Andreas Wenzel | Terra-Tourer https://terra-tourer.de Reiseberichte und Fotos mit unserem Van. Wed, 14 Sep 2022 14:08:04 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.2 https://terra-tourer.de/wp-content/uploads/2017/07/cropped-LOGO-TERRATOURER_2-WEBSITE-ICON-32x32.png Andreas Wenzel | Terra-Tourer https://terra-tourer.de 32 32 Alentejo-Küste und die Westalgarve https://terra-tourer.de/alentejo-kueste-und-die-westalgarve?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=alentejo-kueste-und-die-westalgarve Wed, 14 Sep 2022 14:08:03 +0000 https://terra-tourer.de/?p=7214

Alentejo-Küste und die Westalgarve

Die Westalgarve und die Alentejo-Küste zählen wohl zu den schönsten Küsten Europas. Nahezu unberührt vom Tourismus reihen sich wildromantische Sand- und Felsstrände und atemberaubende Steilküsten wie Perlen aneinander. Auf einer Länge von über 100 Kilometern erstreckt sich die naturbelassene Küste im Naturschutzgebiet ‚Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina’. Türkisfarbenes Meer, Traumstrände, Wind und Wellen sowie ein sensibles Ökosystem mit artenreicher Flora und Fauna bieten unendlich viele Möglichkeiten für Aktivitäten und zum Erholen.

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Praia do Castelejo / Torre de Aspa

Wir fahren an der Atlantikküste entlang nun in nördlicher Richtung und erreichen über eine sehr schmale und kurvenreiche Asphaltstraße unser nächstes Ziel ,Praia de Castelejo’.

Der von bis zu 140 Meter hohen Schieferwänden begrenzte Sandstrand ,Praia de Castelejo’ ist Teil eines besonders wilden und schroffen Abschnitts der Costa Vincentina. Uns zeigt sich ein wunderschönes und sehr kontrastreiches Farbenspiel. Der helle Sandstrand, die verschiedenfarbigen bizarren Felsformationen, der blaue Himmel und über 2 Meter hohe Atlantikwellen, die auf den Strand zurollen oder sich an den Felsen brechen. Das Wasser ist noch zu kalt für Badegäste, aber es sind ideale Bedingungen für zahlreiche Wellenreiter. Es macht sehr viel Vergnügen ihnen zuzusehen und wir fangen einige von ihnen auf den Wellen reitend im Foto ein.

Wir entdecken auf dem nahen Rastplatz einen Wegweiser, der uns neugierig macht: ,Torre de Aspa’. Ein Obelisk markiert hier den höchsten Punkt der Westalgarve mit 156 m ü.M., am Kap Cabo de São Vicente.

Der Weg über die staubige Sandstraße erscheint uns zu eintönig und so gehen wir bergauf- und bergab über kleine Trampelpfade. Vorbei an Pinienwäldern, durch blühende und herrlich duftende Strauchlandschaften. Hin und wieder treffen wir auf Rinder oder Ziegen.

Oben auf der 156 Meter hohen Anhöhe befinden sich noch die Ruinen eines Wachturms und natürlich der Obelisk. Wir geniessen die fantastische Aussicht auf die Küste von Sagres bis zum Cabo de São Vicente.

Zurück am Rastplatz sind wir insgesamt 9 km gewandert. Beim Sandweg wären es nur 5 km gewesen. Wir finden jedoch, dass sich unser Umweg gelohnt hat.

Praia de Bordeira

Drei Kilometer Sand, Dünen bis an den Horizont, steile Klippen und eine Dünenlandschaft, in der bunte Miniblümchen und Grasnelken aus dem Sand sprießen. Die ,Praia de Bordeira’ an der Westalgarve ist ein Bilderbuchstrand. Das ist unser Eindruck, als wir oben auf der Klippe stehen. Eine Holztreppe führt nach unten in die Bucht, die fast menschenleer ist.

Einige Surfer sind im Wasser und eine Gruppe einer Surfschule wird unterrichtet. Zuerst Trockenübungen an Land, anschließend die ersten Versuche im Wasser. Angler werfen ihre Leinen von den teils 80 m hohen Klippen ins Wasser. Das sieht nicht ungefährlich aus und es stehen auch Warnschilder dort. Und trotzdem: jedes Jahr kommen Menschen, die sich zu weit an den Rand vorgewagt haben, zu Tode.

Am anderen Ende der Bucht haben sich, trotzdem die Sonne scheint, Nebelbänke über dem kalten Atlantik gebildet und ziehen landeinwärts. Dies verleiht der Bucht etwas Mystisches.

Praia de Odeceixe

An der Grenze zwischen Algarve und Alentejo liegt eingerahmt von hohen Felsenklippen der ,Praia de Odeceixe’. Wir parken auf einem großen unbefestigten Sandparkplatz oberhalb der Klippen mit nur wenigen anderen Wohnmobilen und Autos. Der Weg zum Strand hinunter ist nicht sehr weit und vor uns breitet sich ein weites, menschenleeres Sandareal aus. Ein Fluss, die ,Ribeira de Seixe’, mündet hier in den Atlantik. Familien mit Kindern planschen am ruhigen Flussufer im wärmeren Wasser, während sich die Surfer in die Wellen des Atlantiks stürzen. Ebbe und Flut machen hier einen riesigen Unterschied. Bei Ebbe sind wir über den Strand in die nächste Bucht gelaufen, die bei Flut ist dann komplett überflutet ist.

Zambujeira Do Mar

Goldgelbe Sandbuchten zwischen steilen Küstenklippen und auf dem Klippenrand weiß getünchte Häuser. Das beschreibt das ehemalige Fischerdorf ,Zambujeira do Mar’, dessen Lage an Schönheit und Orginalität kaum zu übertreffen ist.

Aus diesem Grund hat der Tourismus das kleine Städtchen in den Sommermonaten fest im Griff. Wie schön, dass wir jetzt in der Vorsaison hier sind. Es herrscht eine eher verschlafene und entspannte Atmosphäre in den aufs Meer zuführenden Gassen. Die meisten Hotels und Restaurants sind noch geschlossen. Selbst am schönen Strand sehen wir nur eine Handvoll Menschen.

Wir bummeln durch den kleinen beschaulichen Ort und schauen zu wie die Wellen tosend gegen die Klippen peitschen. Am späten Abend geniessen wir einen fantastischen Sonnenuntergang.

Santiago do Cacém

Wir machen nun einen Abstecher ins Hinterland des Alentejo und besuchen als erstes die kleine Stadt ,Santiago do Cacém’. Sie ist Sitz des gleichnamigen Kreises. Hier beginnt die Rota Vicentina. Sie ist eine ,Grande-Randonneé-Wanderroute’ zwischen Santiago do Cacém und dem Cap São Vicente im Südwesten Portugals. Der Weg umfasst insgesamt 350 km und führt in 12 Etappen meistens auf landwirtschaftlichen Pfaden durch das Hinterland mit schönen Berglandschaften, Flüssen und Tälern.

Santiago do Cacém hat ca. 7500 Einwohner und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schon in der Römerzeit gewann sie an Bedeutung, da sie an der Römerstrasse zwischen Lissabon und der Algarve lag. Der Hauptort liegt rund um einen Berg mit einer Burgruine. Wir schlendern durch den historischen Ortskern und finden viele schöne aber auch teilweise verfallene Häuser. Wir finden an einem alten Gebäude den Hinweis, dass das erste Auto 1895 in Portugal dem Conde de Avillez gehörte, der hier in Santiago residierte.

Ein Wahrzeichen des Ortes ist die ,Igreja Matriz’, die in besonderer Verbindung zu dem Wallfahrtsort ‚Santiago de Compostela‘ in Spanien steht. Sie ist eine Station des portugiesischen Jakobswegs. Die Kirche ist sehr gut erhalten, ebenso die Mauern der Burg, in denen man einen Friedhof angelegt hat.

Wälder aus Korkeichen, dem Wahrzeichen des Alentejo, bestimmen das Landschaftsbild auf unserer Route nach Alcácer do Sal. In Portugal wachsen auf einer Fläche von 736’000 Hektaren Korkeichen, was Portugal zu einem der grössten Korkproduzenten der Welt macht. Im Alentejo ist die mediterrane Korkeiche ,Quercus Suber’ heimisch und versorgt das Land mit fast 190’000 Tonnen geerntetem Kork jährlich. Dies entspricht etwa 50 % der Weltproduktion.

Ca. 20 Jahre alt müssen die Korkeichen sein ehe die Rinde erstmals geschält werden darf.  Der Korkeichenwald prägt nicht nur das Landschaftsbild, sondern ist für die lokale Wirtschaft unverzichtbar und für die Humusbildung essenziell. Er fördert ein Ökosystem von außergewöhnlicher Artenvielfalt. Da die Korkeiche ganzjährig Blätter trägt, ist der Korkeichenwald Refugium und Nahrungsquelle für zahllose Insekten und Spinnentiere und begünstigt ein Ökosystem, das eine reichhaltige Nahrungskette bildet.

Alcácer do Sal

Unser nächster Stopp ist in Alcácer do Sal. Das kleine Städtchen liegt am Ufer des Rio Sado, der einige Kilometer weiter westlich ins Meer mündet. Alcácer do Sal hat es durch seine prädestinierte Lage in der Vergangenheit zu viel Wohlstand gebracht. Auf der Wasserstraße wurden die inländischen Produkte wie Weizen, Wein und Olivenöl an die von Rom besetzten Orte des Mittelmeerraumes transportiert.

Oberhalb des Ortes, 60 m über dem Meeresspiegel, liegt das in maurischer Militärarchitektur errichtete Castelo de Alcácer do Sal. Begehrt war der Ort schon lange bevor die Mauren ab dem 8. Jh die Burg befestigten und sie bis ca. 1217 gegen die christlichen Heere verteidigen konnten.

Spuren römischer und sogar phönizischer Niederlassungen weisen auf eine lange Besiedlungsgeschichte hin. In der ,Cripta Archeológica’ und in einem Museum unterhalb der Burg, lässt sich Jahrtausend für Jahrtausend beeindruckend nachvollziehen. Die Burg selbst dient heutzutage als komfortable ,Pousada’ (Hotel/Pension).

Wir finden einen schönen Platz für ,Atlas’ mit Blick auf den Rio Sado und machen uns auf den Weg. Wir gehen über die Fussgängerbrücke, schlendern durch die Gassen des kleinen Ortes und dann hoch zum Castelo. Von hier oben schweift unser Blick in alle vier Himmelsrichtungen über wunderbare Panoramen des Flusses und der Felder. Beim Besuch des Museums und der Cripta Archeológica schauen wir uns fasziniert und in aller Ruhe die Dinge aus der Vergangenheit an. Wir sind die einzigen Besucher. Auch sonst geht es in Alcácer do Sal sehr gemächlich und gemütlich zu. Eile kennt hier scheinbar niemand.

Den Abend genießen wir im Freien am Ufer des Rio Sado und schauen zu, wie nach und nach die Lichter des Ortes angehen. Die Brücke und die Burg spiegeln sich im Fluss und erschaffen ein fantastisches Panorama.

Évora

Noch etwas weiter im Landesinneren liegt die Studentenstadt Évora, deren historischer Stadtkern 1986 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Mit etwa 57.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt im Alentejo und Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts.

In der historischen Innenstadt prägen großartige Baudenkmäler verschiedener Epochen das Stadtbild. Es gibt wunderschöne Gassen mit Bürgerhäusern aus dem 16./17. Jh, überwiegend in den Farben weiß und gelb, sowie zahlreiche Kirchen und Brunnen.

Évora blickt auf eine 2000-jährige Geschichte zurück. Am höchsten Punkt der Stadt steht der ,Templo Romano’, die Reste eines römischen Tempels, der wohl um das erste nachchristliche Jahrhundert errichtet wurde. Dahinter gibt es einen kleinen Park, von dem aus wir einen schönen Blick von oben auf die Gassen werfen können.

Sehr beeindruckend ist die aus dunklem Granit errichtete Sé Catedral de Évora, deren Bau im 12. Jh nach erfolgreicher Vertreibung der Mauren begonnen wurde. Beendet wurde der größte Kirchenbau Portugals im 14. Jh und eine Besonderheit ist ein achteckiger Glockenturm. Im Innenraum strahlen die Proportionen des langen, schmalen und sehr hohen Kirchenschiffs, der schlichte Kreuzgang und der mit Marmor verkleidete Altarraum eine wohltuende Harmonie aus. Von der Terrasse über dem Kreuzgang haben wir einen schönen Ausblick über Évora und sehen uns weitere Architekturdetails dieses monumentalen Bauwerks an.

Ein weiteres bedeutendes Gotteshaus ist die ,Igreja e Mosteiro de São Francisco’. Ursprünglich als Kloster und Kirche des Heiligen Franziskus Ende des 15. Jh erbaut, ist heute vom Kloster nur noch ein Teil des Kreuzgangs übrig. Die Kirche hat ein breites, pfeilerloses Mittelschiff und das höchste Kreuzrippengewölbe gotischer Baukunst, das es in Portugal gibt.

Berühmt ist sie aber auch durch die makabre Seitenkapelle mit Wänden aus echten menschlichen Schädeln und Knochen. Die kleine Kapelle heißt Capela dos Ossos, die Knochenkapelle. Sie wurde im 17. Jahrhundert von Franziskanermönchen erbaut, um durch optische Einwirkung zum Nachdenken anzuregen über die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens. Über dem Eingang der Kapelle hängt folgende Botschaft: „Nós ossos que aquiestamos, pelos vossos esperamos“ ( „Wir, die hier versammelten Gebeine, warten auf die Euren“). Am Ausgang der Kapelle befindet sich – als Gegenpart – ein Fliesen-Paneel, das dem Tod das Wunder des Lebens gegenüberstellt.

Danach besuchen wir noch das Museum, dessen Zentrum im alten wieder hergestellten Schlafsaal der Mönche eingerichtet wurde. Hier finden sich Stücke aus dem eigenen Kloster, religiöse Kunst portugiesischer Maler und Bildhauer sowie sakrale Schmuckstücke aus regionalen Goldschmieden. Sehr beindruckend finden wir eine Ausstellung auf den oberen Galerien über den Seitenaltaren der Kirche. Aus einer umfangreichen Privatsammlung der Familie Canha da Silva sind hier Hunderte von in- und ausländischen Krippen zu sehen. Diese wurden von unzähligen Künstlern in den verschiedensten Gestaltungen und Materialien hergestellt, sowohl in volkstümlicher als auch in künstlerischer Darstellung.

Nun geht es aber wieder unter Menschen… zum ,Praça do Giraldo’. Gotische Arkaden säumen den lang gestreckten Hauptplatz Évoras, zahlreiche Cafés und Restaurants haben Tische und Stühle ins Freie verlagert. Rund um den eleganten Renaissancebrunnen ,Fonte Henriquina’ herrscht eine fröhliche Geschäftigkeit. Bei Kaffee und Kuchen schauen wir dem regen Treiben gern eine Weile zu. Direkt hinter dem Brunnen bildet die Renaissancefassade der Kirche ,Santo Antão’ den Abschluss der Praça nach Nordwesten.

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NGC 2237 – NGC 2244 – Rosettennebel https://terra-tourer.de/ngc-2237-ngc-2244-rosettennebel?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=ngc-2237-ngc-2244-rosettennebel https://terra-tourer.de/ngc-2237-ngc-2244-rosettennebel#respond Sun, 23 Jan 2022 17:04:27 +0000 https://terra-tourer.de/?p=5577

NGC 2237 – NGC 2244 – Rosettennebel

Der Rosettennebel (engl. rosette nebula) befindet sich im Sternbild Einhorn (Monoceros). Es handelt sich dabei um einen sog. Emissionsnebel. Dabei werden Gase durch die umliegenden Sterne zum Leuchten angeregt. Beim Rosettennebel ist es der im Zentrum liegende offene Sternhaufen NGC 2244. Das Alter dieses Clusters wurde auf weniger als 5 Millionen Jahre geschätzt. 

Der Rosettennebel selbst wird mit NGC 2237 bezeichnet, obwohl dies offiziell nur einer der Teile des Nebelkomplexes darstellt.

Die Entfernung zur Erde beträgt 5.000-5.200 Lichtjahre. Die gesamte Ausdehnung wird auf etwa 100 Lichtjahre geschätzt. Die Gaswolke dehnt sich fortwährend aus. Bei dem Rosettennebel handelt es sich, wie bei vielen anderen molekularen Gaswolken auch, um ein aktives Sternentstehungsgebiet. Der zentrale Sternencluster NGC2244 wächst also weiter an.

Visuelles Erscheinungsbild:

Abb. 1: NGC 2237 - NGC 2244 - Rosettennebelim Sternbild Einhorn (Monoceros) - Skysafari Pro 6
Abb. 2: NGC 2237 - NGC 2244 - Rosettennebelim Sternbild Einhorn (Monoceros) - Skysafari Pro 6

Der Rosettennebel NGC 2237 ist ein markantes und helles Objekt während der Wintermonate. Etwa 10 Grad östlich des bekannten hellen Sterns Beteigeuze im Sternbild Orion ist er leicht zu finden. Mit einem großen Fernglas 10×70 zeigt sich ein leicht diffuser Nebelfleck. Mit einem Teleskop ab 6 Zoll ist bereits die rundliche Form des Nebels je nach Standort und Himmelsqualität wahrzunehmen. Der Nebel ist eingebettet in einer Ansammlung von dicht aneinander gepackten Sternen. 

Die Fotos entstanden mit einem TS Optics APO 90/600 mit einem 0.8 Field Reducer und einer ZWO Optical ASI2600MCPRO Kamera. Insgesamt 65 Einzelaufnahmen (Lights) mit einer Belichtungszeit von je 120 Sekunden wurden in Affinity Photo bearbeitet. Entsprechende Bias und Flats wurden angefertigt. Auf Darks wurde verzichtet. 

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Côte d’Azur – azurblaue Küste an der französischen Riviera https://terra-tourer.de/cote-dazur-azurblaue-kueste-an-der-franzoesischen-riviera?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=cote-dazur-azurblaue-kueste-an-der-franzoesischen-riviera https://terra-tourer.de/cote-dazur-azurblaue-kueste-an-der-franzoesischen-riviera#respond Sat, 08 Jan 2022 17:03:37 +0000 https://terra-tourer.de/?p=5455

Die Côte d’Azur, auch französische Riviera genannt, liegt an der französischen Mittelmeerküste. Zu deutsch „Azurblaue Küste“, deutet es auf eine besonders reizvolle Ferienregion hin. Ein weiter blauer Himmel und die Farbe des Meeres verdeutlichen, dass dieser Küstenabschnitt seinen Namen völlig zu Recht trägt. Das Klima ist mediterran – im Sommer liegt die Temperatur bei 30 Grad, im Winter herrschen oft angenehme Temperaturen bis 20 Grad. Die Region kommt auf ca. 300 Sonnentage jährlich und durch die Küstenlage weht häufig ein sanfter, erfrischender Wind. 

Zugute kommt das Klima vor allem der blühenden Fauna. Olivenbäume, Weinstöcke, Palmen und Oleander soweit das Auge reicht. Durch die vielen frischen Gewürze aus der Region bieten die Küchenchefs wunderbare mediterrane Speisen an und kredenzen diese mit Weinen aus der Region.

Geographisch beginnt die Côte d’Azur bei Menton, nahe der italienischen Grenze und umfasst den ganzen Küstenstreifen bis Marseille. Im Hinterland erstrecken sich die Mittelgebirge des Massif des Maures und das Massif de l’Estere.

Sainte-Maxime

Vom Gorges du Verdon fahren wir auf einer abwechslungsreichen Strecke über das Massif des Maures und steuern Sainte-Maxime an. Dieser malerische Ort liegt im Herzen des Golfs von St.-Tropez und ist eine kleine Oase am Meer sowie ein beliebtes Urlaubsziel. Herrliche Sandstrände, eine wunderschöne Altstadt mit einem sehenswerten Sportboot-Hafen haben wir dann bis in den Abend hinein erkundet. 

Es gibt über 160 Restaurants und obwohl es auf den Straßen und in den Gassen sehr lebhaft zugeht, fühlt es sich total entspannt an. Es macht sehr viel Spaß hier zu bummeln und wir genießen viele schöne Momente bei milden Temperaturen. 

Vom Strand aus blicken wir auf die andere Seite des Golfs auf St.-Tropez. Es liegen unzählige große Yachten und Segelboote in der Bucht vor St.-Tropez vor Anker, weil in dem kleinen und sehr beliebten Hafen nur eine begrenzte Anzahl Platz hat. Und einige der Superyachten sind schlichtweg zu groß. 

Saint-Tropez

Am nächsten Morgen schnappen wir uns das Fahrrad und machen uns auf den Weg nach St.-Tropez. Mit dem Auto ist das so eine Sache… es führt eine Straße am Golf entlang nach St.-Tropez und die ist meistens hoffnungslos verstopft. Direkt am Ortseingang gibt es mittlerweile einen großen Parkplatz, der aber nicht gerade günstig ist.

Wir parken unsere Fahrräder und sind dann nach wenigen Schritten am Hafen und mittendrin in dem bunten und quirligen Treiben. Im Hafen liegt eine Yacht neben der anderen, rund um den Kai stehen Künstler, präsentieren und verkaufen hier ihre Bilder. Motive sind in und um St. Tropez reichlich vorhanden. Die traumhafte Bucht, die alten bunten Häuser und die ehemalige Zitadelle aus dem 16./17. Jahrhundert sind einige davon.

Ursprünglich war St. Tropez  ein kleines Fischerdorf, bis es Ende des 19. Jahrhundert zum Treffpunkt der schönen Künste wurde. Es siedelten sich viele Schriftsteller und Künstler hier an wie z.B. Guy de Maupassant, Paul Signac und Henri Matisse. Im Musée l’Annonciade, direkt am Hafen, werden deren Werke ausgestellt. 

In den 50er Jahren erlangte der kleine Ort dann weltweite Bekanntheit, als die Filmindustrie dort Einzug hielt. Brigitte Bardot, Gunter Sachs und Louis de Funès machen den kleinen Ort dann auch in Deutschland bekannt. Ein wahrer Ansturm von Künstlern ebenso wie der High Society setzte daraufhin ein und hält bis heute an.

Heutzutage leben viele Prominente in St. Tropez oder machen mit ihren Yachten hier halt. Sie besuchen die bekannten Strandclubs, die edlen Restaurants oder kaufen in den teuren Boutiquen der Luxuslabels ein. Brigitte Bardot lebt auch bis heute hier, allerdings sehr zurückgezogen. Wir sehen jedoch einen anderen Prominenten an diesem Tag: Mario Adorf auf einer Bank auf dem Place des Lices unter grünen Platanen – in Zeiten von Corona natürlich mit Maske.

La Fossette

Wir fahren dann ein Stück an der Bucht weiter und steuern einen Campingplatz in Cavalaire sur mer an. Hier gehen wir an den Strand und tanken inzwischen Strom für unsere Batterie auf, da wir in den letzten Tagen nur wenige km gefahren sind. 

Weiter geht es dann am nächsten Morgen zum Strand La Fossette. Dort verbringen wir den Tag an einem kleinen feinen Sandstrand, der eingerahmt wird von zwei felsigen Landzungen. Abends erkunden wir dann die Strandpromenade. Einladende Restaurants direkt am Strand wechseln sich ab mit hübschen kleinen Hotels. Wir schließen den Abend mit einem Spaziergang am Strand entlang ab und genießen den warmen Sommerwind.

Ollioules

Ollioules liegt wunderschön in einer reizvollen Landschaft am Fuß des Berges Le Gros Cerveau. Etwas zurückgezogen vom pulsierenden Leben an der Küste und nur ein paar km von Toulon entfernt, ist Ollioules für einen Urlaub sehr gut geeignet. Die mittelalterliche Stadt mit viel Charme liegt nahe am Wasser und besticht durch schöne restaurierte Häuser und Kolonnaden. Ollioules stammt von dem romanischen Wort Oliolis ab und hat seinen Ursprung in den Oliven, die hier seit Jahrtausenden angebaut worden sind.

Wir bummeln durch die schöne Stadt und stellen fest, dass viele Fensterläden geschlossen sind, Restaurants und Geschäfte ebenso und auch nur wenige Menschen ( wegen Corona) unterwegs sind. Wir möchten etwas essen und werden tatsächlich erst nach längerer Suche fündig. Eine leckere Pizza, auf einem netten Platz neben der Kirche und tolle Unterhaltung von zwei Kindern am Nachbartisch, ist dann das Ergebnis. 

Bandol

Unser Weg führt uns dann wieder an die Küste und wir fahren entlang einer Straße mit bunten Häusern auf der einen Seite und einem weitläufigen Hafen auf der anderen. Wir suchen für „Atlas“ einen Parkplatz in einer ruhigen Seitenstraße und fahren mit dem Fahrrad in den Ort. 

Bandol – so heißt der hübsche Ort- ist ein international bekannter Badeort. Entlang der ganzen Hafenpromenade bieten Händler, Handwerker und Künstler sehr abwechslungsreiche Waren an und  es wandern viele Sachen in die Taschen der Touristen. Ein weißsandiger, von Palmen gesäumter Strand lädt zum Baden, Spielen oder zum Ausruhen ein. 

Wir setzen uns draussen in eines der zahlreichen Lokale, genießen eine sehr schmackhafte Mahlzeit und schauen einigen Akrobaten bei ihrer Vorführung zu. Danach gehen wir durch die hübsch beleuchteten, immer noch von zahlreichen Menschen belebten Gassen zu unseren Fahrrädern. Obwohl schon nach Mitternacht treffen wir auf einem großen Platz noch auf zahlreiche Boulespieler. Nach einer sehr ruhigen Nacht verlassen wir diesen lebens- und liebenswerten Ort in Richtung Heimat.

Aix-en-Provence

Auf dem Rückweg hatten wir uns vorgenommen in Aix-en-Provence unbedingt einen kleinen Zwischenstop einzulegen. Die Bäder- und Universitätsstadt gilt als eine der schönsten Städte Frankreichs und war jahrhundertelang die Hauptstadt der Provence.

Aix-en-Provence hat sich den Charme eines kleinen, provenzialischen Dorfes bewahrt – hier erlebt man das südfranzösische Lebensgefühl pur. 300 Sonnentage pro Jahr, windschiefe, pastellfarbene Häuser dicht an dicht, Straßen und Plätze voller Cafés  und Restaurants und überall quirliges Leben. Aix-en-Provence ist der Geburtsort von Paul Cézanne und durch das Farbenspiel der Stadt und das herrliche Umland zog es viele weitere Künstler hierher, die das Stadtbild prägten. An jeder Ecke begegnen wir beeindruckenden Bauwerken, Brunnen, Gassen und Monumenten.

Wir finden es sehr schade, dass es dieses Mal nur für einen kurzen Aufenthalt reicht. Diesen hübschen Ort werden wir bestimmt noch ein weiteres Mal besuchen.

Besançon

Bekannt als „erste grüne Stadt Frankreichs“ blickt Besançon zurück auf eine vor allem militärisch geprägte Vergangenheit. Vaubans Zitadelle, die sich 118 m über der Stadt erhebt, zeugt bis heute davon. Seit 2008 gehört die Festung, gemeinsam mit der Stadtmauer, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Stadt aus gehen wir einen wunderschönen Weg entlang des Flusses und durch einen Park bis hinauf zur Zitadelle. Von hier aus haben wir dann einen phantastischen Ausblick über die ganze Stadt – inklusive eines schönen Sonnenunterganges.

Unterhalb der Zitadelle erhebt sich die Cathédrale Saint-Jean mit für diese Gegend typischen, glasierten Dachziegeln auf dem Kirchturm. Im Inneren befindet sich eine astronomische Uhr, die in der Zeit von 1857-1860 aus mehr als 30.000 Einzelteilen gefertigt wurde. Für uns sehr schade, dass die Cathédrale zu diesem Zeitpunkt nicht geöffnet ist.

Bereits Cäsar, der 58 v. Chr. den Ort eroberte und in Vesontio umbenannte, hatte die strategische Lage an einer Schleife des Flusses Doubs erkannt. Aus der Zeit der Römer stammt auch noch die Porte Noir. Als Triumphbogen für Marc Aurel im 2. JH errichtet, war er einst von Statuen bekrönt und mit Reliefs geschmückt, die Szenen der griechischen und römischen Mythologie darstellten. 

Beim weiteren Bummel durch die Altstadt fällt uns die blau-gelbe Farbe der Häuser auf. Wir erfahren, dass diese Steine in dem zum Stadtgebiet gehörenden nahen Wald von Chailluz abgebaut wurden. 

Der gesamte Bereich im Innern der Doubs-Schleife steht heute unter Denkmalschutz. Damit besitzt Besançon das zweitgrößte denkmalgeschützte Stadtviertel Frankreichs. 

Colmar

Als nächstes und letztes Ziel dieser Frankreichtour erreichen wir Colmar. Bunte Fachwerkhäuser in Türkis, Himmelblau und Rosa säumen blumengeschmückt kleine Kanäle und Wasserarme – Colmars ‚Klein Venedig‘ mit dem Quai de la Poissonnerie hat diesen Namen durchaus verdient. In Colmar befinden sich zahlreiche bedeutende Häuser aus dem Mittelalter und der Ranaissance, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren Charakter erhalten haben. 

Colmar ist die “Hauptstadt” der elsässischen Weinstraße und neben Mülhausen und Straßburg die drittgrößte Stadt im Elsass.

Wohin wir auch schauen, überall entdecken wir schnuckelige Cafés, Restaurants und Lädchen – teilweise sehr ausgefallen aber auch interessant. Und die vielen so unterschiedlichen Fachwerkhäuser. Auch wenn viele Besucher in der Altstadt unterwegs sind, ist es entspannt. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen auf der Terrasse eines Restaurants in der alten Markthalle. Hier genießen wir superleckeren Flammkuchen und beobachten die kleinen Holzboote, die besetzt mit Touristen über den Fluss Lauch gleiten.

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Bourgogne-Franche-Comté – das perfekte Ziel für Naturliebhaber, Genießer und Entdecker https://terra-tourer.de/bourgogne-franche-comte?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bourgogne-franche-comte https://terra-tourer.de/bourgogne-franche-comte#respond Thu, 15 Jul 2021 21:23:10 +0000 https://terra-tourer.de/?p=5050

BOURGOGNE-FRANCHE-COMTÉ

Als nächste Region unserer Reise fahren wir durch einen Teil der Bourgogne. Ein Land voller Elemente: das Wasser von Flüssen und Bächen lässt auf der fruchtbaren Erde Weingärten und laubgrüne Wälder gedeihen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und über Jahrtausende wurden Bauten von großer Schönheit und unzählige Kunstschätze hinterlassen. Selbst in den kleinsten Dörfern findet man romanische und gotische Architektur. Und alles garniert mit vorzüglichem Essen und den besten Weinen. 1971 wurde in der Bourgogne auch einer der größten Naturparks Europas – der „Parc naturel régional du Morvan“ geschaffen.

Auxerre

Eine Brücke über die Yonne führt uns in das Städtchen Auxerre. Es erhebt sich ganz malerisch auf zwei Hügeln am linken Ufer des Flusses. Hier liegen eine Vielzahl kleiner und großer Schiffe, Restaurantschiffe und Hausboote am Kai.

Schon aus einiger Entfernung sehen wir drei Kirchtürme in den Himmel ragen. Die schönste unter den Kirchen ist die gotische Kathedrale St-Etienne, die mit feinen Reliefs bis hinauf zur Turmhöhe geschmückt ist. Daneben wir Auxerre geprägt von Mode- und Antiquitätenläden, schönen Fachwerkhäusern und einigen Museen. Es macht Spaß durch die kleine Stadt zu bummeln, denn hier ist wieder sehr schön zu sehen, wie bunt und vielseitig Menschen und Städte sind.

Vézelay

Eines der Highlights des Burgunds ist Vézelay. Hier steht die aus dem 9. Jahrhundert stammende Basilika Ste-Marie-Madeleine, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Vézelays religiöse Geschichte begann mit einer Klostergründung der Benediktiner im Tal der Cure. Normannen-Überfälle motivierten dann zum Neubau auf der Hügelhöhe. Angeblich wurden hier Reliquien der hl. Magdalena aufbewahrt und machten Vézelay zum bedeutendsten Wallfahrtsort. Im späten 13. Jahrhundert sank Vézelays Stern, als in der Provence die ‚wahren‘ Maria-Magdalena Reliquien ans Licht kamen. Dennoch ist das 18 m hohe und 62 m lange Tonnengewölbe der Kirche für die Romantik einzigartig. Eine schlichte Ausgestaltung ziert die Basilika ebenso wie die restaurierten Statuen am Hauptportal, die als die am anspruchsvollsten gefertigten des gesamten Mittelalters gelten.

Der ebenfalls auf dem Hügel gebaute Ort beheimatet kleine Kunstgeschäfte, hat sehr viel gut erhaltene Häuschen und es gibt  noch Reste des alten Stadttores. Auch die Umgebung hat viel für Wanderer, Radler und Ausflügler zu bieten. Es kommen jedes Jahr ungefähr 1 Million Feriengäste hierher.

Wir übernachten auf einem Parkplatz am Fuße des Hügels und sehen in der Nacht einen wunderschönen Sternenhimmel mit einer sehr gut sichtbaren Milchstraße. Bei dieser fantastischen Ansicht wird der Wunsch übermächtig, das es doch überall weniger Lichtverschmutzung geben sollte. Dann könnten zukünftig wieder viele Menschen den Sternenhimmel über uns so sehen, wie wir in dieser Nacht.

Semur-en-Auxois

Das nächste sehr malerische Ziel am Fluss Armançon ist das Städtchen Semur-en-Auxois. Ganz zauberhaft liegt es auf einem Felsrücken, umgeben von Teilen der alten Stadtmauer und vier Türmen der alten Burg. Schmale Gassen, kleine Cafés und steile Dächer prägen das Ortsbild um den Hauptplatz.Hier ist der Autoverkehr ausgeschlossen. Im Talgrund fließt gemächlich das Flüsschen und hier führt auch eine Straße für den Autoverkehr entlang. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich auf dieser Straße eine lange Reihe „Renault Alpines“ auf. Fast alle im typischen alpineblau. Ein sehr krasser Gegensatz: dieses kleine, sehr alte ruhige Städtchen und die lauten, sehr rasanten Sportwagen.

Ausserhalb des kleinen Ortskerns stehen verborgen hinter Mauern und schönen Toren große Herrenhäuser, die wie kleine Schlösser aussehen. Wir kommen an einem geöffneten Tor vorbei und dort beginnt gerade eine Führung – allerdings nur im Hof und durch den schönen Garten. Wir erfahren, dass sich dieses Haus von Beginn an (18. Jahrhundert) in Privatbesitz befand und auch heute noch bewohnt wird. Wie schön, dass diese Führung von den Besitzern ermöglicht wird. Von der Terrasse aus haben wir eine unbeschreiblich tolle Aussicht auf den Ort, den Fluss und die umliegende Landschaft.

Chalon sur Saône

Die Stadt rühmt sich, die Wiege der Fotografie zu sein: hier gelang 1816 erstmalig ein Negativbild. Fotogen sind auch die Kais mit ihren langen Reihen Platanen. Das sehr lebhafte, bunte Treiben der Stadt findet überwiegend auf der Flussinsel St.-Laurent statt. Über eine Brücke mit vier Obelisken schlendern wir über den hübschen ‚Place St. Vincent‘. Nostalgische Fachwerkfassaden, Caféterrassen und die Kathedrale machen diesen Platz zu einem beliebten Treffpunkt der sehenswerten Stadt.

Vinzelles

Wir übernachten ein kleines Stückchen weiter in dem kleinen Dorf Vinzelles. Hier stehen rund um den Ort Felder mit Rebstöcken. Ein sehr typisches Bild in Burgund.

Mâcon

Einen kurzen Zwischenstop machen wir dann in Mâcon. Hier spannt sich die vielbogige, barocke St.-Laurent Brücke über die Saône. Die Stadt ist nicht so reich an Architektur-oder Kunstschätzen und die stattlichen Fassaden der Häuser und Restaurants muten eher ein bisschen norditalienisch an.

Mont Brouilly

Während wir weiterfahren, werden wir durch ein Hinweisschild auf einen Aussichtspunkt in 445 m Höhe aufmerksam. Das wollen wir uns unbedingt mal ansehen und so geht es in vielen Windungen rund um den Hügel bis nach oben hinauf. Mit einer fantastischen Aussicht auf kleine Dörfer, unzählige Weinberge und sanft geschwungene Hügel werden wir belohnt. Unsere Essenspause verbringen wir hier oben an diesem hübschen Platz mit einigen kleinen, neugierigen Echsen.

Lyon

Unsere weitere Route führt uns an Lyon vorbei. Es ist die zweitgrößte Stadt Frankreichs und hier huschen wir (gute 1,5 Std. im Stau) nur vorbei, nun in Richtung Provence.

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Messier 31 – Andromeda Galaxie https://terra-tourer.de/messier-31-andromeda-galaxie?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=messier-31-andromeda-galaxie https://terra-tourer.de/messier-31-andromeda-galaxie#respond Wed, 30 Dec 2020 16:56:06 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4737

Messier 31 – Andromeda Galaxie

Mit 2,5 Mio. Lichtjahren Entfernung ist die Andromeda Galaxie (engl. andromeda galaxy) die uns nächstgelegene größere Galaxie. Ebenso wie unsere Milchstraße ist sie ein Mitglied der lokalen Gruppe. Die lokale Gruppe ist eine Ansammlung von Galaxien, zu denen u.a. auch  noch die Galaxien Messier 32, Messier 33 und Messier 110 gehören. M31 erreicht unter gewöhnlichen Bedingungen eine scheinbare Ausdehnung von 3°x1°.

Der französische Astronom Robert Jonckhere führte 1952-53 ausführliche Beobachtungen bezüglich des Winkeldurchmessers mit einem 50mm Fernglas durch. Er notierte einen stattlichen Wert von 5,2°x1,1°. In Bezug auf diese Ausdehnung weist die Galaxie einen wahren Durchmesser von rund 250.000 Lichtjahren auf. Damit ist diese Galaxie mehr als doppelt so groß wie unsere Heimatgalaxie. Die Gesamtmasse wird auf 300-400 Mrd. Sonnenmassen geschätzt. 

Unter Berücksichtigung des Galaxienhalos, der die Ausdehnung auf bis zu 1 Mio. Lichtjahre anwachsen lässt, besitzt die Galaxie gar eine Gesamtmasse von 1,23 Bio. Sonnenmassen (Evans and Wilkinson 2000). Beobachtungen mit dem Hubble Weltraumteleskop haben ergeben, das M31 zwei Galaxienkerne besitzt. Dies deutet darauf hin, dass die Galaxie möglicherweise vor langer Zeit mit einer anderen Galaxie verschmolzen ist. Der eigentliche Kern ist lichtschwächer und vermutlich durch Staub abgeschwächt. Die hellste Sternwolke in M31, die sogar mit Amateurteleskopen visuell erfasst werden kann, ist NGC 206. 

Abb. 1: M31 Andromeda Galaxie im Sternbild Andromeda - Skysafari Pro 6
Abb. 2: M31 Andromeda Galaxie im Sternbild Andromeda mit den Begleitgalaxien M32 und M110

Geschichtliches zu verschiedenen Sichtungen

Obwohl die Andromedagalaxie mit bloßem Auge sichtbar ist, wurde sie erst von den persischen Astronomen um das Jahr 905 n.Chr. zum ersten Mal erwähnt. Die Entdeckung wird dem persischen Gelehrten Abd al-Rahman al-Sufi im Jahre 964 n.Chr zugeschrieben, der die Galaxie in seinem “Buch der Fixsterne”, als “kleine Wolke” beschrieb. Diese Entdeckung scheint aber wieder in Vergessenheit geraten zu sein, denn späteren Astronomen war die Beobachtung von Al Sufi nicht bekannt. So ist es etwas erstaunlich, dass dieses helle Objekt erst durch die Verwendung eines Teleskops wieder entdeckt wurde. Diese Wiederentdeckung gelang Simon Marius am 15.12.1612. Er beschrieb M31 ziemlich ausführlich: “Ohne Instrument kann so etwas wie ein Nebel gesehen werden, aber mit Teleskop können keine Sterne gesehen werden, wie in dem Nebel im Krebs und anderen nebligen Sternen. Im Zentrum ist ein schwaches und blasses Leuchten, welches einen Durchmesser von etwa einem viertel Grad einnimmt.”

Des Weiteren wird auch Hodierna als unabhängiger Entdecker genannt, da er von Marius’ Beobachtung offenbar keine Kenntnis hatte. Er fand diesen Nebel im Jahr 1654 auf. In der Folge wurde die Andromedagalaxie von vielen Astronomen beobachtet und dokumentiert. Darunter waren unter anderem Bullialdus (1664-65), Hevelius, Halley (1716), Derham und De Chéseaux. 

Charles Messier kam zu seiner ersten Beobachtung am 03.08.1764 und wurde folgendermaßen zitiert: “Er hat nach Messier 40‘ in seiner größten Länge, erscheint wie zwei Kegel oder Pyramiden, deren Grundflächen aufeinander stehen und 15‘ im Durchmesser haben. Durch die besten Fernrohre sind keine Sterne darin erkennbar.”

J.E. Bode bemerkte 1782 einen “merkwürdigen Nebelfleck, welcher bei reiner Luft mit bloßem Auge deutlich zu erkennen ist“. Weiterhin schrieb er zu M31: „Mit guten Fernrohren unterscheidet man in diesem Nebelfleck eigentlich gar keine Sterne, sondern nur einige weißliche Streifen von ungleicher Figur, die da, wo sie zusammen kommen, eine lebhafte neblichte Stelle, etwa 15‘ groß, bilden.“ Wilhelm Herschel beobachtete M31 kurz darauf im Jahre 1785 und sah “zweifellos den nächsten aller großen Nebel; seine Ausdehnung ist über eineinhalb Grad in der Länge und selbst an der schmalsten Stelle nicht weniger als 16′ breit.”

Erst mit dem Aufkommen der Fotografie konnte der Andromedanebel etwas eingehender studiert werden. Curtis erkannte folgerichtig auf Fotos “einen fast stellaren Kern, mit Spuren von Spiralstruktur in der umgebenen Nebelmasse.”

Die Fotos entstanden mit einem TS Optics APO 90/600 mit einem 0.8 Field Reducer und einer Nikon Z6 Kamera. Insgesamt 135 Einzelaufnahmen (Lights) mit einer Belichtungszeit von je 90 Sekunden bei einer ISO-Zahl von 1.600 wurden in Pixinsight bearbeitet. Entsprechende Darks, Bias und Flats wurden angefertigt. Die beiden Aufnahmen haben eine unterschiedliche farbliche Bearbeitung und einen geringfügig unterschiedlichen Ausschnitt.

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Die eigene Sternwarte – es ist vollbracht https://terra-tourer.de/die-eigene-sternwarte-es-ist-vollbracht?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=die-eigene-sternwarte-es-ist-vollbracht https://terra-tourer.de/die-eigene-sternwarte-es-ist-vollbracht#comments Wed, 07 Oct 2020 12:08:02 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4580

Planung und Bau der eigenen Sternwarte

Seit ca. 20 Jahren betreibe ich das wunderbare Hobby Astronomie. Den Himmel kennengelernt habe ich zuerst mit Ferngläsern. Erst anschließend habe ich im Laufe der Zeit so einige Teleskope verschiedener Marken genutzt (10“ und 14“ Dobson, 8“ Newton, 10“ ACF, 4“ und 5“ APO, Lunt Sonnenteleskop und unterschiedliche Ferngläser). Allesamt haben mir sehr viel Freude bereitet.

Die ersten Überlegungen

Als wir 2009 im Kreis Pinneberg gebaut haben, kam schon der Wunsch auf, eine eigene Gartensternwarte auf dem Grundstück zu errichten und eine entsprechende Ecke wurde bereits vorgesehen. Leider kam dann eine Zeit, in der ich das Hobby nicht wie gewohnt ausüben konnte.  Außerdem wurden von Jahr zu Jahr die Sicht- bzw. Himmelsbedingungen an unserem damaligen Wohnort schlechter. Der Bau einer Sternwarte wurde aus diesen Gründen nicht realisiert.

Umzug und bessere Bedingungen

2019 sind wir nach Dithmarschen, nähe Eiderstedt, gezogen. Ich habe sofort mit großer Freude bemerkt, dass hier sehr viel bessere Sichtbedingungen herrschen. Die Milchstraße ist leicht und deutlich mit bloßem Auge zu sehen.

Als Corona im Frühjahr dieses Jahres das Leben lahmlegte, wollten wir eigentlich nur eine alte Holzterrasse in unserem Garten abreißen und neu aufbauen. In diesem Zuge entschied ich mich, hier gleich die lang ersehnte Sternwarte mit zu integrieren. Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder ein wenig neidisch und voller Bewunderung Berichte über den Bau von Gartensternwarten anderer Hobbyastronomen in den verschiedenen Astroforen gelesen und habe mir gesagt, jetzt oder nie.

Schon jetzt möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Frau Verena und meinem Stiefsohn Mirko bedanken. Ohne sie wäre das Vorhaben nicht das geworden, was es jetzt ist.

Details zum Bau der Gartensternwarte

Nach Abriss der vorhandenen Terrasse (die alte Unterkonstruktion hatte den Namen nicht verdient, siehe Foto) wollte ich zunächst einen Gartenhausbausatz als Grundlage für die Sternwarte nehmen. Ich habe mich dann jedoch nach genauer Planung mit und auf Mirkos Empfehlung dazu entschlossen, die Sternwarte komplett selbst zu bauen.

Die wichtigsten Gründe waren die Hanglage des Grundstücks, die freie Planung des Grundrisses, die freie Wahl der Materialien, eine feste/stabile Tür sowie die Integration in die neue Terrasse und an den vorhandenen Gartenteich.

Die Sternwarte sollte die Maße von ca. 2,80 m x 2,50 m bekommen, die gesamte Fläche inkl. Terrasse ca. 5,00 x 5,00 m.

Abb. 1: Abriss der alten Terrasse mit Blick auf die Unterkonstruktion.

Liste der benötigten Baumaterialien

  • Gartenvlies zum Verlegen unter der gesamten Terrasse
  • KG Rohr 25 cm Durchmesser für Säule
  • Bodenhülsen zum Einbetonieren
  • Säckeweise Beton für die Punktfundamente und das große Fundament für die Säule
  • Bewehrungseisen für das Säulenfundament und die Säule
  • Lehrrohre für die Elektrik in der Säule
  • Konstruktionshölzer verschiedener Längen und Stärken
  • Profilhölzer für die Wände, das Dach und den Fußboden in verschiedenen Stärken
  • Schindeln, Firsthaube und Dachrinnen für das Dach
  • Schrauben in verschiedenen Größen, Längen und Stärken
  • Nebeneingangstür
  • Farbe und Lasur
  • Eckleisten
  • Für das schiebbare Dach, MEA Laufrollen und MEA Laufrohre
  • Für das Schließen des Spaltes zwischen Dach und Hütte umlaufend „Bürstendichtung Streifenbürste Alu Profil“
  • Elektrik (4 Außensteckdosen, 4 Steckdosen an der Säule und 4 Steckdosen am Arbeitsplatz, 2 Lichtschalter davon 1 dimmbar für das Rotlicht, 2 Ovalanbauleuchten)
  • Verschlussriegel für das Dach
  • EQ-8 Betonsäulenadapter mit 23 cm Durchmesser und fünf M20 Gewindestangen von jd-astronomie für AZ-EQ6 (gleich eine Nummer größer genommen, wer weiss, was noch kommt wink)

Baufortschritt der Sternwarte

Zunächst haben wir die Gesamtgrundfläche mit dem Minibagger geebnet und mittels Richtschur die Grundfläche für die Terrasse und die Sternwarte abgesteckt. Des Weiteren haben wir noch einen Graben zum Haus gezogen und schon einmal Strom und Netzwerkkabel vom Keller zur Sternwarte gelegt.

Jetzt habe ich 9 Punktfundamente erstellt auf der die gesamte Konstruktion aufgebaut werden sollte. Das sieht doch schon sehr gut aus.

Abb. 2: Vorbereiten und Ebnen der vorgesehenen Fläche mit dem Minibagger.
Abb. 3: Gesetzte Punktfundamente

Nachdem die Punktfundamente geschüttet waren, haben wir das Gartenvlies verlegt und es ging an die Konstruktion der Sternwarte und die Unterkonstruktion der anliegenden Terrasse.

Abb. 4: Aufbau Grundgerüst Gartensternwarte nach Verlegen Gartenvlies

Anschließend haben wir die Tür eingesetzt, die Unterkonstruktion gestrichen und die ersten Terrassenhölzer gelegt.

Abb. 5: Einbau der Tür und Verschraubung Terrassendielen

Nun wurde die Säule in das ca. 80x80x80 cm große Fundament gesetzt, Leerrohre und Bewehrungseisen verlegt, samt Betonsäulenadapter ausgerichtet und Beton geschüttet.

Abb. 6: Teleskopsäule mit Betonsäulenadapter

Danach haben wir die MEA Laufrohre samt Laufrollen montiert und darauf die Dachkonstruktion aufgebaut. Parallel haben wir dann auch gleich den Fußboden in der Sternwarte verschraubt. Wir haben uns für das MEA System entschieden, da dieses einige Vorteile bietet. Die 6 Laufrollen wurden in die verschraubten Laufrohre eingeführt. Auf den Laufrollen wurde nun das Dach aufgebaut. Das Dach bewegt sich nun auf den Laufrollen in den Laufrohren. Dies hat den Vorteil, dass das Dach nicht abheben bzw. sich seitlich bewegen kann.

Nebenbei hat Verena noch schnell einen Richtkranz aus Buchsbaum geflochten und der wurde dann natürlich aufgehängt und Richtfest gefeiert smile.

Abb. 7: Dachkonstruktion Gartensternwarte samt Richtkranz
Abb. 8a / 8b: MEA Laufrohr und MEA Laufrollen
Abb. 9a / 9b: MEA Laufrohr und MEA Laufrollen

Abdeckung MEA Laufrohr gegen Regen, Schmutz und Schnee

Nachdem ich auf den Baubericht in den Astronomie Foren „astrotreff“ und „astronomie.de“ hingewiesen habe, bin ich von einigen Hobbyastronomiekollegen zurecht auf einen wichtigen Kritikpunkt hingewiesen worden.

Die verbauten MEA Laufrohre, speziell der aussenliegende Teil, können schnell verdrecken bzw. sich im Winter mit Schnee und Eis füllen. Dann lässt sich das Dach wahrscheinlich nur noch sehr schwer bzw. garnicht mehr öffnen.

Also musste hier schnell eine Lösung her. Ein netter  Nachbar meines Stiefsohns hat mir passende Abdeckungen aus Zinkblech gebaut, die nun auf den Laufrohrern liegen. Sie werden dann einfach vor dem Nutzen der Sternwarte abgenommen und nach Schließen des Daches wieder aufgesetzt. Da sie leicht sind, geht dies ohne große Kraftanstrengung.  Befestigt mit Spanngummis sind sie auch vor Wind und Sturm sicher. 

Vielen Dank an alle für diesen wichtigen Hinweis.

Abb. 9c / 9d / 9e: MEA Laufrohrabdeckung aus Zinklbleck
Abb. 10: Fußboden der Gartensternwarte und restliche Terrassendielen verschrauben

Nach Fertigstellung von Dach und Fußboden haben wir die Außenwände mit dem Profilholz gebaut und Verena hat fleißig gestrichen.

Abb. 11-15: Baufortschritt Gartensternwarte

Abschließend wurden dann noch die weißen Eckleisten und die Bürstendichtungen unten am Dach angebracht. 

Abb. 16 - 18: Bürstendichtungen
Abb. 19: Gartensternwarte von aussen mit gemütlicher Sitzgruppe am Gartenteich

Innen wurde dann noch die Elektrik verlegt und die Lampen angebaut. Auch das orange KG-Rohr erhielt noch den finalen Anstrich.

Zum Schluss wurde die Montierung (Skywatcher AZ-EQ6) auf den Betonsäulenadapter und dann die Teleskope (Takahashi Mewlon 250 CRS, im März 1,5-jährig gebraucht erworben; TS 90/600 APO) auf die Montierung gesetzt.

In die Sternwarte habe ich dann noch eine Sternkarte, ein Poster mit den Messier-Objekten sowie eine Bronzeabbildung von der 1. Mondlandung (ein Vermächtnis meiner Eltern aus meinem Geburtsjahr) gehängt.

Abb. 20 - 24: Gartensternwarte Innenansichten
Abb. 25 - 29: Säule Gartensternwarte
Abb. 30: Gartensternwarte mit geöffnetem Dach
Abb. 31: Gartensternwarte von oben
Abb. 32: Gartensternwarte von innen
Abb. 33: Gartensternwarte von innen (hier noch mit provisorischer Verkabelung an den Teleskopen)

In einem Zeitraum von ca. 5 Wochen haben wir ca. 100 – 120 Arbeitsstunden investiert. Profitiert haben wir von meistens sehr gutem Wetter während der Bauphase.

Die Kosten für das Material beliefen sich für die Sternwarte und die Terrasse auf ca. 2.500,- EUR.

Es war sicherlich sehr viel Arbeit, aber sie hat sich gelohnt. Nach nun schon einigen Abenden/Nächten kann ich sagen, das alles wie geplant funktioniert und ich den Komfort des festen Aufbaus und der Sternwarte nicht mehr missen möchte.

Sicherlich wird es in der Zukunft noch die ein oder andere Optimierung geben.

Hier noch ein paar Tipps & Erkenntnisse aus der Bauphase bzw. nach Fertigstellung:

  • Gründlich planen und an die vorhandenen Gegebenheiten anpassen
  • Kalkulieren, was man will und was für ein Budget zur Verfügung steht
  • Falls notwendig beim Bauamt fragen, ob eine Genehmigung erforderlich ist
  • Säule und Fundamente großzügig dimensionieren
  • Säule hoch genug planen
  • Stabil bauen
  • Elektrik: genügend Steckdosen etc. einplanen
  • Am besten mit Hilfe bzw. mit mehreren bauen, macht einfach mehr Spaß

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Bericht einige Informationen über den Bau einer Sternwarte geben und andere Hobbyastronomen inspirieren, sich auch ein eigenes Observatorium zu bauen.

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Der Kugelsternhaufen M13 – Galaktischer Methusalem https://terra-tourer.de/der-kugelsternhaufen-m13-galaktischer-methusalem?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=der-kugelsternhaufen-m13-galaktischer-methusalem https://terra-tourer.de/der-kugelsternhaufen-m13-galaktischer-methusalem#respond Tue, 29 Sep 2020 10:20:40 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4502

Der Kugelsternhaufen M13

Kugelsternhaufen enthalten die ältesten Sterne unserer Galaxie. Die Relikte aus der Entstehungszeit der Milchstraße geben Astronomen noch heute Rätsel auf. Der Anblick eines Kugelsternhaufens in einem guten Amateurteleskop bringt fast jeden Betrachter zum staunen! Am Rand erkannt man zahllose Lichtpünktchen, die sich zum Zentrum hin zu einem scheinbar undurchdringlichen Lichtermeer verdichten. In den kugelförmigen Gebilden mit einen Durchmesser von etwa einhundert Lichtjahren, drängen sich 100.000 oder sogar einige Millionen Sterne zusammen.

Die Sternendichte in den Zentren der Kugelsternhaufen ist bis zu zehntausend Mal höher als in der sonstigen Galaxis. Die Gesamtzahl wird auf etwa 200 bis 500 geschätzt. Im Gegensatz zu Offenen Sternhaufen, die sich nach ihrer Entstehung durch die Eigenbewegungen der Sterne auflösen, sind Kugelsternhaufen durch die starke gravitative Bindung ihrer Sterne stabil.

M13 im Herkules

M13 ist der hellste Kugelsternhaufen am Nordhimmel und wurde schon 1714 von dem englischen Astronomen Sir Edmond Halley entdeckt. Er ist etwa 25.100 Lichtjahre von der Sonne entfernt (die Angaben schwanken zwischen 23.000 und 26.000 Lj) und hat die 300.000-fache Leuchtkraft der Sonne bei einen Durchmesser von 150 Lichtjahren.

Unter einem sehr dunklen Himmel ist M13 bereits freiäugig zu finden. Im Fernglas und im kleinen Teleskop ist er bereits deutlich zu sehen, allerdings nur als verschwommenes Fleckchen. Durch ein Teleskop ab 20 Zentimetern Öffnung werden tausende Einzelsterne auf engstem Raum erkennbar. Zu finden ist der Kugelhaufen im Sternbild Herkules. Es zeigt eine zentrale Raute, die zwischen den Sternbildern Leier und Nördliche Krone liegt. Bei der Suche danach sind die hellen Sterne Wega (Leier) und Arcturus (Bärenhüter oder Bootes) hilfreich. Auf einer der Kanten der Raute finden Sie den Kugelsternhaufen.

Abbildung Stellarium Planetariumsprogramm (https://stellarium.org)

Metallarme Sterne der Population II

Kugelsternhaufen gelten als die ältesten Gebilde der Milchstraße. Ihre Sterne sind in etwa alle gleich alt – ca. zehn Milliarden Jahre und damit doppelt so alt wie unsere Sonne. Der interstellare Raum zwischen ihren Sternen ist „leergefegt“, die Phase der Sternentstehung abgeschlossen. Die Sterne der Kugelsternhaufen gehören zur sogenannten „Sternpopulation II“. Sterne der Population II entstanden während einer Phase der kosmischen Evolution, in der der interstellare Raum noch nicht mit schweren Elementen angereichert war.

Junge Sterne der Population I sind Recycling-Produkte

Der mit Metallen angereicherte Sternenstaub wurde bei der Entstehung der Sterne der „Population I“ wiederverwendet. Die jungen Sterne – wie unsere Sonne – enthalten mehr Metalle als alte Sterne. (Die Population II ist definitionsgemäß der Vorläufer von Population I.) Die schweren Elemente Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor und Schwefel bilden neben dem Wasserstoff die Grundbausteine irdischen Lebens. Bewohnte Planeten (Baustoff: ebenfalls schwere Elemente) können daher in den Kugelsternhaufen nicht existieren. So kann wohl auch niemand den fantastischen Sternhimmel bewundern, der sich einem Betrachter im Inneren eines solchen Gebildes bieten würde.

Nach wie vor rätselhaft

Die Entstehung der Kugelsternhaufen in der Frühgeschichte der Milchstraße ist noch heute geheimnisvoll und ein kaum verstandenes Phänomen. Dieser Hintergrund verleiht ihrem faszinieren Anblick bei der Beobachtung durch ein leistungsstarkes Teleskop noch ein zusätzliches i-Tüpfelchen.

Das Foto entstand mit einem Takahashi Mewlon 250 CRS (Öffnung 250mm, Brennweite 2500mm), und einer Nikon Z6 Kamera. Insgesamt 14 Einzelaufnahmen mit einer Belichtungszeit von je 30 Sekunden bei einer ISO-Zahl von 6.400 wurden dabei mit den Programmen Nebulosity (Stacking) und Capture One Pro (Bildbearbeitung) verarbeitet.

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Der Hantelnebel M27: Das spektakuläre Ende eines Sterns https://terra-tourer.de/der-hantelnebel-m27-das-spektakulaere-ende-eines-sterns?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=der-hantelnebel-m27-das-spektakulaere-ende-eines-sterns https://terra-tourer.de/der-hantelnebel-m27-das-spektakulaere-ende-eines-sterns#respond Mon, 31 Aug 2020 14:44:07 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4269

Hantelnebel M27

In den Sommermonaten kann man ein eigenartiges Nebelobjekt sehen: Der Hantelnebel M27. Was verbirgt sich hinter diesem Objekt? 

Die Entdeckung

Charles Messier (* 26. Juni 1730 in Badonviller (Lothringen); † 12. April 1817 in Paris), französischer Astronom, gab ihm die Objektnummer 27, als er ihn in seinen Katalog aufnahm, daher die Bezeichnung M 27 (wie Messier). Die letzte Fassung seines Katalogs mit 103 Objekten wurde 1781 in Connaissance des temps für das Jahr 1784 veröffentlicht.

Charles Messier kümmerte sich allerdings nicht mehr weiter um seine Entdeckung, denn er suchte eigentlich Kometen. Der englisch-deutsche Astronom Johann Herschel war es, der ihn im Jahr 1828 erstmals als einen Nebel in Form einer Hantel beschrieb. Dieser Name wird auch heute noch im deutschen und englischen Sprachraum (“dumbbell nebula”) verwendet.

Die Enstehung

Der Hantelnebel entstand durch dramatische Vorgänge am Ende eines Sternenlebens. Ein Stern durchläuft während seiner Entwicklung verschiedene Phasen. Zunächst wird Wasserstoff zu Helium fusioniert, was große Mengen an Strahlungsenergie freisetzt. Der Strahlungsdruck wirkt nach außen, die Gravitation nach innen, so dass sich ein Gleichgewicht ergibt. In diesem Stadium befindet sich z.B. auch unsere Sonne. Sind die Vorräte an Wasserstoff erschöpft, endet diese Fusion nach und der Strahlungsdruck geht zurück. Die Gravitation komprimiert den Stern, und ein neuer Prozess beginnt. Jetzt fusioniert Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff. Der neue Strahlungsdruck bewirkt, dass sich der Stern zu einem “Roten Riesen” (https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Riese) aufbläht.  Zuletzt ist auch das Helium verbraucht, und die Fusion kommt zum Erliegen. Der Stern stürzt in sich zusammen. Er bildet einen sehr heißen “Weißen Zwerg” mit extrem hoher Dichte und stößt seine Gashülle ab. (https://de.wikipedia.org/wiki/Weißer_Zwerg) Die Strahlung des toten Sterns regt die Gashülle zum Leuchten an, und wir sehen einen “planetarischen Nebel”.  Mit einem Planeten hat dies allerdings nichts zu tun – die Bezeichnung kam nur zustande, weil man ein dieses kleine nebelförmiges Objekt leicht mit einem Planeten verwechseln kann.

Zahlen & Daten

Der Hantelnebel befindet sich in ca. 1360 Lichtjahren Entfernung und erstreckt sich über rund 1,4 Lichtjahre. Mit einer Helligkeit von 7,5 Mag ist es einer der hellsten Nebel am Nachthimmel. (Quelle: Nasa, https://www.messier-objects.com/messier-27-dumbbell-nebula/) 

Beobachten des Hantelnebels

Der Hantelnebel ist gut am Sommerhimmel zu beobachten. Er steht inmitten des Sommerdreiecks aus Deneb (Schwan), Vega (Leier) und Altair (Adler). 

Abbildung Stellarium Planetariumsprogramm (https://stellarium.org)

Schon mit einen Fernglas kann man unter dunklem Himmel ein diffuses Nebelchen ohne besondere Details erkennen. Mit einem Teleskop wird dann die ungewöhnliche Form sichtbar: Ein graues Nebelobjekt, das in der Mitte etwas schmaler aussieht und nach außen hin breiter wird, ähnlich einer Sanduhr oder eben einer Hantel. Farben oder feinere Details sind allerdings nicht zu sehen. Mit einem UHC-Filter tritt die hantelförmige Kontur noch deutlicher hervor.

M27 Hantelnebel

Das Foto entstand mit einem Takahashi Mewlon 250 CRS (Öffnung 250mm, Brennweite 2500mm), und einer Nikon Z6 Kamera. Insgesamt 12 Einzelaufnahmen mit einer Belichtungszeit von je 15 Sekunden bei einer ISO-Zahl von 12.800 wurden dabei mit den Programmen Nebulosity (Stacking) und Capture One Pro (Bildbearbeitung) verarbeitet.

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SØRLANDET – SÜDLICHE RIVIERA NORWEGENS – Teil II https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens-teil-ii?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sorlandet-suedliche-riviera-norwegens-teil-ii https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens-teil-ii#respond Mon, 24 Aug 2020 11:20:23 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4218

Wir nehmen am nächsten Morgen wieder Kurs auf Sørlandet – die südliche Riviera Norwegens. Und zwar auf den südlichsten Punkt des norwegischen Festlandes, das „Lindesnes Fyr“.

 

Lindesnes Fyr

Laut Wegweiser trennen diesen 2.814 km  vom „Slettnes Fyr“. Das ist der nördlichste Punkt des norwegischen Festlandes und diesen Leuchtturm haben wir auf unserer Norwegenreise im letzten Jahr besucht. (s. unseren Blogbeitrag „Arktische Momente in der Finnmark“)

Lindesnes Fyr ist der älteste Leuchtturm seiner Art in Norwegen und im Jahr 1655 wurde hier das erste wegweisende Feuer entfacht. Der 18 m hohe Turm ist aus Gusseisen und das Leuchtfeuer befindet sich 50 Meter über dem Meeresspiegel. Seine historische Bedeutung für die Seefahrt ist enorm. Vor seinem Einsatz gab es witterungsbedingt zahlreiche, schwere Schiffsunglücke vor der Küste. Hier treffen Skaggerak und Nordsee aufeinander und das Fahrwasser um Lindesnes war sehr gefürchtet.

Das Leuchtturmgelände ist ein Museum, zu dem einige Ausstellungen zur Geschichte des Leuchtturms, sowie ein Kino und ein Café gehören. Den heutigen Besuchern präsentiert sich der Leuchtturm als Umbau von 1920. (s. auch extra Blogbeitrag „Lindesnes Fyr“)

Wir brechen dann zu einer interessanten Wanderung in die Berglandschaft rund um die kahle, felsige Küste auf. Nach den ersten Schritten in die schöne Natur umfängt uns eine unglaubliche Stille, trotzdem der Parkplatz sehr gut gefüllt ist und Lindenes Fyr zu den meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten in Sørlandet zählt. Es geht über Wiesen, seichte Felsen mit Heidekraut und über mehrere kleine Bergkuppen. Zwischendurch dann ein kleines Waldgebiet mit einem See. Als der Leuchtturm schon wieder in Sicht ist, bekommen wir auf dem teils sumpfigen Boden noch nasse Füße.

Mit der untergehenden Sonne klettern wir dann zum Leuchtturm hoch. Wir können uns nicht satt sehen an diesem schönen Farbenspiel im Wasser, auf den Felsen und dem strahlenden Leuchtturm.

Gemeinsam mit einem Paar aus München samt fast 4-jährigem Sohn verbringen wir die Zeit. Mit netten Gesprächen und kleinen Spielchen mit dem Jungen, bis das Leuchtfeuer endlich angeht.

Wir genießen noch eine kleine Weile die schöne Stimmung und machen uns dann zusammen in fast völliger Dunkelheit auf den Weg zum Stellplatz.

Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
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Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
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Lindesnes Fyr
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Mandal

Dank traumhafter Sandstrände ist die südlichste Stadt des Landes auch bei Einheimischen ein beliebtes Urlaubsziel. Mandal präsentiert sich als schmucke, kleine Hafenstadt mit weiß gestrichenen Holzhäusern im traditionellen Stadtkern. Zu Wohlstand gelangte der Ort durch den Handel mit Holz, das von hier aus seit dem 16. Jh. in die Niederlande exportiert wurde.

Am kleinen Hafen mitten in der Stadt ankern Fischerboote neben Freizeitbooten und Yachten. Entlang der Hafenpromenade befinden sich, neben dem modernen Kulturzentrum, auch noch Restaurants, Cafes und Bars, die zum Verweilen und Genießen einladen.

Mandal liegt in einer wunderschönen Küstenregion, die mit zahlreichen Inseln, Bergen, Wäldern und Sandstränden eine fantastische Naturkulisse bietet. 

Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
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Lindesnes Fyr
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Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
Lindesnes Fyr
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Kristiansand

Die mit knapp 90.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Norwegens ist das wirtschaftliche Zentrum von Sørlandet. Sie ist ein bedeutender Industriestandort und Verkehrsknotenpunkt. Im Hafen von Kristiansand findet der Fährverkehr nach Dänemark und Großbritannien statt. Auch wir werden nachmittags mit der Fähre nach Hirtshals unsere erlebnisreiche Reise in Norwegen beenden.

Wir parken etwas außerhalb der Stadt. Von dort aus spazieren wir durch den wenige Minuten von der Innenstadt entfernten Ravnedalen Naturpark. Bewaldete Felsen wechseln sich ab mit kleinen Seen, die von zahlreichen Badegästen genutzt werden. Ein wirklich sehr schönes Naherholungsgebiet nah des Stadtkerns.

Kristiansand wurde unter König Christian IV. 1641 gegründet und auf einem schachbrettartigen Grundriss angelegt. So erhielt der Stadtkern dann auch den Namen Kvadraturen. Im Zentrum liegt der Rathausplatz mit einem Springbrunnen in der Mitte. Gegenüber dem Rathaus erhebt sich der Dom, ein neugotischer Bau aus dem Jahr 1885.

Wir schlendern an der Wasserfront entlang. Dort finden wir schöne farbenprächtige Blumenampeln. Auch Kunst säumt unseren Weg, z.B. eine überdimensionierte Vase aus Keramik, die vor einer modernen Wohnanlage am Wasser ihren Platz gefunden hat. „Amphora für Kristiansand“ heißt die Keramik von Kjell Nupen.

Weiter am Museumshafen mit den schönen, gut erhaltenen Holzbooten vorbei und in den alten Teil der Stadt, der Posebyen genannt wird. Charakteristisch für diesen wunderschönen Stadtteil sind seine Holzhäuser, die aus dem 17. Jh. stammen.

Über eine kleine Holzbrücke erreichen wir dann den Fischmarkt und das markante Theater- und Konzerthaus Kilden. Seit 2012 ist Kilden, was „Quell“ bedeutet, Kristiansands neues architektonisches Wahrzeichen. Es ist das wichtigste Kulturzentrum in Südnorwegen. Neben professionellen Aufführungen im Bereich Musik, Theater und Oper ist es auch ein Veranstaltungsort für Laienkünstler.

Wir machen uns dann auf den Rückweg zu „Atlas“. Im Ravnedalen Naturpark  pflücken wir noch eine Schale Blaubeeren, bevor es dann zur Fähre geht. Bei schönstem Sonnenschein legt die Fähre ab. Wir sehen dann vom Oberdeck ein bisschen wehmütig, wie die felsige Küste Norwegens immer kleiner und kleiner wird. Wir kommen ganz bestimmt wieder!

Lindesnes Fyr
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Bergen – das Tor zu den Fjorden https://terra-tourer.de/bergen-das-tor-zu-den-fjorden?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bergen-das-tor-zu-den-fjorden https://terra-tourer.de/bergen-das-tor-zu-den-fjorden#respond Fri, 07 Aug 2020 19:43:53 +0000 https://terra-tourer.de/?p=3827

Bergen

Heute haben wir vor, Bergen zu erkunden. Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens mit dem Ambiente einer Kleinstadt voller Charme und urbanem Flair. Sie ist die Hauptstadt der Fjorde und hat ca. 284.000 Einwohner. Charakteristisch sind die sich an die Berghänge anschmiegenden Häuser, enge Kopfsteinpflastergassen und weltberühmte Sehenswürdigkeiten. 10% der Bevölkerung Bergens sind Studierende und entsprechend lebhaft geht es in den diversen Kneipen und Locations der Stadt zu.


Da Bergen ca. 200 Regentage im Jahr hat, haben wir schon ein paar Tage vorher in die Wetter-APP geschaut und uns einen Tag ausgesucht, an dem es nicht regnen sollte. Es gibt viele kulturelle Angebote, wie das Haus von Edvard Grieg (1843 – 1907), Norwegens berühmtestem Komponisten aller Zeiten, das Stadtmuseum oder das Aquarium. Leider können wir nicht alles an einem Tag sehen. Aber um inspirierende Kunstwerke zu bewundern, braucht man in Bergen eigentlich gar keine Museen oder Galerien aufzusuchen. Dank erstklassiger Straßenkünstler finden wir überall in der Stadt gesprayte Werke in all ihrem coolen Glanz.

Sandviken

Wir parken etwas außerhalb des Stadtzentrums im alten Stadtteil Sandviken. Wir laufen durch das alte „gamle“ Bergen durch enge Gassen mit alten weißen Holzhäusern. Diese sind größtenteils  zwischen dem  17. Jh.  und 18. Jh. erbaut worden. Hier wird ein Teil der Stadt Bergen mit ihren Straßen, Plätzen und Gassen so erhalten, wie Europas größte Holzstadt im 18. Jahrhundert einmal ausgesehen hat. Wir finden Privathäuser verschiedener Epochen, darunter eine Vielzahl von Geschäften und Werkstätten, wie Bäcker, Kaufmann, Uhrmacher, Fischer, Zahnarzt und Friseur.

Fløyen

Ein weiterer Beiname Bergens ist „Stadt zwischen den sieben Bergen“. Der mit Abstand am einfachsten zu erreichende Gipfel ist der Fløyen, der 320 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Er ist mit der Stadt über die Fløibahn verbunden, mit der man in sechs Minuten auf den Gipfel befördert wird. Wir nehmen jedoch nicht die Fløibahn, sondern gehen auf einem der Wege zu Fuß auf den Fløyen.

Oben angekommen, haben wir einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt. Aufgrund des guten Wetters sind viele weitere Bewohner und Touristen auf den Fløyen gekommen, um den Blick zu genießen, im Restaurant zu essen bzw. es sich mit Eis oder Getränken hier oben einfach nur gut gehen zu lassen. Wir sehen uns Bergen ausgiebig von oben an, machen eine Pause und essen ein Eis. Anschließend gehen wir durch ein Waldstück zu einem kleinen See. Fløyen bietet nämlich auch vielfältige Möglichkeiten, Sport zu treiben. Ob wandern, Fitness,  Mountainbike oder Kanu fahren, hier ist für jeden etwas dabei. Am See essen wir dann noch in einem kl. Restaurant norwegische Svele, eine Art Pfannkuchen.

Wir gehen dann auf einem anderen Weg wieder runter in die Stadt und hören plötzlich ein lautes Tuten. Dann sehen wir auch ein Schiff der Hurtigruten, der klassischen Postschiffroute, die von Bergen hoch bis Kirkenes verläuft. 

 Bryggen

Unten angekommen gehen wir direkt zu einer weiteren Hauptattraktion Bergens. Die UNESCO-Welterbestätte Bryggen, die „hanseatische Landungsbrücke“, ist das auffälligste Überbleibsel aus einer Zeit, als Bergen das Handelszentrum zwischen Norwegen und dem Rest von Europa war. Bergens älteste Besiedlung entstand entlang Bryggen, seit vielen Jahrhunderten das lebendige Zentrum der Stadt. Das Weltkulturerbe Bryggen besteht aus Resten der alten Besiedlung entlang des Hafenbeckens, und ist eines der bekanntesten mittelalterlichen Stadtviertel Norwegens.

Die Hanseaten, Kaufleute im Deutschen Hanseverband, errichteten im Jahr 1360 ein Auslandskontor auf Bryggen und beherrschten beinahe 400 Jahre diesen Stadtteil. Bryggen wurde nach dem groβen Brand von 1702 wiedererrichtet, in der gleichen Bauweise wie die früheren „Höfe“, in denen die hanseatischen Kaufleute von 1350 bis 1764 gewohnt hatten. Bryggen gehört heute zum Weltkulturerbe und steht auf der UNESCO-Liste des Welterbes, außerdem ist Bergen eine World Heritage City geworden. 

Bei einem Spaziergang durch die engen und dunklen Passagen bewegen wir uns zurück in die Vergangenheit, ins Dunkel der Geschichte. Bryggen ist jedoch kein Museum, sondern ein tagtäglich benutztes Kulturdenkmal in einem lebendigen historischen Stadtteil mit 61 unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Das Viertel ist heute Ort für ein abwechslungsreiches Geschäftsleben mit Läden, Kunstateliers, Handwerksbetrieben, Restaurants und Büros.

Nur einen Katzensprung entfernt ist der lebhafte Fischmarkt, der die Einheimischen seit 1276 mit frisch gefangenen Schätzen aus dem Meer versorgt. Heute ist er einer der beliebtesten Outdoor-Märkte Norwegens, auf dem man neben Fisch und frischem Obst und Gemüse auch Kunsthandwerk und Souvenirs kaufen kann. Nach einem Bummel über den Markt gehen wir noch durch die Gassen und entscheiden uns, bei einem der vielfältigen Restaurants etwas zu essen. 

Auf dem Rückweg zum Parkplatz, an Bryggen vorbei, fällt uns noch ein altes Holzhausensemble auf. Es sind sehr farbenfrohe, gewerbliche Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Wir haben einen wunderschönen Tag verlebt in Bergen, der Stadt zwischen den sieben Bergen. Die Hauptstadt Fjord Norwegens. Das Herz der Fjorde. 

Fana

Wir fahren dann noch 15 km in Richtung Süden und finden einen schönen Übernachtungsplatz mit Blick auf einen kleinen Fjord.

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