern dann auch den Namen Kvadraturen. Im Zentrum liegt der Rathausplatz mit einem Springbrunnen in der Mitte. Gegenüber dem Rathaus erhebt sich der Dom, ein neugotischer Bau aus dem Jahr 1885.

Wir schlendern an der Wasserfront entlang. Dort finden wir schöne farbenprächtige Blumenampeln. Auch Kunst säumt unseren Weg, z.B. eine überdimensionierte Vase aus Keramik, die vor einer modernen Wohnanlage am Wasser ihren Platz gefunden hat. „Amphora für Kristiansand“ heißt die Keramik von Kjell Nupen.

Weiter am Museumshafen mit den schönen, gut erhaltenen Holzbooten vorbei und in den alten Teil der Stadt, der Posebyen genannt wird. Charakteristisch für diesen wunderschönen Stadtteil sind seine Holzhäuser, die aus dem 17. Jh. stammen.

Über eine kleine Holzbrücke erreichen wir dann den Fischmarkt und das markante Theater- und Konzerthaus Kilden. Seit 2012 ist Kilden, was „Quell“ bedeutet, Kristiansands neues architektonisches Wahrzeichen. Es ist das wichtigste Kulturzentrum in Südnorwegen. Neben professionellen Aufführungen im Bereich Musik, Theater und Oper ist es auch ein Veranstaltungsort für Laienkünstler.

Wir machen uns dann auf den Rückweg zu „Atlas“. Im Ravnedalen Naturpark  pflücken wir noch eine Schale Blaubeeren, bevor es dann zur Fähre geht. Bei schönstem Sonnenschein legt die Fähre ab. Wir sehen dann vom Oberdeck ein bisschen wehmütig, wie die felsige Küste Norwegens immer kleiner und kleiner wird. Wir kommen ganz bestimmt wieder!

Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
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Jæren & Vest Agder– vielseitige Kulturlandschaft entlang der Nordseeküste https://terra-tourer.de/jaeren-vest-agder-vielseitige-kulturlandschaft-entlang-der-nordseekueste?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=jaeren-vest-agder-vielseitige-kulturlandschaft-entlang-der-nordseekueste https://terra-tourer.de/jaeren-vest-agder-vielseitige-kulturlandschaft-entlang-der-nordseekueste#respond Wed, 19 Aug 2020 17:15:56 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4192

Wir verlassen nun den Lysefjord sowie die markanten Berglandschaften und fahren in Richtung Küste durch die Landschaft Jæren, was auf Deutsch „Kante“ bedeutet. Diese Landschaft, die sich bis Stavanger erstreckt, liegt am Rand des sich im Osten anschließenden Gebirges. Bekannt ist Jæren für seine langen, weißen Sandstrände, die zu Norwegens besten Spots für Wellenreiter, Kite- und Windsurfer zählen. In dieser Region steht die Landwirtschaft im Vordergrund und wohin wir auch schauen, sehen wir Steinhecken und kleine Felder in der Nähe des Meeres. Es ist die Speisekammer Norwegens und zeitweise gewinnen wir auch den Eindruck in Südengland zu sein.

Die Küste von Jæren ist dem offenen Meer schutzlos ausgeliefert und gilt von alters her als der gefährlichste Küstenabschnitt Norwegens. Es war früher eine gängige Methode der Navigation, sich an den Bergen der Küste zu orientieren. Diese liegen in Jæren ein ganzes Stück landeinwärts und somit fehlten den Steuermännern markante Orientierungspunkte zur Navigation. Im 19. Jh. wurde deshalb damit begonnen, die Küstenschifffahrt durch den Bau von Leuchttürmen sicherer zu machen. Heute, in Zeiten moderner Navigation, haben sie ihre Bedeutung eingebüßt, aber einen festen Platz in der Kultur und Geschichte behalten.

Obrestad Fyr

Obrestad Fyr gehört zu einer Kooperation von Leuchttürmen im Rogaland, mit dem Ziel die besondere Funktion, Geschichte sowie Eigenheiten der Leuchttürme in der Küstenlandschaft zu vermitteln. Er wurde 1873 in Granit gebaut, ist 16 Meter hoch und erinnert uns in seiner Architektur ein wenig an eine Kirche. Daneben gibt es noch das Haus des Leuchtturmwärters, ein Bedienstetenhaus und das Wohnhaus der Familie. 1991 wurde der Leuchtturm automatisiert und ist ohne Besatzung. Seit 1998 steht er unter Denkmalschutz und fungiert als Museum.

Obrestad Fyr in Jæren

Madland Havn

Am Madland Havn können wir uns dann mit eigenen Augen davon überzeugen, wie rau und gefährlich es an dieser Küste zugegangen ist. Dort liegen am Strand und im Geröll überall zerstreut die Reste  eines Schiffswracks. Wie lange es hier schon liegt und welche verhängnisvolle Geschichte sich vor vielen Jahren zugetragen hat, bleibt im Dunkeln. Heute liegt es verrostet am Strand und sieht in der untergehenden Sonne ein wenig gespenstisch aus.

An dem kleinen Hafen liegen kaum Boote, aber dafür stehen hier umso mehr Wohnmobile und genießen die Ruhe, den wunderschönen Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang.

Madland Havn

Varhaug Kapelle

Die seit dem 13. Jh. in Varhaug stehende Kirche wurde 1905 abgerissen und durch eine kleine Grabkapelle ersetzt. Diese befindet sich samt Friedhof in wunderschöner Lage am Meer.

Friluftsfyret Kvassheim

Der Leuchtturm Friluftsfyret Kvassheim liegt im Süden von Jæren und wurde 1912 gebaut. Ab 1990 war der Leuchtturm nicht mehr bemannt und heutzutage finden im ehemaligen Wohnhaus Ausstellungen statt. Im ehemaligen Maschinenhaus wird ein kleines Café betrieben, jedoch kann man hier sein eigenes Proviantpaket mitbringen und verzehren. Ein großes Panoramafenster bietet einen schönen Ausblick auf die umliegenden Felder und das Meer.

Eigerøy Fyr

Wir fahren weiter Richtung Süden, in Egersund über die Eigerøy Bru auf die Insel Eigerøya. Dort überqueren wir den Nautasund über eine Brücke und wandern nun auf der Insel Midbrødøya ca. 2 km durch eine malerische Landschaft. Ein Schotterweg führt über Schafweiden, durch ein kleines Wäldchen, um einen kleinen Bergsee bis zum Eigerøy Fyr. Es ist einer der lichtstärksten Leuchttürme in Europa und Norwegens erster aus Gusseisen. Gebaut wurde der 32,9 m hohe Turm 1854 und bis 1989 wohnte eine Leuchtturmwärterfamilie  im Wärterhaus. Dann wurde das Leuchtfeuer automatisiert und steht seit 1999 unter Denkmalschutz.

Egersund

Auf dem Rückweg halten wir dann in Egersund und schauen uns in der Kleinstadt mit ca. 11.500 Einwohnern ein wenig um. Neben einem schönen Hafen hat der Ort eine charmante Altstadt mit gut erhaltenen Holzhäusern und ist bekannt für eine gemütliche Einkaufsatmosphäre. Kleine Läden in engen, von alten Holzhäusern eingerahmten Gassen sehen sehr einladend aus.  Wir können diese leider nicht von innen anschauen oder einkaufen, da alle schon um 15.00 Uhr schließen. An einem normalen Wochentag – hier geht es wirklich gemütlich zu.

Sogndalstrand

Sogndalstrand ist ein kleines Hafendorf in der Gemeinde Sokndal und liegt an der Mündung des Flusses Sokna. Der kleine Ort ist eines der meist besuchtesten Reiseziele in Rogaland und der Ortskern steht seit 2005 unter Denkmalschutz, der einzige in ganz Norwegen. Die Holzhäuser stammen aus dem 18. und 19. Jh. und sind alle bewohnt oder werden als Restaurant, Galerie oder Laden genutzt. Beim Gang durch die enge Gasse fühlen wir uns ein wenig in der Zeit zurückversetzt. Am Ende des Weges stehen wir auf mit Gras bewachsenen Felsen und genießen eine fantastische Aussicht auf ein tiefblaues Meer mit einigen kleinen, vorgelagerten Inseln.

Außerhalb dieses kleinen, alten Dorfkerns ist das Angebot weitaus vielfältiger. In den letzten Jahren hat es einen regelrechten Boom in vielen Bereichen gegeben z. B. ein Kulturhotel, Galerien, Golfplätze, regionale Geschäfte, ein Outdoor Amphitheater, Searafting und ein Fischereimuseum. Im Sommer finden viele große Konzerte im Sogndalstrand Amphitheater statt.

Helleren

Ein einzigartiger Ort und gleichzeitig Zeugnis der Vergangenheit sind zwei alte Häuser aus dem Ende des 18.Jh., die unter einem mächtigen Felsvorsprung am Jøssingfjord versteckt sind. „Helleren“, was auch Felsenhöhle bedeutet, war früher ein kleines Gehöft, in dem zeitweise bis zu drei Familien lebten. Die Häuser sind für heutige Verhältnisse unglaublich klein und ohne wetterfeste Dächer gebaut, der Felsvorsprung bot genügend Schutz vor Regen, Schnee oder Unwettern.

Das blaue (heute fast weisse) Haus ist für Besucher offen: wir gehen hinein und sehen voller Respekt die schlichten Holzmöbel, den kleinen Holzofen, einige Werkzeuge und ein Paar getragene Schuhe.

Hinter dem roten Haus steht ein Eimer, in dem tropfendes Wasser aus dem Felsen aufgefangen wird. Dieses war für durstige Wanderer bestimmt und auch heute erfüllt das sehr wohlschmeckende Wasser noch seinen Zweck.

Flekkefjord

Dieses malerische Städtchen liegt am nördlichen Ende des Stolsfjorden. Ein reizvolles Stadtviertel, mit Holzhäusern aus dem 17. und 18. Jh. ist Hollenderbyen die „Holländerstadt“. Ab dem 16. Jh. ließen sich eine große Zahl Holländer hier nieder und lebten vom Handel mit Eichenholz, Granit und Hummern. In ihrem Heimatland war der Bedarf an diesen Handelswaren enorm. Bis heute werden große Teile von Amsterdam von Eichenholz und Granitgneis aus Flekkefjord getragen. Und so drückten sie Flekkefjord und den Einwohnern ihren Stempel auf. Sehr sehenswert ist auch die weiße Holzkirche, die 1832 mit einem markanten, achteckigen Turm erbaut wurde.

Wir parken neben dem hübsch angelegten Bootshafen und schauen eine ganze Weile dem regen Treiben, dem Kommen und Gehen zu. Boote legen an und fahren nach erledigten Einkäufen wieder zurück auf die vorgelagerte Insel Hidra. Dann kommt eine Frau, die neben uns parkt, voll beladen mit Taschen zu ihrem Auto zurück. Wir kommen ins Gespräch und sie erzählt, dass sie auch auf Hidra lebt und gleich mit der Fähre wieder hinüberfährt. Und wie schön diese Insel und die Natur sind; sie empfindet es als großes Glück dort zu leben.  Da wir aus Deutschland kommen, erzählt sie noch, dass sie 1989 mit der Schulklasse in Berlin gewesen ist. Noch vor dem Mauerfall, also nur in Westberlin und auch nur ein einziges Mal.

Jølle

Auf dem Weg die Küste entlang fahren wir über den Listafjord auf die Halbinsel Lista und suchen uns dann einen ruhigen Platz zum Übernachten. So landen wir in Jølle, einem kleinen Hafen und erleben hier einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Blick auf Hidra.

Lista Fyr

Am Morgen fahren wir dann ein Stück an der zerklüfteten Küste entlang zum Lista Fyr. Dieser 34 Meter hohe, aus Stein gemauerte Leuchtturm wurde 1836 in Betrieb genommen. Im Besucherzentrum sehen wir eine kleine Ausstellung über den Leuchtturm sowie Rettungseinsätze aus vergangener Zeit. Heutzutage gibt es zwei Appartements im Leuchtturm, in denen man übernachten kann.

Auf der Rasenfläche vor dem Leuchtturm werden wir von hunderten kleinen Norwegenflaggen begrüßt und lesen später dann, dass es 2.000 Stück sind und es sich hierbei um ein gerade laufendes Projekt handelt.

Ein weiteres Projekt „Oceanhope“ finden wir dann am Strand. Es geht hier um die Meeresverschmutzung – dieser „Müllglobus“ wurde 2018 aus Plastik gebaut, dass im südnorwegischen Schärengebiet angespült wurde. Daneben treffen wir, wie an vielen anderen Orten an der Küste, auf Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg.

Danach haben wir bei schönstem Sommerwetter einen Spaziergang am Strand entlang gemacht. Die kilometerlangen Sandstrände mit weißem, weichen Sand sind als Badestrände und bei Spaziergängern sehr beliebt. 

Farsund

Farsund-Resort ist eine reine Touristenanlage, was wir auf den ersten Blick so gar nicht wahrnehmen. Hier wurde alles machbare unternommen, um den Eindruck eines „gewachsenen Dorfes“ mit einer erholsamen  und gemütlichen Atmosphäre zu vermitteln. Es wohnt nicht ein Norweger in den Häusern.

Wir sind durch einen Teil der Anlage gegangen und es ist wirklich für jeden etwas dabei und tatsächlich sehr gemütlich. Über Badeplätze, Minigolf, Beachvolleyball findet man hier tolle Wanderwege. Es gibt ein schönes Restaurant und zu jedem Haus kann ein Boot, zum Angeln oder auch nur um ein wenig im Fjord zu schippern, gemietet werden. Der kleine Hafen hat alles, was ein Anglerherz sich wünscht und Fische sind bestimmt reichlich im Fjord vorhanden.

Wir machen es uns im Wohnmobil gemütlich und genießen den schönen Ausblick auf den Hafen und den Fjord.

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Von Hordaland nach Rogaland – Fjorde und Küsten https://terra-tourer.de/von-hordaland-nach-rogaland-fjorde-und-kuesten?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=von-hordaland-nach-rogaland-fjorde-und-kuesten https://terra-tourer.de/von-hordaland-nach-rogaland-fjorde-und-kuesten#respond Tue, 11 Aug 2020 21:02:15 +0000 https://terra-tourer.de/?p=3981

Fana

Etwas unsanft werden wir am nächsten Morgen geweckt. Es rumpelt, rumort und poltert sehr laut. Erst 7.00 Uhr. Nach einem Blick aus dem Fenster steht vor uns am Kai ein großes Schiff, feuerrot, obendrauf ein Bagger und belädt einen Lkw nach dem anderen mit Material für den Straßenbau. Das Entladen des Schiffes dauert bis mittags und anschließend, bei einem kleinen Plausch mit einem der Lkw-Fahrer, hören wir, dass es insgesamt 800 t für eine naheliegende Baustelle sind. Per Schiff wird das Material aus weiter Entfernung hierher gebracht und dann per Lkw nur noch kurze Strecken transportiert. Das macht natürlich Sinn.

Wir machen uns dann auf die Socken und überqueren, leider bei schlechter Sicht, den Bjørnafjord mit der Fähre. 

Haugesund

Der nächste Ort, den wir besuchen, ist Haugesund. Im 19. Jh noch ein kleines Fischerdorf setzte man nach Ausbleiben des Herings auf Schiffbau und Handel. Heute zählt die Stadt ca. 36.500 Einwohner und hat dennoch viele traditionelle weiße Holzbauten im Hafengebiet. Hier finden wir dann erstaunlicherweise ein Denkmal von Marilyn Monroe. Ihr Vater soll hier als Bäcker gelebt haben, bevor er in die USA auswanderte und es erinnert an ihre Wurzeln in dieser Region.

 Das Rathaus könnte auch in Italien stehen; es zeichnet sich durch charakteristische Säulen, Bögen und Kuppeln aus und spiegelt die starken Eindrücke der beiden Architekten wieder, die diese 1921 während einer Studienreise in Italien erhielten.

Karmøy & Avaldsnes

Der Karmsund, die Meerenge zwischen dem Festland und der Insel Karmøy ist der Weg nach Norden, Nordwegen genannt. Wir fahren über eine Brücke auf die Insel und in die Nähe von Avaldsnes, welches im 9. Jh Königssitz war. Avaldsnes war zur Wikingerzeit ein wichtiger Standort, weil König Harald Hårfagre (Schönhaar) von hier aus den Handel auf dem Nordwegen unter Kontrolle hatte.

Wo heute die Olavskirche steht, befand sich zu jenen Zeiten ein heidnischer Kultort mit einem Kreis aus Riesensteinen. Einer der zwei heute noch existierenden Bausteinen steht an der Nordseite des Frühromanischen Gotteshauses und ist als die „Nähnadel der Jungfrau Maria“ bekannt. Es heißt, dass der Tag des Jüngsten Gerichts ausbräche, sobald der Stein die Kirchenwand berührt. Einige Pfarrer sollen sogar die Spitze des Steines abgebrochen haben, um das zu verhindern. Als die Kirche 1250 erbaut wurde, ließ man die Wand schräg mauern, um eine Berührung zu vermeiden. Der jetzige Abstand zwischen Nähnadel und Kirche beträgt noch ganze 9,2 cm!

Skudeneshavn

An der südlichen Spitze von Karmøy liegt Skudeneshavn, Sommerstadt Norwegens 2004. Zur Besonderheit des rd. 200 Jahre alten Ortes, der als eine der schönsten Kleinstädte des Westens gilt, zählen die weißen Holzhäuser mit den Schnitzereien. Diese herrschaftliche Pracht entstammt der Zeit von Heringsfischerei und -handel. Die gepökelten Fische wurden von hier aus nach Holland und Russland exportiert. Auch die Hummerfischerei spielte eine große Rolle für die Blüte der Stadt. Beim Bummel durch die engen Gassen entdecken wir viele kleine liebenswerte Details.

Oberhalb des Hafens befindet sich ein Naturpark, der im Jahr 1900 gepflanzt wurde. Von der „Dame im Park“, einer Galionsfigur des Segelschiffes Concordia, werden wir am Eingang begrüßt. Etwas versteckter im Park finden wir einen Meteroitenstein (Mondstein genannt), der wohl vom Gletschereis genau an diese Stelle gebracht wurde. Sein Alter wird auf bis zu 800 Millionen Jahre geschätzt.

Ferkingstad

Wir machen uns dann auf den Rückweg und fahren an der Westküste von Karmoy in Richtung Haugesund. Am Ferkingstadhamn halten wir an und gehen dann einen Wanderweg zu einem Fischerdenkmal. Dieses hat man dort allen Fischern gesetzt, die vor dieser rauen Küste ums Leben gekommen sind. Die kleinen Fischerboote aus früheren Zeiten hatten den gewaltigen Wellen der Nordsee bei Sturm wenig entgegenzusetzen.

Åkrasanden

Einige Kilometer weiter dann feinsandiger Strand, am Åkrasanden, wo wir eine längere Pause einlegen. Zum Baden ist es allerdings ein bisschen zu kühl und zu windig.  Etwas später finden wir in Ognøya einen ruhigen Platz zum Übernachten und erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Ognøya

Tungenes Fyr 

Nach einer Fährfahrt über den Boknafjorden und zwei wirklich kilometerlangen Tunneln machen wir in Randaberg am Tungenes Fyr halt. Dies ist kein typischer, aber ein denkmalgeschützter Leuchtturm von 1862. Hier finden heutzutage Ausstellungen, Führungen, Konzerte und andere Kulturveranstaltungen in einer charakteristischen Küstenlandschaft statt. Wir genießen noch ein wenig die Stille und die Natur, denn danach steht Stavanger auf unserem Plan.

Stavanger

Kaum eine norwegische Stadt verbindet Altes und Modernes so gekonnt miteinander wie die Kulturhauptstadt 2008: Stavanger. Über 170 traditionelle, weiß gestrichene Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert stehen in „Gamle Stavanger“. Die niedrigen, puppenstubenhaften Häuser stammen aus einer Zeit, in der die Einwohner noch vom Fang von Heringen und Sprotten lebten.

1969 eröffnete sich dann überraschend ein weiterer Wirtschaftszweig: Öl wurde vor der Küste entdeckt. In den folgenden Jahren entwickelte sich Stavanger zum Zentrum der Ölindustrie, die Tausende neuer Arbeitsplätze bot.Heute ist sie die viertgrößte Stadt Norwegens. Der mit dem schwarzen Gold verbundene Reichtum wurde zum Nutzen der Stadt nicht nur in den Bau neuer Betonburgen und Glaspaläste, sondern ebenso in die Restaurierung der alten Viertel gesteckt.

Wir bummeln durch die lebhafte Innenstadt, vorbei an farbenfrohen historischen Holzhäusern, in denen überwiegend Pubs, Cafés und Restaurants untergebracht sind. Dieses Viertel wird mittlerweile als „Stavanger Notting Hill“ bezeichnet. Dann gehen wir am Hafen entlang, an dem zahlreiche Boote und historische Schiffe liegen und landen vor dem modernsten Bauwerk mit einer imposanten Architektur, dem Ölmuseum.

Von Stavanger aus fahren sehr viele Ausflugsschiffe in den Lysefjord und zum Preikestolen. Als wir Stavanger verlassen, halten wir am Denkmal „Sverd i fjell“ an. Drei monumentale Schwerter stecken hier im Felsen und erinnern an die Schlacht, mit der König Harald Hårfagre am Ende des 9. Jahrhundert Norwegen zum Königreich vereinte. Vorher wurde es von einer Vielzahl von Kleinkönigen und Häuptlingen beherrscht.

Preikestolen

Eine Fähre bringt uns etwas später von Lauvvik nach Oanes, dann überqueren wir den Lysefjord und stehen am kleinen Hafen von Forsand zum Übernachten. Ein Paar aus Slowenien parkt mit einem VW-Campingbus ebenfalls hier, der Mann angelt und hat entweder sehr viel Glück oder sehr viel Geschick. Innerhalb einer Viertelstunde holt er 5-6 Makrelen aus dem Fjord. Wir bekommen 2 davon ab und unterhalten uns dann eine ganze Weile mit den Beiden. Sie kommen aus Ljubljana, sind ebenso wie wir sehr gerne in Norwegen unterwegs und wollen am nächsten Tag auf den Preikestolen. Genau wie wir auch.

Nach einem stärkenden Frühstück geht es los zum Parkplatz am Fuße des Preikestolen. Wanderschuhe an, Rucksack gepackt und dann bei schönstem Wetter los. Erst ist es ein einfacher Weg durch bewaldete Hügel, dann geht es über Steine, Felsen und Geröllfelder immer steiler nach oben. Es sind etliche Menschen mit dem gleichen Ziel auf dem Weg und wir sind nie allein. Zwischendurch geht es über Planken durch ein Sumpfgebiet und dann durch eine Schlucht mit zahlreichen Felsbrocken. Mittendrin dann auch wieder ein gutes Stück hinunter, um dann noch höher zu klettern.

Die größte Herausforderung kommt dann kurz bevor das Ziel in 604 Metern Höhe erreicht ist. Relativ dicht am Abgrund sind die letzten Meter auf das 25 mal 25 Meter große Plateau des „Predigerstuhls“ zurückzulegen. Für uns – mit Höhenangst – eine ziemliche Überwindung. Haben wir dann jedoch gemeistert und das Panorama, das sich uns bietet ist überwältigend. Unter diesem sensationellen Felsen der Lysefjord, flankiert von hohen Steilwänden und soweit das Auge reicht weiche Felsformationen, teils bewaldet.

Der Preikestolen zählt zu den meistbesuchten Naturdenkmälern des Landes und wir genießen mit vielen anderen an diesem Tag bei einem Picknick den wunderschönen Ausblick.

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Bergen – das Tor zu den Fjorden https://terra-tourer.de/bergen-das-tor-zu-den-fjorden?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bergen-das-tor-zu-den-fjorden https://terra-tourer.de/bergen-das-tor-zu-den-fjorden#respond Fri, 07 Aug 2020 19:43:53 +0000 https://terra-tourer.de/?p=3827

Bergen

Heute haben wir vor, Bergen zu erkunden. Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens mit dem Ambiente einer Kleinstadt voller Charme und urbanem Flair. Sie ist die Hauptstadt der Fjorde und hat ca. 284.000 Einwohner. Charakteristisch sind die sich an die Berghänge anschmiegenden Häuser, enge Kopfsteinpflastergassen und weltberühmte Sehenswürdigkeiten. 10% der Bevölkerung Bergens sind Studierende und entsprechend lebhaft geht es in den diversen Kneipen und Locations der Stadt zu.


Da Bergen ca. 200 Regentage im Jahr hat, haben wir schon ein paar Tage vorher in die Wetter-APP geschaut und uns einen Tag ausgesucht, an dem es nicht regnen sollte. Es gibt viele kulturelle Angebote, wie das Haus von Edvard Grieg (1843 – 1907), Norwegens berühmtestem Komponisten aller Zeiten, das Stadtmuseum oder das Aquarium. Leider können wir nicht alles an einem Tag sehen. Aber um inspirierende Kunstwerke zu bewundern, braucht man in Bergen eigentlich gar keine Museen oder Galerien aufzusuchen. Dank erstklassiger Straßenkünstler finden wir überall in der Stadt gesprayte Werke in all ihrem coolen Glanz.

Sandviken

Wir parken etwas außerhalb des Stadtzentrums im alten Stadtteil Sandviken. Wir laufen durch das alte „gamle“ Bergen durch enge Gassen mit alten weißen Holzhäusern. Diese sind größtenteils  zwischen dem  17. Jh.  und 18. Jh. erbaut worden. Hier wird ein Teil der Stadt Bergen mit ihren Straßen, Plätzen und Gassen so erhalten, wie Europas größte Holzstadt im 18. Jahrhundert einmal ausgesehen hat. Wir finden Privathäuser verschiedener Epochen, darunter eine Vielzahl von Geschäften und Werkstätten, wie Bäcker, Kaufmann, Uhrmacher, Fischer, Zahnarzt und Friseur.

Fløyen

Ein weiterer Beiname Bergens ist „Stadt zwischen den sieben Bergen“. Der mit Abstand am einfachsten zu erreichende Gipfel ist der Fløyen, der 320 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Er ist mit der Stadt über die Fløibahn verbunden, mit der man in sechs Minuten auf den Gipfel befördert wird. Wir nehmen jedoch nicht die Fløibahn, sondern gehen auf einem der Wege zu Fuß auf den Fløyen.

Oben angekommen, haben wir einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt. Aufgrund des guten Wetters sind viele weitere Bewohner und Touristen auf den Fløyen gekommen, um den Blick zu genießen, im Restaurant zu essen bzw. es sich mit Eis oder Getränken hier oben einfach nur gut gehen zu lassen. Wir sehen uns Bergen ausgiebig von oben an, machen eine Pause und essen ein Eis. Anschließend gehen wir durch ein Waldstück zu einem kleinen See. Fløyen bietet nämlich auch vielfältige Möglichkeiten, Sport zu treiben. Ob wandern, Fitness,  Mountainbike oder Kanu fahren, hier ist für jeden etwas dabei. Am See essen wir dann noch in einem kl. Restaurant norwegische Svele, eine Art Pfannkuchen.

Wir gehen dann auf einem anderen Weg wieder runter in die Stadt und hören plötzlich ein lautes Tuten. Dann sehen wir auch ein Schiff der Hurtigruten, der klassischen Postschiffroute, die von Bergen hoch bis Kirkenes verläuft. 

 Bryggen

Unten angekommen gehen wir direkt zu einer weiteren Hauptattraktion Bergens. Die UNESCO-Welterbestätte Bryggen, die „hanseatische Landungsbrücke“, ist das auffälligste Überbleibsel aus einer Zeit, als Bergen das Handelszentrum zwischen Norwegen und dem Rest von Europa war. Bergens älteste Besiedlung entstand entlang Bryggen, seit vielen Jahrhunderten das lebendige Zentrum der Stadt. Das Weltkulturerbe Bryggen besteht aus Resten der alten Besiedlung entlang des Hafenbeckens, und ist eines der bekanntesten mittelalterlichen Stadtviertel Norwegens.

Die Hanseaten, Kaufleute im Deutschen Hanseverband, errichteten im Jahr 1360 ein Auslandskontor auf Bryggen und beherrschten beinahe 400 Jahre diesen Stadtteil. Bryggen wurde nach dem groβen Brand von 1702 wiedererrichtet, in der gleichen Bauweise wie die früheren „Höfe“, in denen die hanseatischen Kaufleute von 1350 bis 1764 gewohnt hatten. Bryggen gehört heute zum Weltkulturerbe und steht auf der UNESCO-Liste des Welterbes, außerdem ist Bergen eine World Heritage City geworden. 

Bei einem Spaziergang durch die engen und dunklen Passagen bewegen wir uns zurück in die Vergangenheit, ins Dunkel der Geschichte. Bryggen ist jedoch kein Museum, sondern ein tagtäglich benutztes Kulturdenkmal in einem lebendigen historischen Stadtteil mit 61 unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Das Viertel ist heute Ort für ein abwechslungsreiches Geschäftsleben mit Läden, Kunstateliers, Handwerksbetrieben, Restaurants und Büros.

Nur einen Katzensprung entfernt ist der lebhafte Fischmarkt, der die Einheimischen seit 1276 mit frisch gefangenen Schätzen aus dem Meer versorgt. Heute ist er einer der beliebtesten Outdoor-Märkte Norwegens, auf dem man neben Fisch und frischem Obst und Gemüse auch Kunsthandwerk und Souvenirs kaufen kann. Nach einem Bummel über den Markt gehen wir noch durch die Gassen und entscheiden uns, bei einem der vielfältigen Restaurants etwas zu essen. 

Auf dem Rückweg zum Parkplatz, an Bryggen vorbei, fällt uns noch ein altes Holzhausensemble auf. Es sind sehr farbenfrohe, gewerbliche Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Wir haben einen wunderschönen Tag verlebt in Bergen, der Stadt zwischen den sieben Bergen. Die Hauptstadt Fjord Norwegens. Das Herz der Fjorde. 

Fana

Wir fahren dann noch 15 km in Richtung Süden und finden einen schönen Übernachtungsplatz mit Blick auf einen kleinen Fjord.

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Hordaland – Naturparadies im Herzen von Fjordnorwegen https://terra-tourer.de/hordaland-naturparadies-im-herzen-von-fjordnorwegen?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=hordaland-naturparadies-im-herzen-von-fjordnorwegen https://terra-tourer.de/hordaland-naturparadies-im-herzen-von-fjordnorwegen#respond Wed, 05 Aug 2020 17:55:38 +0000 https://terra-tourer.de/?p=3741
Wir verlassen das Haukelifjell und kommen nun ins Hordaland. Der erste Ort den wir durchfahren ist Roldal. Die Attraktion des eher kleinen Ortes ist eine Stabkirche , die vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Der Sakralbau birgt ein Kruzifix, das Wunder bewirken soll. So wurden bis 1835 in der Johannisnacht trotz wiederholter Verbote heimlich Messen für Kranke abgehalten. Es wird nun Zeit nach einem Übernachtungsplatz Ausschau zu halten und so landen wir in Vintertun, in der Nähe eines laut prasselnden Wasserfalles. Drum herum gibt es nur einige Ferienhäuser bzw. -hütten versteckt zwischen den Felsen und sonst ist hier nichts außer Natur.

Roldal

Vintertun

Langfoss

Unser erstes Ziel am nächsten Morgen ist der Langfossen. Mit einer Fallhöhe von 612 m gehört er zu den höchsten Wasserfällen der Erde und wurde 2006 zum schönsten Wasserfall der Welt gekürt. Der Langfossen stürzt über mehrere Fallstufen in den Åkrafjorden hinunter. Es sind schier unglaubliche Mengen an Wasser, die dort ununterbrochen hinunter prasseln.

Låtefossen

Nach wenigen Kilometern, die wir im Regen zurücklegen, kommen wir am „König der Wasserfälle“ an. Der Låtefossen gilt bei manchen als solcher, da er sich als Zwillingswasserfall von zwei Seiten ins Tal ergießt. Besonders eindrucksvoll wirkt das herabströmende Wasser von der steinernen Brücke aus, die sich über die beiden Abflussarme spannt. Von 1891 an kam der deutsche Kaiser Wilhelm II. 23 Jahre lang jeden Sommer zur Erholung hierher und machte die Gegend am Folgefonna-Nationalpark als Urlaubsgebiet bekannt.

Buarbreen Gletscher

Wir folgen dann einem sehr, sehr schmalen Weg in den Folgefonna-Nationalpark zum Fuße des Buarbreen. Hier handelt es sich um den drittgrößten Gletscher Skandinaviens, der 2005 von Königin Sonja eingeweiht und als nationales Erbe unter Naturschutz gestellt wurde. Der bis zu 34 km lange und 16 km breite Plateaugletscher liegt auf der Folgefonna-Halbinsel, die vom Sør- und weiteren Armen des Hardangerfjordes umschlossen wird. Auf dem Parkplatz, von dem aus gestartet wird, stehen schon einige Autos und Wohnmobile. Ein Paar aus der Nähe von Stuttgart erzählt uns, dass die Wanderung trotz der Regentage vorher gut machbar ist. Die beiden sind im Pkw unterwegs, schlafen in Hängematten im Wald und sind auf dem Weg nach Trondheim. Wir überlegen, ob wir den Aufstieg und den Rückweg, also ca. 3,5 Std., im Trockenen schaffen, da das Wetter nicht sehr beständig ist. Es reizt jedoch sehr und so ziehen wir dann unsere Wanderstiefel an, packen Proviant, die Fotoausrüstung und starten. Anfangs geht es leicht bergauf durch ein bewaldetes Gebiet, dann wird es zusehends steiniger, bis wir über Seile an Felsen hochklettern. Es sind einige Wasserläufe zu überqueren, entweder über Bretter, Eisenstege oder eine Hängebrücke. Kurz vor dem Ziel fängt es dann doch heftig an zu regnen und die Felsen sind wirklich sehr rutschig. Leider ist auch die Sicht auf den Gletscher nicht mehr so klar und der gesamte Rückweg eine ziemliche Schlitterpartie. Trotzdem wir klitschnass geworden sind haben wir die abenteuerliche Wanderung genossen.

Tyssedal Wasserkraftmuseum

Auf dem weiteren Weg am schönen Sorfjord entlang begleiten uns auf der Ostseite Hänge voller Obstbäume mit Kirschen und Äpfeln. Auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords ragt die vergletscherte Bergwelt der Folgefonna-Halbinsel auf. Vorbei am historischen Wasserkraftwerk Tyssedal, welches 1906 gebaut wurde und saubere Energieversorgung für die Metallindustrie schuf.

Hierdurch wurden viele neue Arbeitsplätze geschaffen und die Bevölkerung von Tyssedal wuchs von 30 auf 1.000, im naheliegenden Odda sogar von 600 auf 4.000 Einwohner. Heute werden 98% des Strombedarfs des Landes durch Wasserkraft gedeckt.

Hovland

Wir übernachten dann am Sørfjord in Hovland mit grandiosem Blick auf Wasser und Berge.

Leider haben wir am nächsten Morgen kein Glück mit dem Wetter und fahren bei Nieselregen und Bewölkung mit der Fähre von Kinsarvik nach Utne. Ein Stückchen weiter dann mit der nächsten Fähre über den Hardangerfjord von Jondal nach Skutevik. Am Ausgang des Hardangerfjords liegt der kleine Ort Nordheimsund eingebettet in eine Seenlandschaft. Der Steindalsfoss, ein Wasserfall unter dessen tosenden Wassermassen wir hindurchwandeln können, liegt in unmittelbarer Nähe. Die Sonne scheint inzwischen wieder und wir genießen den Aufenthalt am Wasserfall sehr.

Steindalsfoss

Årland

An einem kleinen Hafen bei Årland finden wir einen schönen Platz, chillen noch ein wenig und übernachten dann hier sehr ruhig

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Telemark – Küstenidylle und Berglandschaften https://terra-tourer.de/telemark-kuestenidylle-und-berglandschaften?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=telemark-kuestenidylle-und-berglandschaften https://terra-tourer.de/telemark-kuestenidylle-und-berglandschaften#respond Sun, 02 Aug 2020 12:07:11 +0000 https://terra-tourer.de/?p=3640

Die Region Telemark beginnt an der Küste des Skagerrak und zieht sich im Norden bis in die Hardangervidda. Hier finden wir die unterschiedlichsten Facetten an Landschaften und somit auch Platz für die verschiedensten Aktivitäten und Unternehmungen. Angefangen beim Baden, über jegliche Art von Wassersport und Angeln ist die Telemark eines der besten Radwandergebiete Norwegens. Es gibt außerdem eine sehr lebendige Kulturszene, viele interessante Museen und die Telemark ist Norwegens größte Skiregion.

Kragerø

Kragerø ist unser nächster Anlaufpunkt auf der Route die Küste entlang. Früher lebten die Menschen hier vom Fischfang, doch heute ist der Ort zur Hochburg des Tourismus geworden. Dementsprechend sind hier auch eine Menge Menschen unterwegs und es ist nicht ganz einfach, einen Platz für „Atlas“ zu finden. Gut ausgestattet mit Jachthafen, Golfplatz, den in den Felsen sitzenden Häusern und den engen Gassen versprüht der Ort ein mediterranes Flair. Und wird aus diesem Grund auch „Saint-Tropez des Nordens“ genannt. Dies wird dann auch durch die Preisgestaltung sichtbar. In Norwegen ist es im Schnitt alles etwas teurer – aber hier gibt es noch einen Exklusivzuschlag.

Auf den vielen kleinen Inseln vor der Küste stehen unzählige Ferienhäuser; es sollen über 3.000 sein. Eines hübscher als das andere gehören die meisten gut betuchten Norwegern aus den Städten. Wirklich ein idealer Platz für ein Ferienhaus. Der berühmte Maler Edvard Munch verbrachte in Kragerø seine Angelferien und ließ sich in dieser schönen Umgebung zu einigen seiner berühmtesten Werke inspirieren.

Ulefoss

Den nächsten Stop machen wir in Ulefoss, denn hier gibt es eine Schleuse des Telemarkkanal zu bestaunen. Der Kanal wurde 1892 eingeweiht und verbindet die Orte Skien und Dalen auf mehr als 100 km Länge. Angelegt wurde er, um Holz darauf zu transportieren. Heute ist er eine touristische Attraktion mit insgesamt 18 Schleusenkammern. Bootstouren auf dem Kanal werden mit hübschen alten Holzschiffen durchgeführt. Neben dem Kanal laden gut ausgebaute Radwege, mit einigen Schlafboxen am Wegesrand, viele Radtouristen ein.

Am Ende des Telemarkkanals in Dalen ist die Hauptattraktion das „Dalen Hotel“, das den Beinamen „Märchenhotel“ trägt. Ein neuromantischer Holzbau mit auffallenden, von Drachenköpfen geschmückten Dachfirsten, der 1894 eröffnet wurde. Das Hotel war lange dem Verfall preisgegeben, dann aber umfassend saniert und 1994 wieder eröffnet. Nun macht es als preisgekröntes Kulturerbe Furore. Es ist inzwischen sehr gut besucht und sieht in dem von waldreichem Hügelland umgebenen Ort echt märchenhaft aus.

Dalen

Notodden

Der ehemals aus einer Ansammlung von Sägewerken und Produktionsbetrieben (z.B. zur Papierherstellung) bestehende Ort verdankt seinen Aufstieg zu einem wichtigen Industriestandort dem Wasser. Genauer gesagt den Wasserfällen der Umgebung. 1900 wurde hier das erste Wasserkraftwerk Norwegens in Betrieb genommen. Hier fing auch die Entwicklung Norwegens von einem armen Agrarland zu einem modernen Industrie- und Wohlfahrtsstaat an. Die Energieressourcen lockten auch den Ingenieur Sam Eyde und den Physiker Kristian Birkeland. Die beiden hatten ein Verfahren zur Gewinnung von reinem Stickstoff aus Luft entwickelt, das sie zur Herstellung von Kunstdünger nutzten und leisteten Pionierarbeit auf diesem Gebiet.

Die 2015 zum Welterbe ernannten Stätten der Industriekultur umfassen Wasserkraftwerke, Industrieanlagen, Transportsystem sowie die Arbeitersiedlungen. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln so große und wichtige Entwicklungen angestoßen werden. In dem Museum unterhalb des Wasserkraftwerks wird diese Entwicklung gezeigt. In einer weiteren Ausstellung sehen wir beeindruckende Papierscherenschnitte der dänischen Künstlerin Karen Bit Vejle. Wunderschöne, filigrane Arbeiten, von sehr kleinen bis zu 3 m hohen Werken. Diese wurden von der Künstlerin einzig mit einer Nagelschere ausgearbeitet. Daneben haben wir noch einige sehr schöne und auch witzige Bilder bestaunt, in denen der Künstler Trolle in seinen Werken „versteckt“ hat. Der Maler heißt Kittelsen und sein Geburtsort ist Kragerø.

Kongsberg

In Kongsberg stehen wir an einem sehr schön angelegten Wasserlauf mit Naturbadeplatz, inmitten eines imposanten Kiefernwaldes. Hier gibt es einen tollen Grillplatz, einige Spielgeräte und auch, wie an vielen anderen Rastplätzen, sehr saubere Toilettenhäuschen mit Warmwasser. Rund um den Platz sind gepflegte Rasenflächen für Zelttouristen und hier steht sogar eine Reparaturstation für Fahrräder. In Norwegen werden diese Plätze von den Gemeinden angelegt, gepflegt und sind für jedermann kostenlos nutzbar.

Kongsberg ist als Stadt des Silbers bekannt. 1623 sind auf dem heutigen Stadtgebiet Silberadern entdeckt worden. Der Ort entwickelte sich um ein dort errichtetes Bergwerk herum und war im 18. Jahrhundert die größte Bergbaustadt Europas. Um 1750 gab es um den Ort herum 80 Minen in denen mehr als 4.000 Menschen arbeiteten. Darunter waren viele Einwanderer aus Sachsen. 1957 wurde die letzte Silbermine stillgelegt. Dennoch residiert hier bis heute die norwegische Münzprägeanstalt und Kongsberg ist einer der bedeutendsten Hightech-Standorte Norwegens.

Rund 8 km von Kongsberg entfernt liegt das älteste, der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Bergwerk. In 500 m Tiefe wurden hier kilometerlange Stollen in den Berg gegraben sind heute eine interessante Touristenattraktion. 

Heddal

In dem kleinen Telemark-Dorf Heddal steht die größte erhaltene Stabkirche der Welt. Aufgrund ihres malerischen Aussehens und dem dreifach gestaffelten Dach gilt sie auch als die schönste ihrer Art. Im Jahr 1242 wurde sie der Jungfrau Maria geweiht.

Stabkirchen sind das bedeutendste Kulturerbe Norwegens aus der jahrhundertelangen Zeit der Christianisierung. Ab der Zeit König Olavs (+1028) wurden in den ländlichen Regionen rund 1.000 Stabkirchen gebaut. Nach der Reformation riss man die meisten wieder ab und heute gibt es in Norwegen nicht einmal mehr 3 Dutzend. Namensgeber der Stabkirchen sind die senkrecht gestellten Pfosten, die das charakteristische Dach stützen. Es ist schon sehr beeindruckend vor diesen Altertümern zu stehen, sie anzufassen und den typischen, leicht teerigen Geruch wahrzunehmen. Was könnten solche Bauten aus den vergangenen Jahrhunderten wohl so alles erzählen?

Amnesfossen

Auf dem weiteren Weg durch das waldreiche Hügelland begegnet man unzähligen kleinen und größeren Wasserfällen und -läufen. Überall fließt es die Hügel hinunter und begleitet uns als Bach oder Fluß entlang der Straßen. Der Amnesfossen ist so ein kleiner Wasserfall am Wegesrand – die an dieser Stelle angelegte Freizeitanlage mit Hotel wurde jedoch schon vor längerer Zeit verlassen und steht zum Verkauf.  Die Rutsche direkt in den Wasserlauf ist bereits zugewachsen und die Holzbrücken zur Badestelle längst marode und kaputt. Ob sich hier wohl noch mal jemand findet, der diesem Platz neues Leben einhaucht?

Eidsborg

Etwas weiter in Eidsborg steht dann eine weitere erhaltene Staatskirche dieser Region, allerdings um einiges kleiner als die in Heddal. In direkter Umgebung sind dann im Rahmen eines Freiluftmuseums zahlreiche Gebäude aus den vergangenen Jahrhunderten ausgestellt.

Vinjesvingen

Nachdem wir auf einem schönem Rastplatz bei Vinjevatri übernachtet haben, kommen wir kurze Zeit später an diesem tollen Wasserfall vorbei.

Haukelifjell

Wir durchfahren jetzt mehr und mehr die Skigebiete der Region Telemark und kommen an den südlichen Rand der Hardangervidda. Das Haukelifjell liegt schon in einigen hundert Metern Höhe und die Temperatur ist trotz Sonne schon ein paar Grad kühler. Die Landschaft einfach wunderschön. Eine Gebirgshochebene durchzogen von kleinen Flüssen und Seen. Die Vegetation präsentiert sich hier schon wesentlich verändert, Bäume sind nur noch selten anzutreffen. Gräser, Moose und Zwergsträucher dominieren die Pflanzenwelt und bis weit in den Sommer hinein halten sich Eis und Schnee an zahlreichen Stellen. Ebenso beliebt wie bei den Skifahrern ist diese Gebiet bei Anglern und auch Wanderern.
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Sørlandet – südliche Riviera Norwegens https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sorlandet-suedliche-riviera-norwegens https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens#respond Tue, 28 Jul 2020 10:40:45 +0000 https://terra-tourer.de/?p=2875

Hirtshals

Endlich geht die Reise los…nach einem letzten, stärkenden Frühstück zuhause verstauen wir die restlichen Sachen und starten Richtung Dänemark. Ziel ist die Fähre in Hirtshals. Wir sind so früh dort angekommen, dass wir noch einen Spaziergang am Strand – bei Nieselregen – machen. Bewegung nach der langen Fahrt tut gut.

Pünktlich um 20.45 h legt die Fähre ab und wir haben unsere, wegen Corona, fest gebuchten Plätze belegt. Es gibt hier keine Maskenpflicht, aber ein Abstand von 1,50 m soll eingehalten werden. Leider halten sich nicht alle an Bord daran. Nach einer entspannten Fahrt mit sehr ruhiger See landen wir kurz vor Mitternacht in Kristiansand. Wir fahren noch ein paar Kilometer in strömendem Regen bis zur Marina und übernachten hier. 

Sørlandet

Die Küstenregion Sørlandet wird ihrem Ruf als „südliche Riviera Norwegens“ durchaus gerecht. Die weißen Städte am Meer sind architektonische Schmuckstücke und die geschützten Buchten mit den grünen Hügellandschaften einfach malerisch. Eine große Anziehungskraft für Urlauber hat diese Region auch durch die meisten Sonnentage Norwegens.

Lillesand

Unser erstes Ziel ist Lillesand. Der 300 Jahre alte Ort präsentiert sich als wunderschöne kleinstädtische Idylle. Im Zentrum beherrschen stattliche weißgestrichene Holzbauten des 19. Jahrhundert das Bild. Überall sind blühende Gärten und Grünanlagen mit kleinen liebevollen Details angelegt. In Lillesand geht es sehr beschaulich zu – der Ort ist nicht überlaufen und selbst am Hafen ist es ruhig und entspannt.

Grimstad

Ganz anders erleben wir Grimstad. Die 22000 Einwohner zählende Stadt ist ein Industriestandort der Region, gehört zugleich zu den beliebtesten Urlaubsorten in Norwegen. Die Sonne scheint hier an 260 Tagen im Jahr. Wir haben das Glück auch einen dieser Sonnentage zu erwischen. Besonders einladend finden wir die Innenstadt und den Hafenbereich. Hier sind schon mehr Menschen zwischen den zahlreichen weißen Holzbauten und am Hafen unterwegs – es ist trotzdem nicht überlaufen. Vor den Toren der Stadt erstreckt sich ein reizvoller Schärengarten  mit schönen, weißsandigen Badebuchten.

Bekannt geworden ist die Stadt durch den berühmten Dramatiker Henrik Ibsen. Er hielt sich mehrere Jahre in Grimstad auf und absolvierte in den 1840er Jahren hier eine Apothekerlehre. Inzwischen wurde die Ausbildungsstätte in ein Museum verwandelt, das über das Leben des jungen Ibsen informiert.

Rund um den Ort befinden sich große Erdbeerfelder und Kirschplantagen, was man hier so vielleicht nicht erwartet. Aber es gibt eben sehr viele Sonnentage. Die Produkte aus Landwirtschaft und Gartenbau sind heutzutage überregional sehr bekannt, ebenso wie der Schiffbau.

Arendal

Nur wenige Kilometer weiter kommen wir in die Hauptstadt von Aust-Agder, so heißt der östliche Küstenstreifen, nach Arendal. Hier waren wir vor 10 Jahren bereits einmal und kaum angekommen, hat uns das „Venedig des Nordens“ wieder in den Bann gezogen. Die Stadt ist auf sieben Inseln erbaut – einige mit Brücken verbunden, andere nur mit dem Boot zu erreichen. In den Sommermonaten geht es hier unheimlich quirlig zu. Im 19. Jahrhundert war Arendal eine bedeutende Handelsstadt, in deren Hafen sehr große Mengen Güter umgeschlagen wurden. Heute sieht es ganz anders aus – an den Kais liegen unzählige Jachten vor Anker und die hinter dem Hafen liegenden, historischen Häuserblocks wurden sorgfältig saniert. Dort sind jetzt Bars, Pubs, Restaurants sowie kleine Hotels untergebracht und diese werden gut besucht. Arendal hat sich zu einem sehr beliebten Urlaubsort entwickelt.
 
Nach einem langen Spaziergang und den vielen, schönen Eindrücken gönnen wir uns eine Kaffeepause. 
Am Gästehafen gibt es ein kleines Restaurant mit Aussenterasse, auf der wir es uns gemütlich machen. Die Bedienung merkt, dass wir keine Norweger sind und so kommen wir ins Gespräch. Wir erfahren , dass er (heute Anfang 30) aus Holland stammt und nach Beendigung seiner Ausbildung seinen gesamten Besitz verkauft hat, den Rest in sein Auto packte und nach Norwegen kam. Vor 10 Jahren. Und seitdem lebt er hier und ist inzwischen stolzer Besitzer dieses Restaurants. Sein Traum hat sich erfüllt.

Tvedestrand

Auf der Suche nach einem schönen, ruhigen Übernachtungsplatz landen wir nach nur kurzer Fahrt am Hafen von Tvedestrand. Dort empfangen uns einige norwegische Wohnmobilisten bzw. ein Paar mit Segelboot sehr freundlich. Heute Nacht dürfen wir hier stehenbleiben, morgen nicht mehr, denn es findet hier eine Rockveranstaltung statt.

Bei einem netten Plausch, mit den leicht angesäuselten Norwegern, erfahren wir, dass die Segler einen Tag zuvor erst zurückgekommen sind. Sie hatten 2 Jahre Karibik geplant, doch Corona hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bereits nach 14 Monaten haben sie die Rückreise angetreten. Anschließend machen wir noch einen Spaziergang durch den aus weißen Häusern bestehenden Ortskern und verbringen hier eine äußerst ruhige Nacht.

 

Risør

An der Spitze einer kleinen Halbinsel am Skagerrak liegt die letzte weiße Stadt des Sørlandet. Risør, auch immer wieder als schönste der „weißen Städte“ der Südküste gerühmt. Aus unserer Sicht ist das durchaus berechtigt. Die Holzhausbebauung gleicht einem Freilichtmuseum – über 580 Häuser, überwiegend weiß, wenige in Falunrot gestrichen strahlen mit der Sonne um die Wette. Auch die Kalkfelsen von Risør leuchten weiß – der berühmteste Felsen ist der 45 Meter hohe Risørflekken. Von hier oben genießen wir einen phantastischen Blick über die Stadt, den Hafen und die im Meer liegenden Schären.

1861 wurden bei einem Großbrand in Risør fast alle Häuser zerstört. Danach wurden alle Bauten in Massivholz wieder errichtet und heute zählt Risør zu den am besten erhaltenen Städten mit Holzbebauung in Europa. Inspiriert von dem schönen Ambiente haben sich hier auch zahlreiche Künstler niedergelassen. In vielen Läden findet man interessante Kunst und zahlreiches Kunsthandwerk. Im Hafen zeugt eine Vielzahl von Jachten und Booten davon, wie beliebt dieser Ort auch als Urlaubsziel ist.

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Komet NEOWISE (C/2020 F3) https://terra-tourer.de/komet-neowise-c-2020-f3?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=komet-neowise-c-2020-f3 https://terra-tourer.de/komet-neowise-c-2020-f3#respond Mon, 20 Jul 2020 10:04:59 +0000 https://terra-tourer.de/?p=2747
Komet Neowise (C/2020 F3)

Mittlerweile ist es nun 23 Jahre her, das mit Hale-Bopp zum letzten Mal ein Komet zu sehen war, der so hell geworden ist, dass er sofort ins Auge fällt. Alle seitdem sichtbaren Kometen waren entweder immer nur kurz, auf der Südhalbkugel oder nur mit optischen Hilfsmitteln zu sehen.

Kometen sind einige Kilometer große Brocken, die aus Schutt, Staub und Wassereis bestehen. Sie halten sich üblicherweise in den Außenbereichen unseres Sonnensystems auf. Kommen sie auf ihrer Umlaufbahn der Sonne näher, werden sie regelrecht verdampft und bilden dabei den charakteristischen Kometenschweif.

Allerdings überstehen viele Kometen die Annäherung an die Sonne nicht. Sie zerbrechen, bevor sie uns einen spektakulären Anblick bieten können.

Einige Kometen hatten den Astronom*innen seit Anfang 2020 Hoffnung gemacht: C/2019 Y4 (ATLAS), C/2020 F8 (SWAN) und C/2019 U6 (LEMMON). Keiner von den dreien war jedoch für das bloße Auge sichtbar.

Doch ein vierter schaffte es jetzt: C/2020 F3 (NEOWISE). Benannt nach einer Raumsonde, die ihn am 27. März 2020 entdeckt hat. Seine Umlaufbahn führte ihn am 3. Juli bis auf 43 Millionen Kilometer an die Sonne heran. Zuvor durchquerte er ab Ende Juni das Bildfeld der Raumsonde SOHO, die eigentlich Eruptionen auf der Sonne überwacht. Dabei zeigte sich: In nur wenigen Tagen stieg die Helligkeit von NEOWISE enorm an. Astronom*innen aus aller Welt waren alarmiert. Wird der Komet den Vorbeiflug an der Sonne unbeschadet überstehen oder sich wie seine Vorgänger in seine Einzelteile auflösen?

Wenige Tage später herrschte Gewissheit: In der ersten Juliwoche zeigte sich NEOWISE in der Morgendämmerung und zieht seitdem die Blicke auf sich. Ab sofort ist der Komet auch am Abendhimmel zu sehen, bei guten Beobachtungsbedingungen sogar mit bloßem Auge.

Wie lässt sich der Komet am besten beobachten?

Um den Kometen zu beobachten, sollte man eine freie Sicht auf den Nordhorizont haben. Helle Lichter der Städte erschweren die Sichtung.

Mit dem bloßen Auge sieht man einen mittelhellen, unscharfen Stern. Nach oben hin zieht er eine fahle Schleppe hinter sich, deren Länge in etwa dem Durchmesser des Vollmonds entspricht – der Kometenschweif.

Im Fernglas wird dieser Schweif erheblich deutlicher.

Komet Neowise mit Blick zum Leuchtturm Westerheversand

Nachdem die Beobachtungsaussichten am Donnerstag, den 16. Juli vielversprechend waren, brachen wir gegen 22.30 Uhr auf Richtung St. Peter-Ording. Dort haben wir in der Nähe vom Tümlauer Koog auf dem Deich in der Abenddämmerung auf die Sichtung des Kometen gewartet.

Wir waren nicht alleine. 3 weitere Interessierte warteten auf den Kometen. Und gegen Mitternacht war es dann soweit, der Komet Neowise war in Richtung Norden über dem Leuchtturm Westerheversand zu sehen. Eine Stimmung, die wir so schnell nicht vergessen werden.

Wie sich die Sichtbarkeit des Kometen Neowise entwickeln wird, ist unklar. Am 23. Juli erreicht er seinen erdnächsten Punkt und entfernt sich danach wieder von uns. Ein Wiedersehen wird es für uns übrigens nicht geben. Seine Umlaufbahn wird sich durch den Vorbeiflug an Jupiter im September wohl so verändern, dass seine Umlaufdauer anschließend etwa 6500 – 7000 Jahre beträgt. Daher ist jetzt die beste Zeit, um dieses einmalige Schauspiel am Himmel mit eigenen Augen zu sehen.

Weitere Informationen bei Wikipedia

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https://terra-tourer.de/komet-neowise-c-2020-f3/feed 0
Norwegen 2020 https://terra-tourer.de/norwegen-20?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=norwegen-20 https://terra-tourer.de/norwegen-20#respond Wed, 15 Jul 2020 15:49:47 +0000 https://terra-tourer.de/?p=2700

Seit dem Ende unserer großen Norwegenreise 2019 sind nun 9 Monate vergangen. Eigentlich wollten wir in diesem Jahr schon im März/April in Richtung Portugal aufbrechen. Doch dann kam alles anders. Das Corona Virus breitete sich über die Welt aus und an Reisen war zunächst gar nicht zu denken. 

Wir haben uns in den letzten Wochen viele Gedanken gemacht, ob und wohin wir in diesem Jahr reisen werden. Da wir den Süden Norwegens 2019 nicht mehr in aller Ausführlichkeit bereist haben, werden wir diesen Landesteil nun nachholen. Die Fähre ist gebucht und am 23. Juli 2020 starten wir von Hirtshals nach Kristiansand.

Unser treuer Tourenwagen ATLAS wird in den kommenden Tagen noch einen Ölwechsel erhalten und einen Wechselrichter bauen wir auch noch ein. Dann noch eine Wäsche und ATLAS ist startklar.

Wir stecken mitten in den Vorbereitungen und können gut auf die Erfahrungen unserer Norwegenreise 2019 zurückgreifen.

Unsere Inventarliste, die wir gerade durchgehen, dient uns dabei als Grundlage, um alles an Kleidung, Technik, Proviant und sonstigen Dingen bei Reisebeginn an Bord zu haben.

Und doch ist dieses Mal anders alles. Es ist zwar in Norwegen, im Gegensatz zu Deutschland, nicht notwendig, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, doch auf 3 Dinge wird auch in Norwegen großen Wert hinsichtlich COVID-19 gelegt:

  • Abstand halten
  • Hände desinfizieren
  • in die Armbeuge husten

Selbstverständlich werden wir diese Verhaltensregeln, die ja ebenso in Deutschland gelten, auch in Norwegen beherzigen und zusätzlich werden wir unseren Mund-Nasen-Schutz mitnehmen. Wer weiß, was kommt.

Wir freuen uns sehr auf die Reise und werden euch hier wieder auf dem Laufenden halten und von den Stationen unserer Reise berichten. Wie immer freuen wir uns auf Kommentare.

Eure Terra-Tourer

Verena & Andreas

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