Frankreich 2021 | Terra-Tourer https://terra-tourer.de Reiseberichte und Fotos mit unserem Van. Sat, 08 Jan 2022 17:03:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 https://terra-tourer.de/wp-content/uploads/2017/07/cropped-LOGO-TERRATOURER_2-WEBSITE-ICON-32x32.png Frankreich 2021 | Terra-Tourer https://terra-tourer.de 32 32 Côte d’Azur – azurblaue Küste an der französischen Riviera https://terra-tourer.de/cote-dazur-azurblaue-kueste-an-der-franzoesischen-riviera?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=cote-dazur-azurblaue-kueste-an-der-franzoesischen-riviera https://terra-tourer.de/cote-dazur-azurblaue-kueste-an-der-franzoesischen-riviera#respond Sat, 08 Jan 2022 17:03:37 +0000 https://terra-tourer.de/?p=5455

Die Côte d’Azur, auch französische Riviera genannt, liegt an der französischen Mittelmeerküste. Zu deutsch „Azurblaue Küste“, deutet es auf eine besonders reizvolle Ferienregion hin. Ein weiter blauer Himmel und die Farbe des Meeres verdeutlichen, dass dieser Küstenabschnitt seinen Namen völlig zu Recht trägt. Das Klima ist mediterran – im Sommer liegt die Temperatur bei 30 Grad, im Winter herrschen oft angenehme Temperaturen bis 20 Grad. Die Region kommt auf ca. 300 Sonnentage jährlich und durch die Küstenlage weht häufig ein sanfter, erfrischender Wind. 

Zugute kommt das Klima vor allem der blühenden Fauna. Olivenbäume, Weinstöcke, Palmen und Oleander soweit das Auge reicht. Durch die vielen frischen Gewürze aus der Region bieten die Küchenchefs wunderbare mediterrane Speisen an und kredenzen diese mit Weinen aus der Region.

Geographisch beginnt die Côte d’Azur bei Menton, nahe der italienischen Grenze und umfasst den ganzen Küstenstreifen bis Marseille. Im Hinterland erstrecken sich die Mittelgebirge des Massif des Maures und das Massif de l’Estere.

Sainte-Maxime

Vom Gorges du Verdon fahren wir auf einer abwechslungsreichen Strecke über das Massif des Maures und steuern Sainte-Maxime an. Dieser malerische Ort liegt im Herzen des Golfs von St.-Tropez und ist eine kleine Oase am Meer sowie ein beliebtes Urlaubsziel. Herrliche Sandstrände, eine wunderschöne Altstadt mit einem sehenswerten Sportboot-Hafen haben wir dann bis in den Abend hinein erkundet. 

Es gibt über 160 Restaurants und obwohl es auf den Straßen und in den Gassen sehr lebhaft zugeht, fühlt es sich total entspannt an. Es macht sehr viel Spaß hier zu bummeln und wir genießen viele schöne Momente bei milden Temperaturen. 

Vom Strand aus blicken wir auf die andere Seite des Golfs auf St.-Tropez. Es liegen unzählige große Yachten und Segelboote in der Bucht vor St.-Tropez vor Anker, weil in dem kleinen und sehr beliebten Hafen nur eine begrenzte Anzahl Platz hat. Und einige der Superyachten sind schlichtweg zu groß. 

Saint-Tropez

Am nächsten Morgen schnappen wir uns das Fahrrad und machen uns auf den Weg nach St.-Tropez. Mit dem Auto ist das so eine Sache… es führt eine Straße am Golf entlang nach St.-Tropez und die ist meistens hoffnungslos verstopft. Direkt am Ortseingang gibt es mittlerweile einen großen Parkplatz, der aber nicht gerade günstig ist.

Wir parken unsere Fahrräder und sind dann nach wenigen Schritten am Hafen und mittendrin in dem bunten und quirligen Treiben. Im Hafen liegt eine Yacht neben der anderen, rund um den Kai stehen Künstler, präsentieren und verkaufen hier ihre Bilder. Motive sind in und um St. Tropez reichlich vorhanden. Die traumhafte Bucht, die alten bunten Häuser und die ehemalige Zitadelle aus dem 16./17. Jahrhundert sind einige davon.

Ursprünglich war St. Tropez  ein kleines Fischerdorf, bis es Ende des 19. Jahrhundert zum Treffpunkt der schönen Künste wurde. Es siedelten sich viele Schriftsteller und Künstler hier an wie z.B. Guy de Maupassant, Paul Signac und Henri Matisse. Im Musée l’Annonciade, direkt am Hafen, werden deren Werke ausgestellt. 

In den 50er Jahren erlangte der kleine Ort dann weltweite Bekanntheit, als die Filmindustrie dort Einzug hielt. Brigitte Bardot, Gunter Sachs und Louis de Funès machen den kleinen Ort dann auch in Deutschland bekannt. Ein wahrer Ansturm von Künstlern ebenso wie der High Society setzte daraufhin ein und hält bis heute an.

Heutzutage leben viele Prominente in St. Tropez oder machen mit ihren Yachten hier halt. Sie besuchen die bekannten Strandclubs, die edlen Restaurants oder kaufen in den teuren Boutiquen der Luxuslabels ein. Brigitte Bardot lebt auch bis heute hier, allerdings sehr zurückgezogen. Wir sehen jedoch einen anderen Prominenten an diesem Tag: Mario Adorf auf einer Bank auf dem Place des Lices unter grünen Platanen – in Zeiten von Corona natürlich mit Maske.

La Fossette

Wir fahren dann ein Stück an der Bucht weiter und steuern einen Campingplatz in Cavalaire sur mer an. Hier gehen wir an den Strand und tanken inzwischen Strom für unsere Batterie auf, da wir in den letzten Tagen nur wenige km gefahren sind. 

Weiter geht es dann am nächsten Morgen zum Strand La Fossette. Dort verbringen wir den Tag an einem kleinen feinen Sandstrand, der eingerahmt wird von zwei felsigen Landzungen. Abends erkunden wir dann die Strandpromenade. Einladende Restaurants direkt am Strand wechseln sich ab mit hübschen kleinen Hotels. Wir schließen den Abend mit einem Spaziergang am Strand entlang ab und genießen den warmen Sommerwind.

Ollioules

Ollioules liegt wunderschön in einer reizvollen Landschaft am Fuß des Berges Le Gros Cerveau. Etwas zurückgezogen vom pulsierenden Leben an der Küste und nur ein paar km von Toulon entfernt, ist Ollioules für einen Urlaub sehr gut geeignet. Die mittelalterliche Stadt mit viel Charme liegt nahe am Wasser und besticht durch schöne restaurierte Häuser und Kolonnaden. Ollioules stammt von dem romanischen Wort Oliolis ab und hat seinen Ursprung in den Oliven, die hier seit Jahrtausenden angebaut worden sind.

Wir bummeln durch die schöne Stadt und stellen fest, dass viele Fensterläden geschlossen sind, Restaurants und Geschäfte ebenso und auch nur wenige Menschen ( wegen Corona) unterwegs sind. Wir möchten etwas essen und werden tatsächlich erst nach längerer Suche fündig. Eine leckere Pizza, auf einem netten Platz neben der Kirche und tolle Unterhaltung von zwei Kindern am Nachbartisch, ist dann das Ergebnis. 

Bandol

Unser Weg führt uns dann wieder an die Küste und wir fahren entlang einer Straße mit bunten Häusern auf der einen Seite und einem weitläufigen Hafen auf der anderen. Wir suchen für „Atlas“ einen Parkplatz in einer ruhigen Seitenstraße und fahren mit dem Fahrrad in den Ort. 

Bandol – so heißt der hübsche Ort- ist ein international bekannter Badeort. Entlang der ganzen Hafenpromenade bieten Händler, Handwerker und Künstler sehr abwechslungsreiche Waren an und  es wandern viele Sachen in die Taschen der Touristen. Ein weißsandiger, von Palmen gesäumter Strand lädt zum Baden, Spielen oder zum Ausruhen ein. 

Wir setzen uns draussen in eines der zahlreichen Lokale, genießen eine sehr schmackhafte Mahlzeit und schauen einigen Akrobaten bei ihrer Vorführung zu. Danach gehen wir durch die hübsch beleuchteten, immer noch von zahlreichen Menschen belebten Gassen zu unseren Fahrrädern. Obwohl schon nach Mitternacht treffen wir auf einem großen Platz noch auf zahlreiche Boulespieler. Nach einer sehr ruhigen Nacht verlassen wir diesen lebens- und liebenswerten Ort in Richtung Heimat.

Aix-en-Provence

Auf dem Rückweg hatten wir uns vorgenommen in Aix-en-Provence unbedingt einen kleinen Zwischenstop einzulegen. Die Bäder- und Universitätsstadt gilt als eine der schönsten Städte Frankreichs und war jahrhundertelang die Hauptstadt der Provence.

Aix-en-Provence hat sich den Charme eines kleinen, provenzialischen Dorfes bewahrt – hier erlebt man das südfranzösische Lebensgefühl pur. 300 Sonnentage pro Jahr, windschiefe, pastellfarbene Häuser dicht an dicht, Straßen und Plätze voller Cafés  und Restaurants und überall quirliges Leben. Aix-en-Provence ist der Geburtsort von Paul Cézanne und durch das Farbenspiel der Stadt und das herrliche Umland zog es viele weitere Künstler hierher, die das Stadtbild prägten. An jeder Ecke begegnen wir beeindruckenden Bauwerken, Brunnen, Gassen und Monumenten.

Wir finden es sehr schade, dass es dieses Mal nur für einen kurzen Aufenthalt reicht. Diesen hübschen Ort werden wir bestimmt noch ein weiteres Mal besuchen.

Besançon

Bekannt als „erste grüne Stadt Frankreichs“ blickt Besançon zurück auf eine vor allem militärisch geprägte Vergangenheit. Vaubans Zitadelle, die sich 118 m über der Stadt erhebt, zeugt bis heute davon. Seit 2008 gehört die Festung, gemeinsam mit der Stadtmauer, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Stadt aus gehen wir einen wunderschönen Weg entlang des Flusses und durch einen Park bis hinauf zur Zitadelle. Von hier aus haben wir dann einen phantastischen Ausblick über die ganze Stadt – inklusive eines schönen Sonnenunterganges.

Unterhalb der Zitadelle erhebt sich die Cathédrale Saint-Jean mit für diese Gegend typischen, glasierten Dachziegeln auf dem Kirchturm. Im Inneren befindet sich eine astronomische Uhr, die in der Zeit von 1857-1860 aus mehr als 30.000 Einzelteilen gefertigt wurde. Für uns sehr schade, dass die Cathédrale zu diesem Zeitpunkt nicht geöffnet ist.

Bereits Cäsar, der 58 v. Chr. den Ort eroberte und in Vesontio umbenannte, hatte die strategische Lage an einer Schleife des Flusses Doubs erkannt. Aus der Zeit der Römer stammt auch noch die Porte Noir. Als Triumphbogen für Marc Aurel im 2. JH errichtet, war er einst von Statuen bekrönt und mit Reliefs geschmückt, die Szenen der griechischen und römischen Mythologie darstellten. 

Beim weiteren Bummel durch die Altstadt fällt uns die blau-gelbe Farbe der Häuser auf. Wir erfahren, dass diese Steine in dem zum Stadtgebiet gehörenden nahen Wald von Chailluz abgebaut wurden. 

Der gesamte Bereich im Innern der Doubs-Schleife steht heute unter Denkmalschutz. Damit besitzt Besançon das zweitgrößte denkmalgeschützte Stadtviertel Frankreichs. 

Colmar

Als nächstes und letztes Ziel dieser Frankreichtour erreichen wir Colmar. Bunte Fachwerkhäuser in Türkis, Himmelblau und Rosa säumen blumengeschmückt kleine Kanäle und Wasserarme – Colmars ‚Klein Venedig‘ mit dem Quai de la Poissonnerie hat diesen Namen durchaus verdient. In Colmar befinden sich zahlreiche bedeutende Häuser aus dem Mittelalter und der Ranaissance, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren Charakter erhalten haben. 

Colmar ist die “Hauptstadt” der elsässischen Weinstraße und neben Mülhausen und Straßburg die drittgrößte Stadt im Elsass.

Wohin wir auch schauen, überall entdecken wir schnuckelige Cafés, Restaurants und Lädchen – teilweise sehr ausgefallen aber auch interessant. Und die vielen so unterschiedlichen Fachwerkhäuser. Auch wenn viele Besucher in der Altstadt unterwegs sind, ist es entspannt. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen auf der Terrasse eines Restaurants in der alten Markthalle. Hier genießen wir superleckeren Flammkuchen und beobachten die kleinen Holzboote, die besetzt mit Touristen über den Fluss Lauch gleiten.

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PROVENCE – HÜGELIGE WEINBERGE, OLIVENHAINE, PINIENWÄLDER UND LAVENDELFELDER https://terra-tourer.de/provence-huegelige-weinberge-olivenhaine-pinienwaelder-und-lavendelfelder?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=provence-huegelige-weinberge-olivenhaine-pinienwaelder-und-lavendelfelder https://terra-tourer.de/provence-huegelige-weinberge-olivenhaine-pinienwaelder-und-lavendelfelder#respond Thu, 05 Aug 2021 10:36:55 +0000 https://terra-tourer.de/?p=5318

Hören wir den Namen  Provence, sehen wir schier endlose Lavendelfelder vor unserem geistigen Auge. Und dann dieser Geruch. Keine Region Frankreichs duftet wohl derart intensiv wie die Provence. Ebenso bekannt sind die Kräuter der Provence: Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Majoran etc. – die Liste ist schier endlos.

„Soweit der Mistral reicht, soweit reicht auch die Provence“ lautet ein Sprichwort. Mistral, das ist ein kalter, trockener Nordwind. Er sorgt für das (fast) ewige Blau des Himmels, denn der Mistral fegt jede Wolke vom Firmament. Vincent van Gogh kam 1888 wegen des Lichts in die Provence und malte Sonnenblumen, Sonnenuntergänge, Cafés im Abendlicht – das sind Porträts einer Landschaft, die bis heute ihre Gültigkeit haben. 

Die Provence erstreckt sich über sehr unterschiedliche Landschaften. Beginnend mit hohen Gipfeln im Nordosten flacht sie im Südwesten bis auf Meereshöhe ab. Und durch viele Quellen, Bäche und Flüsse gedeiht alles prächtig – Weinreben, Melonen, Kirschen, Oliven und Lavendel – um nur einiges zu nennen. Dazwischen wunderschöne Städte und Dörfer mit eindrucksvollen Kathedralen und interessanten Sehenswürdigkeiten.

Grignan

Der erste Ort an dem wir haltmachen, ist Grignan. Eine kleine französische Gemeinde mit niedlichen Häusern in hübschen, verschachtelten Gassen. Herrschaftlich throhnt über der kleinen Stadt das prächtigste Renaissance-Schloss im Südosten Frankreichs. Die Chronistin des Versailler Hofes, Madame de Sévigné, schickte vor 300 Jahren Hunderte von Briefen an ihre hier in der Provinz verheiratete Tochter. Auch dies trug sehr zur Berühmtheit des Schlosses bei. 

Im Innenhof ist gerade eine Bühne für eine Theateraufführung aufgebaut worden. Und von den Terrassen aus haben wir einen atemberaubenden Blick über das Rhône-Tal und in der Ferne auf den 1912 m hohen Mont Ventoux. 

Orange

Wir staunen nicht schlecht, als wir auf unserem weiteren Weg nach Orange kommen. Vor den Toren der Stadt taucht ein riesiger Triumphbogen auf. Auf dem Fries des dreitorigen Bauwerks sieht man z.B. Legionäre beim Kampf. Er wurde als Ehrenbogen wohl 20 n. Chr. erbaut und als Stadteingang in das antike Arausio (das heutige Orange) vorgelagert. Der ca. 19 m hohe Turm gilt als das am vollständigsten erhaltene römische Bogentor und steht seit 1981 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe. 

Römisch und UNESCO-Weltkulturerbe ist auch das Theater aus dem 1. Jahrhundert, mit seiner 103 m langen und 37 m hohen Fassadenfront eines der größten und besterhaltenen Amphitheater der Antike. Nach jahrhundertelangem Verfall wurde das an einem Hügel liegende Theater im 19. Jahrhundert restauriert. Heute wird es wieder für Festspielaufführungen genutzt, darunter das Opernfestival „Chorégies d’Orange“. Dieses findet im Juli/August jeden Jahres statt. 

Aus diesem Grund können das Theater nicht von innen besichtigen, weil dort gerade eine Opernaufführung stattfindet. Auf dem Hügel hinter dem Theater befindet sich der Park „Colline Saint-Eutrope“. Von dort oben, so hoffen wir, können wir einen Blick auf die Theaterbühne erhaschen. Wir machen eine gemütliche Abendwanderung durch einen schön angelegten Park und die Aussicht auf die Stadt und das Theater ist grandios. Die Bühne sehen wir von hier aus nicht, aber wir hören eine kleine Weile der Musik zu.

Die Stadt Orange strahlt mediterranen Charme in bunt aus und die Église Notre-Dame de Nazareth aus dem 12. Jahrhundert ist ebenfalls sehenswert.

Avignon

Was für eine Stadt – weltberühmt geworden durch ein Volkslied. Doch getanzt wurde auf der Pont Saint-Bénézet nie und heute stehen von den 22 Bögen der legendären Brücke über die Rhône nur noch vier und eine Kapelle. Durch Kriege und Hochwasser wurde die mit 900 m seinerzeit längste Brücke immer wieder zerstört. Hinter einer 4,5 km langen Stadtmauer liegen die Altstadt von Avignon und einer der bedeutendsten gotischen Papstpaläste. In der Zeit zwischen 1309 und 1376 residierten hier sieben Päpste. Sie fanden in der südfranzösischen Stadt Schutz vor den politischen Wirren in Rom. 

Das Herz des historischen Avignons ist der „Place du Palais“, 150 m breit und 500 m lang und gesäumt von prachtvollen Bauwerken sowie der monumentalen Eingangsfassade des Papstpalastes. Heute zählt er zum UNESCO-Erbe, in früheren Zeiten diente er als Parkplatz. Alljährlich im Juli findet das Festival d’Avignon im Ehrenhof des Papstpalastes statt. Als quirliger, unangepasster Gegenpol verwandeln sich einige Straßen Avignons in eine alternative Theatermeile. Zahlreiche, experimentierfreudige Ensembles spielen, tanzen oder singen bei diesem Off-Festival. Die Künstler freuen sich über zahlreiches Publikum und die Menschen schauen begeistert zu. Wir verbringen einen schönen und interessanten Tag in dieser pulsierenden Stadt, freuen uns dann aber auch auf die Ruhe am Ufer der Rhône.

Murs

Etwa 40 km entfernt von Avignon entfernt, im regionalen Naturpark Luberon, machen wir eine kurze Pause. Vor uns liegt auf einem Hügel das kleine Dorf Murs. Unser Blick fällt auf eine hohe Mauer. Dort steht ein älterer Mann vor einer Staffelei und zeichnet das vor ihm liegende Dorf auf dem Hügel. Er strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und läßt sich durch nichts von seiner Tätigkeit ablenken.

Notre-Dame de Sénanque

Abseits der Hauptverkehrsstrassen liegt in einem malerischen Tal inmitten wogender Lavendelfelder die Abtei Sénanque. Die Zisterziensermönche gründeten diesen Ort der Stille im Jahr 1148. Es war lange ein verlassener Ort, doch seit einigen Jahre leben wieder Mönche in der Abtei.

Roussillon

Roussillon ist wohl das bunteste Dorf der Provence. Schon die Römer nannten die Siedlung Vicus Russulus, „rotes Dorf“. Der Grund dafür liegt in der Erde, die hier eine ganz besondere Farbe hat. Es ist eine Mischung aus Rostbraun, Weinrot und Ocker. Schon seit der Antike werden die Farbpigmente rund um Roussillon abgebaut und zu Farben veredelt. Fast alle Häuser der Stadt sind in dem typischen Rotton bzw. Ocker verputzt.

Den einstigen Ockerbruch besichtigen wir über einen Wanderweg und sind fasziniert von der unermesslichen Farbenvielfalt. Es ist die Zusammensetzung bestimmter chemischer Stoffe im Boden, die diese wunderschöne Färbung hervorruft. Unter den Besuchern des Ockerbruchs ist auch eine sehr lustige Gruppe aus Italien, denen wir mehrmals begegnen. Schon ziemlich am Anfang wird Andreas gefragt, ob er ein Foto von allen zusammen machen kann. Das hat wohl sehr gut geklappt, denn im Verlauf der Wanderung wiederholt sich das Prozedere.

Wir genießen den Spaziergang durch das charmante kleine Dorf mit den warmen, so unterschiedlichen Farbnuancen der Häuser und treffen nochmals die Italiener, die uns mit lautem „Ciao“ begrüßen.

Valensole

Unendliche Weiten, riesige Lavendelfelder und verstreut liegende Höfe kennzeichnen die Hochebene von Valensole. Im Juli und August blüht der Lavendel und hüllt die Landschaft in einen betörenden Duft. Der Lavendel ist es auch, der diese Hochebene so attraktiv macht. Nicht nur für die Besucher, sondern auch für die umliegenden Industrien. Geradezu schier unendlich ist der Einsatz von Lavendel bei Körperpflege und Kosmetik, für Parfüm und Öl, bei Potpourris, Trockensträuchen etc. – und selbst in der Küche hat er Einzug gehalten.

Wir genießen den Anblick und den Duft inmitten dieser lilablauen Pracht. Es sind erstaunlich viele Menschen in den Feldern unterwegs, die sich -oft ganz in weiß gekleidet- fotografieren lassen, Selfies machen oder sogar mit Drohnen am Start sind. 

Es ist eine kleine Geduldsprobe, bis wir ein paar Fotos von den langen Lavendelreihen, mit möglichst wenig Menschen, machen können.

Neben den riesigen Lavendelfeldern finden wir oft in unmittelbarer Nachbarschaft Felder mit Sonnenblumen, soweit das Auge reicht. Welch ein schöner Kontrast!

Lac de Sainte Croix

Unterwegs zum George de Verdon Canyon durchfahren wir den landschaftlich wunderschönen und abwechslungsreichen Naturpark Verdon und bleiben dann an Frankreichs zweitgrößtem Stausee, dem Lac de Sainte-Croix. Der meist spiegelglatte See ist 22 km2 groß und endet in der tiefsten Schlucht Europas. Es liegen mehrere kleine Dörfer rund um See, der 1973 aufgestaut wurde und bis zu 90 m tief ist. Wir suchen uns eine schöne Bucht bei St.-Croix-sur-Verdon und verbringen einen tollen Tag mit baden in türkisfarbenem Wasser, lesen und spielen.

George de Verdon

Auch Europa hat seinen Grand Canyon. Die Verdonschlucht, französisch Gorges du Verdon, liegt in der französischen Provence und beginnt flussabwärts nach der Stadt Castellane und endet nahe Moustiers-Sainte-Marie im Stausee Lac de Sainte-Croix. Die Ausmaße sind bescheidener als bei dem amerikanischen Bruder: die Verdon-Schlucht ist 21 km lang, bis zu 700 m tief und an der schmalsten Stelle stehen die Felswände gerade einmal  6 m voneinander entfernt. Das größte Naturwunder Frankreichs hat eine sehr abenteuerliche und aberwitzige Architektur und bietet Besuchern eine Vielzahl von Aktivitäten. Teile der Schlucht können mit Wildwasser-Kajaks und Kanus befahren werden, die unberührte Natur lädt zu Wanderungen und Klettertouren ein. Für einen zusätzlichen Adrenalinschub sorgen Aktivitäten wie Bungee-Jumping, Paragliding oder Drachenfliegen.

Die Serpentinen im Gebiet der Schlucht sind auch für Motorradfahrer ein beliebtes Ausflugsziel. Zwei Panoramastraßen erschließen die Schlucht und wir fahren auf einer Seite des Canyon zu einigen Aussichtspunkten und riskieren einen Blick in die Tiefe. Es ist schon beeindruckend wie klein die Boote unten im türkisfarbenen Wasser aus dieser Höhe wirken.

Moustiers-Sainte-Marie

Auf dem Rückweg taucht dann das kleine Städtchen Moustiers-Sainte-Marie vor uns auf. Wie mit den Felsen verschmolzen liegen die Häuschen beeindruckend vor einer Felswand, die hinter dem Ort in die Höhe ragt. In der Mitte erhebt sich der Turm der Wallfahrtskirche Notre-Dame-de-Beauvoir.

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Bourgogne-Franche-Comté – das perfekte Ziel für Naturliebhaber, Genießer und Entdecker https://terra-tourer.de/bourgogne-franche-comte?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bourgogne-franche-comte https://terra-tourer.de/bourgogne-franche-comte#respond Thu, 15 Jul 2021 21:23:10 +0000 https://terra-tourer.de/?p=5050

BOURGOGNE-FRANCHE-COMTÉ

Als nächste Region unserer Reise fahren wir durch einen Teil der Bourgogne. Ein Land voller Elemente: das Wasser von Flüssen und Bächen lässt auf der fruchtbaren Erde Weingärten und laubgrüne Wälder gedeihen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und über Jahrtausende wurden Bauten von großer Schönheit und unzählige Kunstschätze hinterlassen. Selbst in den kleinsten Dörfern findet man romanische und gotische Architektur. Und alles garniert mit vorzüglichem Essen und den besten Weinen. 1971 wurde in der Bourgogne auch einer der größten Naturparks Europas – der „Parc naturel régional du Morvan“ geschaffen.

Auxerre

Eine Brücke über die Yonne führt uns in das Städtchen Auxerre. Es erhebt sich ganz malerisch auf zwei Hügeln am linken Ufer des Flusses. Hier liegen eine Vielzahl kleiner und großer Schiffe, Restaurantschiffe und Hausboote am Kai.

Schon aus einiger Entfernung sehen wir drei Kirchtürme in den Himmel ragen. Die schönste unter den Kirchen ist die gotische Kathedrale St-Etienne, die mit feinen Reliefs bis hinauf zur Turmhöhe geschmückt ist. Daneben wir Auxerre geprägt von Mode- und Antiquitätenläden, schönen Fachwerkhäusern und einigen Museen. Es macht Spaß durch die kleine Stadt zu bummeln, denn hier ist wieder sehr schön zu sehen, wie bunt und vielseitig Menschen und Städte sind.

Vézelay

Eines der Highlights des Burgunds ist Vézelay. Hier steht die aus dem 9. Jahrhundert stammende Basilika Ste-Marie-Madeleine, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Vézelays religiöse Geschichte begann mit einer Klostergründung der Benediktiner im Tal der Cure. Normannen-Überfälle motivierten dann zum Neubau auf der Hügelhöhe. Angeblich wurden hier Reliquien der hl. Magdalena aufbewahrt und machten Vézelay zum bedeutendsten Wallfahrtsort. Im späten 13. Jahrhundert sank Vézelays Stern, als in der Provence die ‚wahren‘ Maria-Magdalena Reliquien ans Licht kamen. Dennoch ist das 18 m hohe und 62 m lange Tonnengewölbe der Kirche für die Romantik einzigartig. Eine schlichte Ausgestaltung ziert die Basilika ebenso wie die restaurierten Statuen am Hauptportal, die als die am anspruchsvollsten gefertigten des gesamten Mittelalters gelten.

Der ebenfalls auf dem Hügel gebaute Ort beheimatet kleine Kunstgeschäfte, hat sehr viel gut erhaltene Häuschen und es gibt  noch Reste des alten Stadttores. Auch die Umgebung hat viel für Wanderer, Radler und Ausflügler zu bieten. Es kommen jedes Jahr ungefähr 1 Million Feriengäste hierher.

Wir übernachten auf einem Parkplatz am Fuße des Hügels und sehen in der Nacht einen wunderschönen Sternenhimmel mit einer sehr gut sichtbaren Milchstraße. Bei dieser fantastischen Ansicht wird der Wunsch übermächtig, das es doch überall weniger Lichtverschmutzung geben sollte. Dann könnten zukünftig wieder viele Menschen den Sternenhimmel über uns so sehen, wie wir in dieser Nacht.

Semur-en-Auxois

Das nächste sehr malerische Ziel am Fluss Armançon ist das Städtchen Semur-en-Auxois. Ganz zauberhaft liegt es auf einem Felsrücken, umgeben von Teilen der alten Stadtmauer und vier Türmen der alten Burg. Schmale Gassen, kleine Cafés und steile Dächer prägen das Ortsbild um den Hauptplatz.Hier ist der Autoverkehr ausgeschlossen. Im Talgrund fließt gemächlich das Flüsschen und hier führt auch eine Straße für den Autoverkehr entlang. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich auf dieser Straße eine lange Reihe „Renault Alpines“ auf. Fast alle im typischen alpineblau. Ein sehr krasser Gegensatz: dieses kleine, sehr alte ruhige Städtchen und die lauten, sehr rasanten Sportwagen.

Ausserhalb des kleinen Ortskerns stehen verborgen hinter Mauern und schönen Toren große Herrenhäuser, die wie kleine Schlösser aussehen. Wir kommen an einem geöffneten Tor vorbei und dort beginnt gerade eine Führung – allerdings nur im Hof und durch den schönen Garten. Wir erfahren, dass sich dieses Haus von Beginn an (18. Jahrhundert) in Privatbesitz befand und auch heute noch bewohnt wird. Wie schön, dass diese Führung von den Besitzern ermöglicht wird. Von der Terrasse aus haben wir eine unbeschreiblich tolle Aussicht auf den Ort, den Fluss und die umliegende Landschaft.

Chalon sur Saône

Die Stadt rühmt sich, die Wiege der Fotografie zu sein: hier gelang 1816 erstmalig ein Negativbild. Fotogen sind auch die Kais mit ihren langen Reihen Platanen. Das sehr lebhafte, bunte Treiben der Stadt findet überwiegend auf der Flussinsel St.-Laurent statt. Über eine Brücke mit vier Obelisken schlendern wir über den hübschen ‚Place St. Vincent‘. Nostalgische Fachwerkfassaden, Caféterrassen und die Kathedrale machen diesen Platz zu einem beliebten Treffpunkt der sehenswerten Stadt.

Vinzelles

Wir übernachten ein kleines Stückchen weiter in dem kleinen Dorf Vinzelles. Hier stehen rund um den Ort Felder mit Rebstöcken. Ein sehr typisches Bild in Burgund.

Mâcon

Einen kurzen Zwischenstop machen wir dann in Mâcon. Hier spannt sich die vielbogige, barocke St.-Laurent Brücke über die Saône. Die Stadt ist nicht so reich an Architektur-oder Kunstschätzen und die stattlichen Fassaden der Häuser und Restaurants muten eher ein bisschen norditalienisch an.

Mont Brouilly

Während wir weiterfahren, werden wir durch ein Hinweisschild auf einen Aussichtspunkt in 445 m Höhe aufmerksam. Das wollen wir uns unbedingt mal ansehen und so geht es in vielen Windungen rund um den Hügel bis nach oben hinauf. Mit einer fantastischen Aussicht auf kleine Dörfer, unzählige Weinberge und sanft geschwungene Hügel werden wir belohnt. Unsere Essenspause verbringen wir hier oben an diesem hübschen Platz mit einigen kleinen, neugierigen Echsen.

Lyon

Unsere weitere Route führt uns an Lyon vorbei. Es ist die zweitgrößte Stadt Frankreichs und hier huschen wir (gute 1,5 Std. im Stau) nur vorbei, nun in Richtung Provence.

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Champagne-Ardenne – Wein, malerische Dörfer, reizvolle Landschaften https://terra-tourer.de/champagne-ardenne-wein-malerische-doerfer-reizvolle-landschaften?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=champagne-ardenne-wein-malerische-doerfer-reizvolle-landschaften https://terra-tourer.de/champagne-ardenne-wein-malerische-doerfer-reizvolle-landschaften#respond Sat, 10 Jul 2021 17:33:59 +0000 https://terra-tourer.de/?p=4984

Endlich ist es soweit. Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen und wir können – nach einer langen Durststrecke – wieder auf Reisen gehen.

Unser Ziel ist Frankreich. Also machen wir uns mit „Atlas“ auf den Weg über Holland und Belgien. Unsere Frankreich-Tour beginnen wir in der Champagne. Aus diesem Gebiet im Nordosten Frankreichs kommt der berühmteste Schaumwein der Welt – der Champagner.

Alte Städte mit gotischen Sakralbauten und mittelalterlichen Fachwerkgassen wechseln sich mit weiten Ebenen, schier endlosen Getreide- und Traubenfeldern ab. Touristisch ist diese Region noch nicht so gut besucht wie andere Gebiete in Frankreich – aber die Ruhe finden wir eher gut.

Mouzon

Das kleine Städtchen Mouzon wird komplett von der Maas umschlossen. Neben herrschaftlichen Häusern beeindruckt die im Jahr 1231 geweihte Abteikirche ‚Notre Dame‘. Direkt daneben verleiht das ehemalige Kloster gemeinsam mit der Kirche dem Stadtbild ein besonderes Antlitz. Auf unserem Spaziergang treffen wir auf einen älteren Franzosen, der uns auf deutsch anspricht. An unserem Kennzeichen erkannte er, woher wir kommen. Er selbst war als Soldat 18 Monate in Trier stationiert. Und für einen kleinen Plausch reichen seine Deutschkenntnisse allemal noch aus.

Mouzon
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Varennes Pennsylvania Monument

Auf unserem weiteren Weg staunen wir nicht schlecht, als in einem kleinen Ort ein wirklich riesiges Monument auftaucht. Neugierig halten wir an und lesen auf einer Tafel: in Gedenken an in dieser Gegend gefallene Soldaten während des 1. Weltkrieges wurde das Monument vom Staat Pennsylvania hier errichtet. Es sieht aus wie neu – wurde aber schon 1927 gebaut. 

Mouzon

Joinville

Die viertgrößte Stadt im Department Haute-Marne ist Joinville. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern hat sie sich den Charme einer französischen Provinzstadt erhalten. Besonders hübsch finden wir das Viertel um den Kai Peceaux, das auch als ‚Klein-Venedig‘ bekannt ist. Mittelalterliche Häuschen am Wasser, kleine Brücken, Stromschnellen und überall bunte Blumenkörbe sorgen für einen Hauch Romantik. Es ist alles sehr sauber und aufgeräumt. Hundehäufchen, die nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, bestraft man mit 68,00 € Bußgeld.

Sehr sehenswert ist auch das Schloss ‚Grand Jardin‘. Der wunderschön angelegte Renaissancegarten hat es weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt gemacht.

Mouzon
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Troyes

Troyes ist der alte Hauptort der Champagne und liegt direkt an der Seine. Die meisten Häuser in dem quirligen Städtchen sind Fachwerkbauten. 

In den schmalen Gassen direkt neben der mächtigen, fünfschiffigen Kathedrale St-Pierre-et-St-Paul ist es sehr malerisch. Überall stehen Tische draußen vor den Restaurants und Cafes. Viele Menschen genießen es, sich hier zu treffen, etwas zu essen und zu trinken. Das Angebot ist unendlich vielseitig. 

Nur ein kleines Stückchen weiter dann der Gegensatz: moderne Bauten, breite Straßen und großzügig angelegte Parkflächen direkt am Wasser der Seine. Wasserfontänen und kunstvolle Figuren vervollständigen das schöne Bild. Troyes gefällt uns auf jeden Fall sehr gut.

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