Kragerø | Terra-Tourer https://terra-tourer.de Reiseberichte und Fotos mit unserem Van. Thu, 17 Sep 2020 12:51:17 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 https://terra-tourer.de/wp-content/uploads/2017/07/cropped-LOGO-TERRATOURER_2-WEBSITE-ICON-32x32.png Kragerø | Terra-Tourer https://terra-tourer.de 32 32 Telemark – Küstenidylle und Berglandschaften https://terra-tourer.de/telemark-kuestenidylle-und-berglandschaften?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=telemark-kuestenidylle-und-berglandschaften https://terra-tourer.de/telemark-kuestenidylle-und-berglandschaften#respond Sun, 02 Aug 2020 12:07:11 +0000 https://terra-tourer.de/?p=3640

Die Region Telemark beginnt an der Küste des Skagerrak und zieht sich im Norden bis in die Hardangervidda. Hier finden wir die unterschiedlichsten Facetten an Landschaften und somit auch Platz für die verschiedensten Aktivitäten und Unternehmungen. Angefangen beim Baden, über jegliche Art von Wassersport und Angeln ist die Telemark eines der besten Radwandergebiete Norwegens. Es gibt außerdem eine sehr lebendige Kulturszene, viele interessante Museen und die Telemark ist Norwegens größte Skiregion.

Kragerø

Kragerø ist unser nächster Anlaufpunkt auf der Route die Küste entlang. Früher lebten die Menschen hier vom Fischfang, doch heute ist der Ort zur Hochburg des Tourismus geworden. Dementsprechend sind hier auch eine Menge Menschen unterwegs und es ist nicht ganz einfach, einen Platz für „Atlas“ zu finden. Gut ausgestattet mit Jachthafen, Golfplatz, den in den Felsen sitzenden Häusern und den engen Gassen versprüht der Ort ein mediterranes Flair. Und wird aus diesem Grund auch „Saint-Tropez des Nordens“ genannt. Dies wird dann auch durch die Preisgestaltung sichtbar. In Norwegen ist es im Schnitt alles etwas teurer – aber hier gibt es noch einen Exklusivzuschlag.

Auf den vielen kleinen Inseln vor der Küste stehen unzählige Ferienhäuser; es sollen über 3.000 sein. Eines hübscher als das andere gehören die meisten gut betuchten Norwegern aus den Städten. Wirklich ein idealer Platz für ein Ferienhaus. Der berühmte Maler Edvard Munch verbrachte in Kragerø seine Angelferien und ließ sich in dieser schönen Umgebung zu einigen seiner berühmtesten Werke inspirieren.

Ulefoss

Den nächsten Stop machen wir in Ulefoss, denn hier gibt es eine Schleuse des Telemarkkanal zu bestaunen. Der Kanal wurde 1892 eingeweiht und verbindet die Orte Skien und Dalen auf mehr als 100 km Länge. Angelegt wurde er, um Holz darauf zu transportieren. Heute ist er eine touristische Attraktion mit insgesamt 18 Schleusenkammern. Bootstouren auf dem Kanal werden mit hübschen alten Holzschiffen durchgeführt. Neben dem Kanal laden gut ausgebaute Radwege, mit einigen Schlafboxen am Wegesrand, viele Radtouristen ein.

Am Ende des Telemarkkanals in Dalen ist die Hauptattraktion das „Dalen Hotel“, das den Beinamen „Märchenhotel“ trägt. Ein neuromantischer Holzbau mit auffallenden, von Drachenköpfen geschmückten Dachfirsten, der 1894 eröffnet wurde. Das Hotel war lange dem Verfall preisgegeben, dann aber umfassend saniert und 1994 wieder eröffnet. Nun macht es als preisgekröntes Kulturerbe Furore. Es ist inzwischen sehr gut besucht und sieht in dem von waldreichem Hügelland umgebenen Ort echt märchenhaft aus.

Dalen

Notodden

Der ehemals aus einer Ansammlung von Sägewerken und Produktionsbetrieben (z.B. zur Papierherstellung) bestehende Ort verdankt seinen Aufstieg zu einem wichtigen Industriestandort dem Wasser. Genauer gesagt den Wasserfällen der Umgebung. 1900 wurde hier das erste Wasserkraftwerk Norwegens in Betrieb genommen. Hier fing auch die Entwicklung Norwegens von einem armen Agrarland zu einem modernen Industrie- und Wohlfahrtsstaat an. Die Energieressourcen lockten auch den Ingenieur Sam Eyde und den Physiker Kristian Birkeland. Die beiden hatten ein Verfahren zur Gewinnung von reinem Stickstoff aus Luft entwickelt, das sie zur Herstellung von Kunstdünger nutzten und leisteten Pionierarbeit auf diesem Gebiet.

Die 2015 zum Welterbe ernannten Stätten der Industriekultur umfassen Wasserkraftwerke, Industrieanlagen, Transportsystem sowie die Arbeitersiedlungen. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln so große und wichtige Entwicklungen angestoßen werden. In dem Museum unterhalb des Wasserkraftwerks wird diese Entwicklung gezeigt. In einer weiteren Ausstellung sehen wir beeindruckende Papierscherenschnitte der dänischen Künstlerin Karen Bit Vejle. Wunderschöne, filigrane Arbeiten, von sehr kleinen bis zu 3 m hohen Werken. Diese wurden von der Künstlerin einzig mit einer Nagelschere ausgearbeitet. Daneben haben wir noch einige sehr schöne und auch witzige Bilder bestaunt, in denen der Künstler Trolle in seinen Werken „versteckt“ hat. Der Maler heißt Kittelsen und sein Geburtsort ist Kragerø.

Kongsberg

In Kongsberg stehen wir an einem sehr schön angelegten Wasserlauf mit Naturbadeplatz, inmitten eines imposanten Kiefernwaldes. Hier gibt es einen tollen Grillplatz, einige Spielgeräte und auch, wie an vielen anderen Rastplätzen, sehr saubere Toilettenhäuschen mit Warmwasser. Rund um den Platz sind gepflegte Rasenflächen für Zelttouristen und hier steht sogar eine Reparaturstation für Fahrräder. In Norwegen werden diese Plätze von den Gemeinden angelegt, gepflegt und sind für jedermann kostenlos nutzbar.

Kongsberg ist als Stadt des Silbers bekannt. 1623 sind auf dem heutigen Stadtgebiet Silberadern entdeckt worden. Der Ort entwickelte sich um ein dort errichtetes Bergwerk herum und war im 18. Jahrhundert die größte Bergbaustadt Europas. Um 1750 gab es um den Ort herum 80 Minen in denen mehr als 4.000 Menschen arbeiteten. Darunter waren viele Einwanderer aus Sachsen. 1957 wurde die letzte Silbermine stillgelegt. Dennoch residiert hier bis heute die norwegische Münzprägeanstalt und Kongsberg ist einer der bedeutendsten Hightech-Standorte Norwegens.

Rund 8 km von Kongsberg entfernt liegt das älteste, der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Bergwerk. In 500 m Tiefe wurden hier kilometerlange Stollen in den Berg gegraben sind heute eine interessante Touristenattraktion. 

Heddal

In dem kleinen Telemark-Dorf Heddal steht die größte erhaltene Stabkirche der Welt. Aufgrund ihres malerischen Aussehens und dem dreifach gestaffelten Dach gilt sie auch als die schönste ihrer Art. Im Jahr 1242 wurde sie der Jungfrau Maria geweiht.

Stabkirchen sind das bedeutendste Kulturerbe Norwegens aus der jahrhundertelangen Zeit der Christianisierung. Ab der Zeit König Olavs (+1028) wurden in den ländlichen Regionen rund 1.000 Stabkirchen gebaut. Nach der Reformation riss man die meisten wieder ab und heute gibt es in Norwegen nicht einmal mehr 3 Dutzend. Namensgeber der Stabkirchen sind die senkrecht gestellten Pfosten, die das charakteristische Dach stützen. Es ist schon sehr beeindruckend vor diesen Altertümern zu stehen, sie anzufassen und den typischen, leicht teerigen Geruch wahrzunehmen. Was könnten solche Bauten aus den vergangenen Jahrhunderten wohl so alles erzählen?

Amnesfossen

Auf dem weiteren Weg durch das waldreiche Hügelland begegnet man unzähligen kleinen und größeren Wasserfällen und -läufen. Überall fließt es die Hügel hinunter und begleitet uns als Bach oder Fluß entlang der Straßen. Der Amnesfossen ist so ein kleiner Wasserfall am Wegesrand – die an dieser Stelle angelegte Freizeitanlage mit Hotel wurde jedoch schon vor längerer Zeit verlassen und steht zum Verkauf.  Die Rutsche direkt in den Wasserlauf ist bereits zugewachsen und die Holzbrücken zur Badestelle längst marode und kaputt. Ob sich hier wohl noch mal jemand findet, der diesem Platz neues Leben einhaucht?

Eidsborg

Etwas weiter in Eidsborg steht dann eine weitere erhaltene Staatskirche dieser Region, allerdings um einiges kleiner als die in Heddal. In direkter Umgebung sind dann im Rahmen eines Freiluftmuseums zahlreiche Gebäude aus den vergangenen Jahrhunderten ausgestellt.

Vinjesvingen

Nachdem wir auf einem schönem Rastplatz bei Vinjevatri übernachtet haben, kommen wir kurze Zeit später an diesem tollen Wasserfall vorbei.

Haukelifjell

Wir durchfahren jetzt mehr und mehr die Skigebiete der Region Telemark und kommen an den südlichen Rand der Hardangervidda. Das Haukelifjell liegt schon in einigen hundert Metern Höhe und die Temperatur ist trotz Sonne schon ein paar Grad kühler. Die Landschaft einfach wunderschön. Eine Gebirgshochebene durchzogen von kleinen Flüssen und Seen. Die Vegetation präsentiert sich hier schon wesentlich verändert, Bäume sind nur noch selten anzutreffen. Gräser, Moose und Zwergsträucher dominieren die Pflanzenwelt und bis weit in den Sommer hinein halten sich Eis und Schnee an zahlreichen Stellen. Ebenso beliebt wie bei den Skifahrern ist diese Gebiet bei Anglern und auch Wanderern.
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Sørlandet – südliche Riviera Norwegens https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sorlandet-suedliche-riviera-norwegens https://terra-tourer.de/sorlandet-suedliche-riviera-norwegens#respond Tue, 28 Jul 2020 10:40:45 +0000 https://terra-tourer.de/?p=2875

Hirtshals

Endlich geht die Reise los…nach einem letzten, stärkenden Frühstück zuhause verstauen wir die restlichen Sachen und starten Richtung Dänemark. Ziel ist die Fähre in Hirtshals. Wir sind so früh dort angekommen, dass wir noch einen Spaziergang am Strand – bei Nieselregen – machen. Bewegung nach der langen Fahrt tut gut.

Pünktlich um 20.45 h legt die Fähre ab und wir haben unsere, wegen Corona, fest gebuchten Plätze belegt. Es gibt hier keine Maskenpflicht, aber ein Abstand von 1,50 m soll eingehalten werden. Leider halten sich nicht alle an Bord daran. Nach einer entspannten Fahrt mit sehr ruhiger See landen wir kurz vor Mitternacht in Kristiansand. Wir fahren noch ein paar Kilometer in strömendem Regen bis zur Marina und übernachten hier. 

Sørlandet

Die Küstenregion Sørlandet wird ihrem Ruf als „südliche Riviera Norwegens“ durchaus gerecht. Die weißen Städte am Meer sind architektonische Schmuckstücke und die geschützten Buchten mit den grünen Hügellandschaften einfach malerisch. Eine große Anziehungskraft für Urlauber hat diese Region auch durch die meisten Sonnentage Norwegens.

Lillesand

Unser erstes Ziel ist Lillesand. Der 300 Jahre alte Ort präsentiert sich als wunderschöne kleinstädtische Idylle. Im Zentrum beherrschen stattliche weißgestrichene Holzbauten des 19. Jahrhundert das Bild. Überall sind blühende Gärten und Grünanlagen mit kleinen liebevollen Details angelegt. In Lillesand geht es sehr beschaulich zu – der Ort ist nicht überlaufen und selbst am Hafen ist es ruhig und entspannt.

Grimstad

Ganz anders erleben wir Grimstad. Die 22000 Einwohner zählende Stadt ist ein Industriestandort der Region, gehört zugleich zu den beliebtesten Urlaubsorten in Norwegen. Die Sonne scheint hier an 260 Tagen im Jahr. Wir haben das Glück auch einen dieser Sonnentage zu erwischen. Besonders einladend finden wir die Innenstadt und den Hafenbereich. Hier sind schon mehr Menschen zwischen den zahlreichen weißen Holzbauten und am Hafen unterwegs – es ist trotzdem nicht überlaufen. Vor den Toren der Stadt erstreckt sich ein reizvoller Schärengarten  mit schönen, weißsandigen Badebuchten.

Bekannt geworden ist die Stadt durch den berühmten Dramatiker Henrik Ibsen. Er hielt sich mehrere Jahre in Grimstad auf und absolvierte in den 1840er Jahren hier eine Apothekerlehre. Inzwischen wurde die Ausbildungsstätte in ein Museum verwandelt, das über das Leben des jungen Ibsen informiert.

Rund um den Ort befinden sich große Erdbeerfelder und Kirschplantagen, was man hier so vielleicht nicht erwartet. Aber es gibt eben sehr viele Sonnentage. Die Produkte aus Landwirtschaft und Gartenbau sind heutzutage überregional sehr bekannt, ebenso wie der Schiffbau.

Arendal

Nur wenige Kilometer weiter kommen wir in die Hauptstadt von Aust-Agder, so heißt der östliche Küstenstreifen, nach Arendal. Hier waren wir vor 10 Jahren bereits einmal und kaum angekommen, hat uns das „Venedig des Nordens“ wieder in den Bann gezogen. Die Stadt ist auf sieben Inseln erbaut – einige mit Brücken verbunden, andere nur mit dem Boot zu erreichen. In den Sommermonaten geht es hier unheimlich quirlig zu. Im 19. Jahrhundert war Arendal eine bedeutende Handelsstadt, in deren Hafen sehr große Mengen Güter umgeschlagen wurden. Heute sieht es ganz anders aus – an den Kais liegen unzählige Jachten vor Anker und die hinter dem Hafen liegenden, historischen Häuserblocks wurden sorgfältig saniert. Dort sind jetzt Bars, Pubs, Restaurants sowie kleine Hotels untergebracht und diese werden gut besucht. Arendal hat sich zu einem sehr beliebten Urlaubsort entwickelt.
 
Nach einem langen Spaziergang und den vielen, schönen Eindrücken gönnen wir uns eine Kaffeepause. 
Am Gästehafen gibt es ein kleines Restaurant mit Aussenterasse, auf der wir es uns gemütlich machen. Die Bedienung merkt, dass wir keine Norweger sind und so kommen wir ins Gespräch. Wir erfahren , dass er (heute Anfang 30) aus Holland stammt und nach Beendigung seiner Ausbildung seinen gesamten Besitz verkauft hat, den Rest in sein Auto packte und nach Norwegen kam. Vor 10 Jahren. Und seitdem lebt er hier und ist inzwischen stolzer Besitzer dieses Restaurants. Sein Traum hat sich erfüllt.

Tvedestrand

Auf der Suche nach einem schönen, ruhigen Übernachtungsplatz landen wir nach nur kurzer Fahrt am Hafen von Tvedestrand. Dort empfangen uns einige norwegische Wohnmobilisten bzw. ein Paar mit Segelboot sehr freundlich. Heute Nacht dürfen wir hier stehenbleiben, morgen nicht mehr, denn es findet hier eine Rockveranstaltung statt.

Bei einem netten Plausch, mit den leicht angesäuselten Norwegern, erfahren wir, dass die Segler einen Tag zuvor erst zurückgekommen sind. Sie hatten 2 Jahre Karibik geplant, doch Corona hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bereits nach 14 Monaten haben sie die Rückreise angetreten. Anschließend machen wir noch einen Spaziergang durch den aus weißen Häusern bestehenden Ortskern und verbringen hier eine äußerst ruhige Nacht.

 

Risør

An der Spitze einer kleinen Halbinsel am Skagerrak liegt die letzte weiße Stadt des Sørlandet. Risør, auch immer wieder als schönste der „weißen Städte“ der Südküste gerühmt. Aus unserer Sicht ist das durchaus berechtigt. Die Holzhausbebauung gleicht einem Freilichtmuseum – über 580 Häuser, überwiegend weiß, wenige in Falunrot gestrichen strahlen mit der Sonne um die Wette. Auch die Kalkfelsen von Risør leuchten weiß – der berühmteste Felsen ist der 45 Meter hohe Risørflekken. Von hier oben genießen wir einen phantastischen Blick über die Stadt, den Hafen und die im Meer liegenden Schären.

1861 wurden bei einem Großbrand in Risør fast alle Häuser zerstört. Danach wurden alle Bauten in Massivholz wieder errichtet und heute zählt Risør zu den am besten erhaltenen Städten mit Holzbebauung in Europa. Inspiriert von dem schönen Ambiente haben sich hier auch zahlreiche Künstler niedergelassen. In vielen Läden findet man interessante Kunst und zahlreiches Kunsthandwerk. Im Hafen zeugt eine Vielzahl von Jachten und Booten davon, wie beliebt dieser Ort auch als Urlaubsziel ist.

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